Erfahrung/Feinjustierung der Hornady Geschosszuführmatrize gesucht

  • Servus.


    Ich habe für .45ACP eine Geschosszuführmatrize gekauft. Out of the Box hat sie gar nicht funktioniert. (entfettet hatte ich sie)


    Ich habe den Unteren der beiden Einsätze (Der, der das Geschoss auf die Hülse setzt leicht aufgebogen und mit dem Dehmel innen Poliert. Die Nuten waren scharfkantig/Schlecht entgratet.


    Allerdings ist dieses nur von kurzer Dauer. Wenn ich das Rohr voll mache (ca. 28 Geschosse) dann kann es sein, dass 1 oder 2 korrekt gesetzt werden, nach der dritten Hülse dann plötzlich Geschossdurchfall... Plötzlich fallen alle sich im Rohr befindlichen Geschosse zu Boden...


    Manchmal bleiben die Geschosse dann wiederum schon bei dem ersten Einsatz hängen und werden gar nicht komplett nach unten befördert.


    Ist das normal? Habt ihr auch solche Probleme?


    Wofür ist denn der erste Einsatz überhaupt?


    Die Funktion des unteren ist klar, das Geschoss soll auf dem innen angebrachten "ring" aufliegen, wenn die Hülse in die Matrize gedrückt wird spreizt sich der Einsatz, der Ring wird größer im Durchmesser, er kann das Geschoss nicht mehr halten, somit fällt dieses unten raus und setzt sich auf die Hülse. Eigentlich ein ganz gutes System... Aber was macht der obere Einsatz der Matratze? Soll der den Stapel nur leicht bremsen? Oder bringt es auch was, an diesem nachzubiegen?


    Ich benutze Ares Geschosse, also mit Kunststoff überzogene Bleigeschosse, dementsprechend weich sind diese...


    Benutzt jemand diese mit Geschosszuführung und kann mir davon berichten?


    Danke schon mal

  • Ich habe gestern die Matritze installiert und zunächst ohne Rohr getestet. Dementsprechend konnte ich auch nicht mehr als 9 ARES 200grain SWC Geschosse reinpacken. Hatte anfangs auch Probleme mit dem Einstellen, aber itgendwann habe ich gemerkt, dass die Matritze besser Funktionierte, wenn sie nicht ganz soweit eingeschraubt ist. Davor war es eher so, dass ich bessere Ergebnisse erzielt habe, wenn ich leicht auf das obere Geschoss gedrückt hatte.
    Hilft dir zwar jetzt nicht direkt, aber vielleicht kannst du mit Variieren der Einschraubtiefe was verbesseren. Wichtig scheint zu sein dass zwischen den beiden Einsätzen etwas Luft ist, so dass man sie beim Schütteln der Matritze klackern hören kann.
    An den Einsätzen würde ich erstmal nicht rum polieren, ich denke das sollte auch so hinzubekommen sein.
    Aber wie gesagt, ich hab erst eine Stunde mit dem Teil überhaupt was gemacht und noch keine einzige scharfe Patrone damit geladen. Nächste Woche kommen die eben gekauften M16 Stangenrohre zum Einsatz, dann weiß ich vielleicht mehr.


    Gruß
    Shortbreaker

    Wie immer gilt: jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich, keine Gewähr für die Angaben etc.

  • ...dass die Matritze besser Funktionierte, wenn sie nicht ganz soweit eingeschraubt ist.
    ...Wichtig scheint zu sein dass zwischen den beiden Einsätzen etwas Luft ist, so dass man sie beim Schütteln der Matritze klackern hören kann.


    Gruß
    Shortbreaker

    laut Internet genau so.
    Handwarm anziehen und dann eine halbe Umdrehung wieder lösen.

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    Ob es stimmt :nw:

  • Ja? Ich hab die Anleitung so verstanden, dass man die Matritze reindreht, bis man Kontakt mit der Hülse hat. Dies stand da, warf aber mehr Fragen als Antworten auf. Nämlich was soll womit in Berührung kommen. Ich dachte ich dreh soweit rein, bis es einen spürbaren Wiederstand an der Matritze gibt, also die untere Zange den Hülsenmund berührt. Das war aber scheinbar zu weit, vor allem weil die Matritze so schon den Hülsenhalter fast berührt. Hab dann etwas rumgewerkelt und ab und an ein Geschoss gesetzt bekommen, aber das lag eher lose auf. Hab dann die Hülse mehr geweitet, aber das war nicht zielführend. Irgendwann hab ich das Ding dann planlos rausgeschraubt und auf einmal war das Geschoss Bombenfest. Ehrlich, ab und an brauchte ich sogar den Entladehammer...

