Bleilegierung für Geschosse

  • Hallo liebe Mitstreiter,


    wie kann man den Sonntagmorgen (nach einem guten Frühstück) am besten verbringen hatte ich mich heute morgen gefragt? Ich hatte die Antwort allerdings auch sofort selbst bereit :D : Mit dem Hobby. In diesem Fall ist es ein Schritt auf dem Weg die eigenen Geschosse herzustellen und zwar die Herstellung einer (hoffentlich) vernüftigen Legierung für .45 SWC.


    Kein Problem dachte ich, habe ja schon einiges gelesen und auch in der Verbereitung der Legierung mein Blei gereinigt und auch ein bisschen Zinn (aus Zinngeschirr geschmolzen) mit bereitgestellt. Aber wie so oft kommt es anders als man denkt :huh: .


    Nach dem Abschöpfen der Schlacke: Wo kommt die denn her- war doch schon alles einmal gereinigt?.


    Egal, was mich mehr beschäftigt ist


    a.) die Tatsache, dass die Legierung (6,5 kg Blei und 1 kg Zinn) nur eine Härte von 6,8 Brn hat. Antimon fehlt bisher noch - ist erst im Zulauf, aber es hätte sich doch die Orginalhärte des (offensichtlich nicht reinen) Bleis von ebenfalls 6,8 Brn etwas ändern müssen,


    b.) auf der Legierung eine zweite Schmelze schwimmt (siehe Bild) - was könnte das sein?



    Ich denke, dass es bestimmt den einen oder anderen Profi mit einer Erklärung hier gibt. Vielleicht mache ich etwas ganz falsch? Bin auf alle Fälle für jeden Tip dankbar.


    Gruß
    Honaw

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  • Update:


    Wir haben es mittlerweile geschafft die aufschwimmende Schmelze einzeln zu gießen, aber konnten die Härte (mittels in Presse passenden Prüfer) nicht bestimmen (zu hart). Wenn man zwei dieser Gußstücke aneinander schlägt klingt der Ton ziemlich hell.


    Hoffe die Zusatzinfo bringt irgendwas.

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  • Ob das das Zinn ist weiß ich nicht, allerdings wäre es für die hinzugefügte Menge zu wenig und selbst wenn, verbindet es sich nicht mit dem Blei zur Leigierung?


    Wir hatten am Anfang nach dem o.g. Legierungsverhältnis auch begonnen (mit dem noch fehlenden Antimon), aber nachdem mit den Zwischenproben es zu keiner Steigerung der Härte kam, war am Schluss 1 kg Zinn in den Topf gewandert. Das war der Zeitpunkt wo ich o.g. Post schrieb weil irgendetwas nicht stimmen konnte.


    Das von uns verwendete Zinn stammte aus verschiedenem Zinngeschirr (alle mit Zinnengel) und war zwar nicht rein, aber es sollte im Bereich von ca. 94% liegen. Nach der Vorschmelze und dem Reinigen des Zinn haben wir auch getestet (Härte, Klang) und es schien plausibel. Auch brach es beim Zerkleinern recht spröde.


    Ich habe mir jetzt überlegt folgendes noch anzuschaffen und abzuwarten wie sich die Härte unserer Legierung ändert:


    1.) Zinnstangen mit Reinzinn und diese sehr sparsam zugeben,
    2.) Antimon,
    3.) Letternblei.


    Wegen der Härte dachte ich man sollte eine Legierung im Bereich von 12 - 14 Brn (will die gleiche Legierung auch für .357 verwenden) haben? Mit den Langwaffengeschossen habe ich mich noch nicht so genau beschäftigt, glaube aber mich erinnern zu können, dass es hier in Richtung 21 - 22 Brn geht. Hat hier jemand Tipps (geplante Kaliber .308 und 7,5x55)?


    Würde mich über eine Rückmeldung freuen.

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  • Antimon pur brauchst nicht. Favon ist reichlich im Letternmetall drin (je kleiner die Buchstaben , umso mehr . bis ca. 30%). Ausserdem ist das schon gut im Blei gemischt, so das du es mit dem weichen Blei besser mischen kannst. Zinn als fließverbesserer müsste ds auch drin sein.


    Für 9Para hab ich Dachdecker- und Tauchblei (also ziemlich weich) 5:1 mit Letternmetall gemischt. Scheint mir etwas weich zu sein, ich werd demnächst mal 4:1 machen. . .

  • Ich gieße 45er SWC 200gn aus Dachdecker- oder auch Diaboloblei, ohne irgendwelche Zusätze. V3 260 bis 280m/s ohne nennenswerte Verbleiung. Grünes Fett von RCBS.

  • @WSG1: Habe deinen Tip dankbar aufgenommen und heute nacht gleich 'mal einen Schwung Letternblei geordert. Sobald der da ist, werde ich vom Fortschritt berichten.


    @mark: Reinblei habe ich bisher nur für VL verwendet. Kann gut sein, dass Reinblei (bei Dachdeckerblei weiß ich es, da in meinem Bestand = ca. 5 Bhn / bezgl. Diaboloblei habe ich noch keine Erfahrungen) für die .45er gut geht, ich wollte jedoch eine Legierung wo ich auch meine .357er mit herstellen kann, es wäre dann ein bisschen "Verschwendung" für die .45er, aber ein bisschen härter schadet nicht (glaube ich).
    Für das grüne RCBS Fett hatte ich mich auch entschieden.

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  • Angeblich hat Diaoloblei ca. 7 Bhn. Wird dem Dachdeckerblei ähnlich sein. Für die 45 geht das bei mir gut, sofern die Klicker ordentlich gefettet sind und man keine Hammer Ladungen verwendet ;)


    Gieße auch für den 44er 262gn schwere RK aus Diaboloblei. Ebenfalls grünes Fett und um die 280m/s. Präzise und günstige Scheibenladung.


    Für den 357 oder auch 9mm sollte Weichblei auch ideal sein, sofern die Klicker statt Fett eine deckende PU Lack HBN Beschichtung bekommen. Der Aufwand ist mir allerdings zu hoch, ich kaufe für die Kaliber einfach fertige...

  • Hm, OK - ich werde deine Anregung auf alle Fälle 'mal testen (kann ja hinterher das Ganze immer noch härter machen falls es nicht reicht). Die Beschichtungsgeschichte habe ich momentan noch nach ganz hinten gestellt, wobei ich nach zeitlicher Möglichkeit dies aber auch irgendwann 'mal testen wollte. Hat aber momentan noch "Prio 99" - bin erst einmal froh wenn der Rest klappt. Lieber kleine Schritte, wie zuviel auf einmal und dann auf die Fr... fallen ;) . Aber danke für dein Feedback :thumbup: .

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