Nachrechnen einer Werksladung mit Quickload, speziell: wie Crimpen berücksichtigen?

  • Jagdlich schiesse ich eine .308 Geco Zero und lade das auch selber wieder, mit Norma 201.

    Ich habe jetzt eine Info zum Original-Pulver von Geco bekommen, dann mal eine Patrone delaboriert, nachgewogen sowie Geometrie nachgemessen. Das ganze mit Daten in QL nachberechnet.

    Ich komme auf eine Ladedichte von ca. 107% mit dem RS50; der Druck ist leicht zu hoch (pmax bei 3595bar). Geschwindigkeit ist 20m/s zu niedrig (Abweichung der Geschwindigkeit ist klein), allerdings sind die Originalpatronen gecrimpt. War sehr schwierig, das Geschoss mit einer Hornady Ziehmatritze und einer Präzipress "rauszuwürgen". Ich musste schlussendlich den Hülsenhals durchwalken.

    Ich habe bisher nicht rausgefunden, wie ich das Crimpen in QL berücksichtigen könnte, kann mir da jemand einen Tip geben? Das wird ja auch den Druck nicht verringern...

    Außerdem erscheint mir eine Ladedichte von knapp 107% sehr hoch zu sein, ist das bei RS50 akzeptabel? Hier gibt es ja ein paar Spezialisten, die sich da wohl auskennen.. Da das gemessene Hülsenvolumen größer sein wird als die Neuhülse, wird die Ladedichte noch größer sein...

    Danke für Eure Infos bzw. Anregungen

    Gruß Bäri


    image.png

    2 Mal editiert, zuletzt von Bärchentöter (19. August 2024 um 11:43) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Bärchentöter mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Zur hilfreichsten Antwort springen
  • Ich würde mal behaupten, dass Crimpen den (Anfangs-)Gasdruck nicht nennenswert erhöht bzw. gar nicht beeinflusst. Deswegen ist es in QL auch nicht aufgeführt.

    Für problematisch halte ich die Kombi zwischen hohem Auszugswiderstand (der nicht unbedingt durch einen Crimp verursacht wird) und dem Setzen des Geschossen direkt an die Züge.

    I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it. (Evelyn Beatrice Hall, 1868-1956)

  • Smily13 der rotationslose Geschossweg ist bei der Werksladung riesig. Die effektive gemessene L6 der Werksladung ist 66,2mm, Max laut CIP ist 71mm. Real in meiner Waffe geht das Geschoss bei ca. 74,4mm in die Felder/Züge.
    Trotzdem schießt die Werkslaborierung ziemlich gut

  • Sein Geschoss nahe an die Züge zu setzen ist bei einem bleifreien Teilzerleger wie deinem Geco Zero auch nicht angezeigt.

    Die Lehrmeinung generell mit Bleifreien empfiehlt heutzutage das ein paar mm rotationsloser Geschossweg eher förderlich statt nachteilig sind. Hängt auch damit zusammen das die Bleifreien um vernünftig wirken zu können flott unterwegs sein müssen, und dafür eben im oberen Bereich geladen werden. Das würde auch die verhältnismäßig kurze L6 deiner Werksaborierung erklären.

    Ob ein Crimp in der .308 großen Einfluss auf den Gasdruck hat wage ich ebenso wie Smily13 zu bezweifeln. Und falls doch, ist er minimal. Der Sinn dieses Crimps wird von Geco - stelle ich mir vor - eher in der Verwendung solcher Patronen in Halbautomaten gesehen.

  • Es wurde von dem Schweizer Pysiker Guido J. Wasser, wiederlegt, dass ein Geschoss was in den Feldern anliegt, den Druck merklich erhöht.
    Im Gegenteil, denn wenn ein Abstand zu den Zügen vorhanden ist, dann wird beim Einschlagen/Auftreffen des Geschosses ein Stoppimpuls verursacht wodurch die Druckspitze nochmals erhöht wird, das Geschoss muss sich zudem erneut zentrieren, es könnte sogar dabei verkannten, was aber nicht möglich ist wenn das Geschoss bereits in den Zügen ansteht!

    Benchrester setzen in der Regel in die Züge, was ich so las bis zu 0,4mm.

    Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen das je kürzer der Abstand zu den Zügen ist, desto präziser die Pillen fliegen.

  • Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen das je kürzer der Abstand zu den Zügen ist, desto präziser die Pillen fliegen.

    Gebe ich dir Recht, deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.

    Nur bei den Bleifreien sieht die Sache etwas anders aus. Es gibt hier auch irgendwo einen Thread wo darauf eingegangen bzw. die Zusammenhänge mit dem Gasdruck dargestellt werden.

  • Es wurde von dem Schweizer Pysiker Guido J. Wasser, wiederlegt, dass ein Geschoss was in den Feldern anliegt, den Druck merklich erhöht.

    meine Erfahrung in 223 - bei gleicher TLM Menge, wenn das Geschoss am Drall anliegt, an der Mündung + 30 m/s

    Reden ist Silber, Schweigen ist Gold :doppeld:

  • an der Mündung + 30 m/s

    Und das geht nur über mehr Druck!

    Und bei gleicher TLM müsste das harausgesetzte Geschoss zu weniger Druck führen.

    Aber das wird dann durch das anliegende Geschoß kompensiert und geht sogar höher.

    Danke für den Beleg aus der Praxis

    Ich garantier für nix.

    Jeder ist sich selbst der Nächste.

  • Das Geco ist ein bleifreier Teilzerleger-aber Achtung- ein Mantelgeschoss mit Zinnkern. Also kein solid.
    Die selbstgeladenen setze ich auf 1mm vor den Drall, näher dran wird schwierig, geschossboden ist dann im Hülsenhals.

    Aber meine Fragen sind immer nich wirklich geklärt :

    Was macht das Crimpen mit dem Druck?

    Eine Ladedichte von 106-107% ist sehr viel, passt das mit RS50? Das delaborierte Pulver sieht schon irgendwie komisch aus

  • Dieses Thema enthält 15 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.