Allgemeines zum Wiederladen der 7,5x55 Swiss

  • Hallo,


    nachdem hier noch gähnende Leere herrscht will ich hier 'mal das Eis brechen und fragen, ob schon jemand Erfahrung mit dem Wiederladen der 7,5x55 Swiss (GP11) hat?


    Besonders interessieren würde mich die Frage nach den Geschossen. Man liest oft man kann die .308 verwenden, jedoch wie verhält es sich mit dem Gasdruck wenn man einen Lauf im unteren Toleranzbereich hätte oder ist es egal bzw. könnte etwas schiefgehen? Wie weit muss der Laufdurchmesser sein? Was verwendet ihr an Geschossen?


    Auch interessant wären Links zu genanntem Thema. Ich fange 'mal mit einem Internen an:


    Ordonanzgewehr G11 K31


    Was die Ladedaten betrifft, wäre die Frage: Welche nehmen? Es gibt ja die unterschiedlichsten Quellen. Was Gewerbliches (NC-Hersteller, ...) oder lieber privat aus Wiederladerkreisen?


    Leute kann sein, dass ich übervorischtig bin - aber zum einem liebe ich meine Waffen und so ein dicker Bauch an einer Waffe gefält mir überhaupt nicht ;) (reicht dass ich einen habe :rolleyes: ) und zum anderen (was wesentlich wichtiger ist!!) möchte ich nicht die Gesaundheit meiner Familie, die mitschießt, oder meine eigene gefährden? Habe halt Respekt vor ein paar tausend Bar und will nichts auf die leichte Schulter nehmen.


    Würde mich freuen hier was von euch zu hören.


    Gruß
    Honaw

    Alle Informationen nach bestem Wissen und Gewissen - Weiterverwendung nur nach eigener Prüfung und in Eigenverantwortung!

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe mir erst einmal ein Los Fabrikmun von Prvi gekauft, weil ich keine Berdanhülsen haben wollte.
    Auch sitzen die LR Zünder in einer Boxerhülse optisch besser, als Berdan Zünder in manchen Thuner Hülsen. Da sitzen die teilweise einfach zu tief drin.


    Eine Auswahl an .308er Geschossen habe ich mir von Hornady, Sierra und Prvi in Gewichten von 165-175gns besorgt. Demnächst geht es mit N140 an die ersten Versuche. Aber erst werden Hülsen geleert.

  • Danke für deine Infos,
    seitdem mein Entschluss für das Wiederladen gefallen war habe ich alle meine Thuner Hülsen aufbewahrt und mittlerweile auch alle schon gereinigt und entzündert (trotz der Hinweise Berdan zu entzündern wäre eine Qual - empfand ich, nach einer Eingewöhnungsphase, aber nicht so). Ein weiterer Grund für die Original-GP11-Hülsen war auch, dass ich wiederholt gelesen und gehört habe, dass diese Hülsen eine recht gute Materialqualität haben sollen.
    Mein Händler soll Ende dieser Woche wieder Berdanzünder reinbekommen und so werde ich in den darauffolgenden Tagen einen Teil der Hülsen schon einmal zündern. Bin gespannt auf die Ergebnisse bezgl. des Sitzes der Zündhütchen (zu tief?). Werde dann auch darüber berichten. Falls später kein zuverlässiges Zünden stattfindet gehen die Hülsen dann per "eGon" raus und ich steige dann doch auf die Boxer um.


    Als Geschosse hatte ich mir auch die Sierra Matchking mit 168 gr. ausgesucht (oder Hornady), auch weil ich die dann auch in meiner .308 verwenden kann.


    Du kannst ja vielleicht auch eine kurze Rückmeldung geben, wenn du nach dem "Delaborieren" ;) auf dem Stand weitergekommen bist.

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    • Offizieller Beitrag

    (trotz der Hinweise Berdan zu entzündern wäre eine Qual - empfand ich, nach einer Eingewöhnungsphase, aber nicht so).

    Habe da mal einen neuen Bereich eröffnet.
    Zündhütchen
    Kannst ja da deine Erfahrungen mitteilen.

    Gruß
    Karl-Heinz

    Ich tue Recht und scheue keinen Feind.


