Servus zusammen,
Ich suche nach einer Ladeempfehlung für einen bleifreien Deformator zur Verwendung aus einer SLB, in dem Fall eine Savage MSR10, 16' Lauf, 1:10er Drall mit Schalldämpfer.
Habe bisher das Forum und andere Quellen rauf und runter gelesen, aber bisher keine wirklich adäquate Lösung gefunden.
Ladedaten für bleifreie Geschosse gibt es natürlich wie Sand am Meer, das ist nicht das Problem, sondern vielmehr der Umstand, dass (fast) alle bleifreien Konstruktionen entweder Führbänder, oder Entlastungsrillen aufweisen, was dem Festsitz der Geschosse im Hülsenmund, aufgrund der geringeren Kontaktflächen meist nicht unbedingt zuträglich ist.
Crimpen (Factory Crimp) ist zwar bei manchen Geschossen möglich, schränkt aber die Möglichkeiten bzgl. Setztiefe stark ein, wenn man z.B. in einer Entlastungsrille crimpen möchte und führt dazu, dass die L6 meist signifikant von den empfohlenen Werten abweichen muss.
Sitzt das Geschoss nicht fest genug, wird es beim (automatischen) Ladevorgang, wenn ein halbes Kilo Verschluss die Patrone aus dem Magazin mitnimmt und über die Rampe ins Patronenlager rammt, entweder nach vorne, oder hinten bewegen.
Möglicher Überdruck und schwankende Präzision können die Folge sein, besonders, wenn ein Geschoss empfindlich auf Setztiefe reagiert.
Für den Repetierer alles kein Problem, da lade ich z.B. die Fox CH 150gn, ohne Crimp mit sehr guten Ergebnissen, was sowohl Präzision, als auch Wirkung betrifft.
Aber für den Selsbtlader hab ich noch nichts 100% zufriedenstellendes gefunden.
Ich habe mit Barnes TTSX 150gn experimentiert und jeweils Dummys mit und ohne Crimp hergestellt und aus dem Magazin mit vorschnellendem Verschluss geladen.
Die, in der Entlastunsrille gecrimpte Patrone hatte nach einigen Ladevorgängen keinen - die nicht gecrimpte einen Längenunterschied (gemessen an der Ogive wg. eventueller verformung der Spitze) von 0.42mm.
Das führt zwar nicht gleich zu Überdruck, kann aber sehr abträglich für Präzision und TPL sein.
Bisher habe ich folgendes probiert:
-Hülse: L3 51.0mm, Norma, geglüht, Vollkalibriert ohne Innenaufweiter und zusätzlich Halskalibriert mit Lee Collet, mit undersize Mandrel (um gleichmäßige HH mit ausreichender Spannung zu bekommen).
-Geschoss: Barnes TTSX 150gn
-Zünder: RWS 5341 LR
-Pulver Lovex D073.6, Ladedichte 96-98%
Habe GRT für eine brauchbare Startladung im oberen Bereich damit bemüht und anschließend zwei LL damit geschossen, einmal mit 71.40mm (crimp in der 2. Entlastungsrille) und einmal mit 68.70mm (Crimp i.d. 1. Entlastungsrille).
Beides brachte keine gute Präzision, lediglich 40 - 70mm obwohl man generell die TTSX ja eigentlich gut zum fliegen bekommt, besonders mit mehr Anlauf.
Aktuell nutze ich nun stattdessen in der Waffe eine PPU Z-Grom 170gn Laborierung.
Die hat bei gemessenen 768m/sek noch genügend Speed, um bis 150m auf zu machen und liegt Präzisionsmäßig bei knapp unter 1MOA.
Zudem ist das Geschoss .309 und hat keine breiten Entlastungsrillen, was zu einem wirklich stabilen Geschossitz beiträgt und keinen Crimp erforderlich macht.
Mit der Wirkung auf Wild hab ich aber bisher gemischte Erfahrungen gemacht, was der Grund ist, warum ich mich nach etwas anderem umschaue.
Daher meine Frage an die Gemeinde: hat jemand hier schon mal erfolgreich bleifreie Deformatoren für ein AR10 mit "kurzem" Lauf und SD laboriert, die nicht die erwähnten unerwünschten Eigenschaften aufweisen und kann was empfehlen?
Eingesetzt werden soll die Patrone bis max. 150m auf alles Schalenwild, meistens Rehwild, Schwarzwild, selten Rotwild.
Deformator, kein Teilzerleger, gern aus Tombak wie z.B. die Fox, Präzision 1MOA oder besser.
100% Abbrand ist eher nebensächlich wegen Vollstahldämpfer und verhältnismäßig wenig Strecke damit im Jahr.
Die Patrone soll sich nicht in ihrer L6 ändern, wenn sie nach einem abgegebenen Schuss wieder entladen und anschließend wieder geladen wird.
An Pulvern wären zur Hand
-D073.6
-D073.4
-RS40
-RS50
-RS52
Danke schon mal an alle, die sich die Mühe gemacht haben, sich bis hierher durchzulesen