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  • Problem wird sein, dass von zwei Einstellungen die rede ist.


    bei 2.35 ist die Einstellung für die Innereien der Matrize selbst
    bei 3.53 wird die Matrize in der Presse eingestellt:
    leichte Berührung der Hülse, dann 1/2 Umdrehung dabeigeben.

  • So, hier das versprochene Feedback:


    Ich hab mir ein Stangenrohr (Fränkische F16, 3m lang) besorgt und zunächst einmal 2 Stück mit 75cm abgeschnitten. Dann habe ich noch oben und unten löcher gebohrt um den Inhalt mit Splinten zu sichern, sowie ein kleines Schaufenster angebracht.


    Als ich dann losgelegt habe, musste ich feststellen, dass meine zuvor vorgenommene Einstellung mit dem neuen Setup nicht funktionierte. Also habe ich die Matritze fast ganz rausgeschraubt und dann immer weiter reingedreht und dabei die Hülse so lange hochgefahren, bis die Geschosse sicher gestzt wurden.
    Ich habe dann auch problemlos arbeiten können, bis sich das Rohr langsam geleert hat.
    Zur Zuverlässigkeit habe ich folgendes festgestellt:
    Wenn der "Staudruck" durch die im Magazin befindlichen Geschosse nachlässt, kann es zu Problemen kommen. Dann hilft es entweder das neue Magazin aufzusetzen, oder mit einem Stift oder ähnlichem leicht auf das obere Geschoss zu drücken. Alternativ kann man auch von unten mal in die Matritze "stochern" damit sich das unterste Geschoss losrüttelt.
    Weiterhin ist mir aufgefallen, dass das System nur dann wirklich zuverlässig funktioniert, wenn der Hülsemund ausreichend aufgeweitet ist. Ich gehe zwar nicht soweit die Hülse bis zu einem Aussendurchmesser von .481", wie in der Anleitung beschrieben, aufzuweiten, aber man muss schon etwas mehr machen wie beim händischen setzen.
    Einmal hat sich bei mir die Einstellung des PTX-Aufweiters verstellt, dann hat es partout nicht mehr funktioniert. Ist kein Grosses Problem, aber es hat gedauert bis ich das gemerkt hab, da ich das von meinem Lee Pulverfüller so nicht kannte.
    Ich hoffe dir ein bisschen weitergeholfen zu haben.
    Gruß
    Shortbreaker

  • Sorry, ich war schon länger nicht mehr online; hatte viel Arbeit :(


    Also: mit Standard Vollmantelgeschossen hat es dann nach dem Justieren einwandfrei funktioniert. Ich habe die Matrize eingeschraubt, bis sie sie Hülse berührt hat, Presse heruntergefahren und noch 1/8 Umdrehung weiter eingeschraubt, so hat es am besten funktioniert. Klar, das ist eigentlich zu Tief. aber die Hülse drückt ja die Spannzange in der Matrize auseinander, damit das Geschoss heraus fallen kann.


    Soweit so gut...


    Mit Kunststoffbeschichteten Geschossen hat es partout nicht geklappt.


    Auch auf die Gefahr hin, die 40€ für die Matrize in den Sand zu setzen habe ich die untere Spannzange oben und unten mit dem Dehmel etwas nachgeschliffen. Dabei habe ich geachtet, dass der Rand, auf dem das Geschoss im Ruhezustand aufliegt erhalten bleibt. Es ist fummelig, aber es geht. Die Nuten in den Spanntangen habe ich bei der Gelegenheit auch entgratet und leicht angefast. Das hat Hornady im Werk wohl vergessen :D


    die Matrize habe ich dann zusammengeschraubt, die obere Schraube vorsichtig bis Anschlag eingeschraubt, dann 1/4 bis 1/2 Umdrehung gelöst, das ganze muss dann aber im Ladebetrieb feinjustiert werden.


    Fazit: mit 250 Geschossen hatte ich einen Hänger, der Rest lief super.


    Normale, Vollmantelgeschosse fallen nun komplett durch. Diese kann man leider nicht mehr verwenden. Vermutlich hemmt der Kunststoff zu sehr, so dass man um das Spannzange bearbeiten bei Kunststoffbeschichteten Geschossen nicht drum herum kommt.


