Max OAL bei 308.

  • Hallo habe da mal eine Frage zur max. Oal Habe eine Rüger RPR in 308 und verlade gerade Berger Hybrid 168 gr. gemessene OAL abzüglich 0,5 mm ist 74,72 mm Verschluss geht optimal zu. Die angaben von Berger ist max.C.O.L. 71,31mm(2,810 in) ist das ein Problem?

  • Hallo,
    ich habe bei meinem k98k und FR8 demletzt die Setztiefe neu bestimmt, also die maximale OAL mit dem von mir bevorzugten 167gn Lapua Scenar.


    Maximal möglich (Press in den Übergangskonus) sind hier auch 74,xxx mm.


    Wichtig ist nach meiner erfahrung, daß kein Führungloser Geschoßweg besteht. D.h.,daß das Geschoß in die Züge geht, bevor es die Patronenhülse verlässt. Bei kurzen, leichtgewichtigen Geschossen ist das nicht gegeben, die "Präzision" ist entsprechend schlecht.


    Wichtig ist aber auch folgender Gedanke: Ist die OAL zu weit gewählter, geben sich durch kleine Toleranzen sehr große Schwankungen:
    Beispiel:
    Das Geschoß braucht 0,2mm, bis es in die Züge geht (=Rotationsloser Geschoßweg).
    Eine Toleranz von 0,1mm ergibt also 50% Ablage vom Sollwert.


    Andere Laborierung: Der rotationslose Geschoßweg ist auf 1mm festgelegt. 0,1mm entspricht dann nur 10% des Sollwertes. Die Ladung wird also kostanter schießen.
    Ich habe mich dann auf 72,4 mm festgelegt und beste Erfahrung damit gemacht, obwohl ich einen rotationslosen Geschoßweg von 2mm habe.


    Die Schwankungen in der Setztiefe kommen schon durch unterschiedlich feste Einpresskräfte. Ich habe bei nagelneuen Hülsen die Erfahrung gemacht, daß ca 2% der Packung sehr leicht einzupressen sind. (Lapua Hülsen. Keine Palma). In diese Hülsen setzt meine Triebel Benchrest Matritze in der RCBS Rockchucker (30 Jahre alt, imer bei mir in Verwendung) das Geschoß 0,1mm bis 0,2mm tiefer. Ich führe das auch die Verforbung der Hülse im Einpreßvorgang zurück: Durch die Größeren Kräfte wird die Hülse elastisch verformt, was nach der Entlastung wieder zurückfedert. Bei den leichgängigen Hülsen tritt diese Verformung nur sehr wenig auf (Lineares Kraftgesetz).
    Also: DIe Unterschiedlichkeit ist gegeben, sie macht nur bei einem größeren rotationslosen Geschoßweg weniger aus, weil sie einen kleineren Anteil hat.


    Frage Beantwortet?



    LGHrodgar

    Bis ich in Anschlag gehe, ist Schießen pure Wissenschaft.
    Liege ich hinter meinem Gewehr, ist Schießen reines Gefühl.

  • Hört sich schlüssig an und bestätigt meine Erfahrungen: Nach Feststellung der max OAL fängt das Experimentieren erst an, da je Waffe und je Laborierung die ideale (nicht maximale!) OAL differiert. In meiner TGP3 schaffe ich mit einem Lapua Geschoß (.3308 LM) gerade einmal 92mm max. OAL (CIP sagt 93,5mm) und mit 91,8mm bekomme ich die besten Ergebnisse. Dies liegt in diesem Fall wohl am engen Übergang vom Patronenlager bis in die Züge, was das konstante Ogiven-Maß bestätigt.