    Jeder Wiederlader handelt eigenverantwotlich, alle Ladedaten ohne Gewähr


    Am Crimp hat es nicht gelegen....war keiner drauf.


    Egal was ich tue, für irgendjemand auf diesem Planeten ist es das Falsche.


    Neue Frage -------> Neues Thema.

  • Das die Berdanzünder unter Umständen zu tief in der GP11 Hülse sitzen ist richtig, das hat bei meinem K31 aber keinen Einfluss auf die Funktion.

    +++ Ich lade hauptsächlich Gewehrpatronen, alle meine Kurzwaffenpatronen mache ich auch selber +++

    +++ Für meine Ladedaten übernehme ich keine Gewähr +++

  • Danke für diese Rückmeldung. War schon leicht geknickt weil mein ganzer Vorrat an Hülsen nur original GP11 und somit Berdan ist.


    Lieber Donkravallo, du hast die Anzeige an meinen Stimmungsbarometer wieder um 3 Striche gehoben ^^ .

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  • Die GP11 Hülsen sind die einzigen, bei denen ich mir die Mühe mit den Berdanzündern machen und dass obwohl ich genügend Boxerhülsen in 7,5x55 habe :) .
    Als Geschosse kann man wirklich bedenkenlos ganz normale Geschosse mit 168-175 grn.im Dia.308 nehmen.

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  • Mich, danke :thumbup: .
    Dank deines Links zu der Muntionssammlerseite habe ich jetzt auch ein bisschen mehr Klarheit was die Bodenstempelung betrifft.


    Habe halt ein Faible für die alten Spritzen und bin immer wieder überrascht über die Präzision wenn man überlegt wann die entworfen und gefertig worden sind. Es wird leider zu oft übersehen welche Ingenieursleistungen damals schon vollbracht wurden (waffen- und munitionstechnisch).

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  • Hallo Zusammen,


    ich verwende meinen K31 für die Drückjagd mit einem Aimpoint.


    Da in manchen Bundesländern bei den Staatsforsten Bleifreie Munition vorgeschrieben ist und es keine Bleifreie Munition für den K31 zu kaufen gibt, verlade ich die 165gr. Hornady GMX mit N140er Pulver.


    Habe die V0 aus meinem K31 mit GP11 gemessen (793m/s) und dann die Ladedaten für die Hornady GMX aus Quick Load ermittelt.


    Danach habe ich mit 5 Laborierungen (jeweils 1 Patrone) wiederum V0 ermittelt (nächstes Ergebnis am Original 795m/s) und die Hülsen auf Überdruck geprüft.


    Überdruckanzeichen waren nicht zu sehen, allerdings ging der Verschluss schwer zu und auch schwer wieder auf.


    Nachdem die Laborierungen durch waren und kein Überdruck festzustellen war, habe ich dann nochmals 10 Schuss der Laborierung mit passender V0 geladen.


    Der schwergängige verschluss ging mir nicht aus dem Kopf, also habe ich von den frisch geladenen 10 Schuss mal eine ins Patronenlager Repetiert.


    Quick Load gibt eine Gesamtlänge von 78mm an, die Patrone kam aus dem Lager mit 74mm wieder raus, heißt das Geschoss steht bei 74mm an den Feldern an.


    Ergo habe ich dann die Geschosse auf 73,8mm gesetzt, V0 gemessen und anzeichen von Überdruck geprüft. V0 war immer noch Ok Überdruck war nicht festzustellen.


    5 Schuss auf 100m ca. 30mm (Sitzend aufgelegt mit Aimpoint)


    Da der Verschluss bei den wiedergeladenen Patronen sehr schwer aufging, habe ich wie beim Original die Hülsenhälse von aussen mit Vaseline gefettet (sehr minimalistisch mit "fettigen fingern")


    Danach war auch das Problem beseitigt und der Streukreis wurde auch nicht schlechter.


    Erste Drückjagd mit zwei Rehen erfolgreich bestanden.


    Das Beste und günstigste Drückjagdgewehr aller Zeiten ;)


    Grüße und Waidmannsheil

    Alle Ladedaten sind ohne Gewähr und jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich! :saint:

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