    Nun funktioniert das Teil für ARES und H&N Geschosse. Damit kann ich leben, denn diese verwende ich eh eigentlich ausschließlich


    Bis die Matrize eingestellt ist und problemlos läuft ist einiges an Gefummel und Probieren nötig.


    Ich empfehle hierbei dringend, den Pulverfüller leer zu lassen, wenn nicht, dann von den ersten Patronen JEDE nachzuwiegen und/oder einen Power Cop einzusetzen, denn gerade bei .45ACP und .357 Mag bekommt man problemlos eine versehentliche Doppelfüllung hin, das passiert beim Einstellen echt schneller, als man schauen kann.

  • Ich habe heute auch erstmalig mal so eine Geschosszuführmatrize (9mm) an der LNL ausprobiert. Mein Vorgehen genau nach Anleitung:


    - Matrize gründlich entfettet und gereinigt, anderweitig aber nicht bearbeitet
    - Innenteile rein, Stellschraube bis Kontakt reingedreht, dann wieder eine halbe Umdrehung gelöst (leichtes Klappern der inneren Teile beim Schütteln zu hören), Konterring festziehen
    - Pressenstempel mit Hülse ganz nach oben, Matrize eindrehen bis ersten Kontakt mit Hülsenmund, Stempel etwas runter und Matrize noch ein halbe Umdrehung weiter reingedreht.


    Ausprobiert: keine Funktion :D ...
    Dann einfach Stempel immer wieder ein kleines Stück runter, Matrize eine weitere Viertelumdrehung reingedreht, wieder hochgefahren. So kann man das im Prinzip leicht einstellen. Irgendwann flutscht das erste Geschoss raus, meist dann aber noch nicht jedesmal. Sprich die Matrize muss noch etwas tiefer. Ich habe nicht genau aufgepasst, aber die Matrize musste bei mir bestimmt 1,5 bis 2 ganze Umdrehungen über den ersten Kontakt mit dem Hülsenmund reingedreht werden.


    Meine Kombination: die Hornady-Zuführmatrize mit Bully Adapter und LEE Multi Tube Feeder. Heute verwendet mit 9mm/.356 H&N Hollowpoint.


    Ich habe nur mal zum Ausprobieren 200 Patronen gefertigt ohne Aussetzer :wdl_rot . Langzeiterfahrungen fehlen also noch.
    Bei Gelegenheit werde ich aber sicherlich auch mal die DAA Zuführmatrize besorgen und ausprobieren und vergleichen...

    Angegebene Ladedaten sind immer ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!

  • So, heute habe ich mich auch mal wieder frisch ans Werk gemacht und was soll ich sagen, für die ersten 20 Schuss habe ich gut 1,5h gebraucht. Die Geschosszuführung wollte partout nicht laden. Ich habe dann festgestellt, dass sie bei den verwendeten Geschossen (zunächst ARES .451 SWC mit unlackiertem Boden) mit der von mir zuvor vorgenommenen Einstellung nicht funktionieren will. Ich hatte die Matritze so eingestellt, dass sich die beiden Einsätze leicht berühren und dann wieder leicht aufgedreht, so dass ein Klappern beim Schütteln zu vernehmen ist. Später habe ich die Matritze soweit aufgedreht, dass es beim Schütteln deutlich rasselt. Dadurch bewgen sich die Geschosse im Rohr deutlich und rütteln sich selbst ein bisschen durch. Mit dieser Einstellung konnte ich recht flot laden, aber etwa alle 25 Patronen musste ich mit einem Schraubenzieher durchs Sichtfenster meines selbstgebauten Patronenmagazin stochern um das unterste Geschoss zu lösen.
    Dann waren endlich die Geschosse mit den unlackierten Böden aufgebraucht und ich konnte endlich wieder Geschosse mit lackierten Böden (in diesem Fall sogar komplett lackiert) nutzen. Hier hat das Laden dann richtig Spaß gemacht, denn es gab nicht einen einzigen Störfall.
    Schaut man sich die unlackierten Böden genau an, sieht man auch deutlich, dass bei manchen Geschossen ein leichter Lackrest übersteht und einen Grat bildet. Ist dieser Grat zu groß, verhaken sich die Geschosse irgendwie in der Matritze und es kommt zu Störungen.


    Gruß Shortbreaker

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