Aussagekraft zu Zündhütchenbildern

  • Hallo zusammen,


    mich beschäftigt schon seit längerem eine Frage: Wie soll es möglich sein, aufgrund des Zündhütchens eine Aussage zu treffen, ob der Druck zu hoch war oder nicht?
    Denn: das würde ja bedeuten, daß es einen expliziten Druck bzw. Druckbereich gibt, ab dem das Zündhütchen platt(er) wird oder rausfliegt.
    Theoretisches Szenario: Nehmen wir also mal an, daß ab 1800 bar das ZH platt wird und bei 2800 bar rausfliegt. Jetzt schieße ich z.B. eine Patrone .45Colt mit 1600 bar (zugelassen sind 1200). Würde ich mir das Zündhütchen anschauen, würde ich nichts sehen, obwohl ich den maximal zulässigen Druck um einiges überschreite, aber für die Hülse und Zündglocke nicht genug Druck erzeuge, um das ZH maßgeblich zu verformen. Wenn mir das ZH-Bild was sagen sollte, müßte es doch eine gewisse Intelligenz besitzen, ab wann es sich verformen darf, oder?


    Gruß
    Tom

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, das ZH KANN ein Zeichen sein. Überzeugt bin ich eher davon, das bereits Überdruck herrschen kann und das ZH davon absolut unbeeindruckt bleibt.
    Letzten Endes wird nur eine Druckmessung absolute Sicherheit bringen.
    Ich finde es gut, dass Du dieses Thema nochmal so explizit ansprichst und hoffe, dass sich hier eine wirklich rege, vor allem sachliche Diskussion entwickelt.

  • Hallo Allerseits,


    ich habe bei bei einer meiner älteren Pistole (CZ 75 in 9mm Luger, Baujahr ca. 1996) festgestellt, dass bei den Hülsen aber bei allen die ZH von einigen Hülsen (Geco und GFL) etwas platter sind als sonnst. Es gibt aber keinerlei andere Anzeichen von Ü-Druck. Zumindest konnte ich keine Erkennen. Ich habe auch schon an einem zu großem Verschlussabstand gedacht,
    Die Waffe wurde gebraucht gelauft und war eine sog. Schrankwaffe. Sie wurde kaum geschossen, nur ca. 200 schuss und nur Fabrikmunition. Ich kann mir eigentliche nicht gut vorstellen dass es am Verschlussabstand liegt. Was meint ihr?


    MFG:
    Antonius

    ...wer die absolute Macht über sein Volk als Endziel hat, wird zuerst versuchen dieses zu entmündigen und zu entwaffnen!


    bin erst seit kurzen dabei, aber trotzdem, alle Angaben ohne Gewähr, jeder handelt eigenverantwortlich!

  • Es kommt auch darauf an wieviel Druck deine Waffe auhält. Z.B. wenn Du in deinen 357 mag Revolver leistungsgesteigerte .38 spz. Patronen verschießt, läßt das deinen Revolver kalt aber umgekehrt nicht. Habe schon einen .44 mag Rev. gesehen der wurde bei rechnerischen 7000 bar zum Cabrio ein Glück das nichts dem Schützen passiert ist.

  • Nachtrag: wenn das zündhütchen platt ist ist er eindeutig zu hoch . Dies ist ein Indiz für zu hohen Gasdruck. Wer jedoch ganz sicher sein will sollte seine Patronen überprüfen lassen.

    • Offizieller Beitrag

    Also, ich hatte mal 2 identische Ladungen in 6,5x55 geladen. Einmal in S&B , einmal in PPU. Das ZH in den S&B hätte ich als Überdruck gedeutet,da fast platt, in der PPU als absolut in Ordnung.
    Kann an enger ZH Tasche liegen, an xyz, ... keine Ahnung.
    Die Hülse hatten ähnliches Innenvolumen, daran lag es m.M.n. definitiv nicht.


    LG

  • Es kommt auch darauf an wieviel Druck deine Waffe auhält.

    DAS leuchtet mir nicht ein. Was hat die Bauart der Waffe mit der Druckentwicklung in der Patrone, insbesondere in Richtung Hülsenboden zu tun? Daß ein Revolver bei zu viel Druck zum Cabrio wird, ist klar; der Druck geht nach vorne raus, und wenn er zu hoch ist, verabschiedet sich das Material um den Übergangskonus herum.

    wenn das zündhütchen platt ist ist er eindeutig zu hoch . Dies ist ein Indiz für zu hohen Gasdruck.

    Und wie hoch ist er, wenn er zu hoch ist daß das ZH platt wird? Das dürfte nicht zuletzt auch von der Hülse abhängen, ob large oder small Zündglocke und auch vom ZH selber. Die Federal z.B. sind um einiges weicher als z.B. CCI und folglich dürfte ein Federal-ZH schneller platt werden als ein CCI

  • S&B Fabrikmunition in 8x57IS produziert ebenfalls komplett platte Zündhütchen, da ist der Ringspalt fast vollständig verstrichen. Wobei die ZH an nicht abgeschossenen Patronen bereits ziemlich platt aussehen, da die Zündglocke praktisch keine Fase hat, der Ringspalt also eh schon sehr eng ist. Eventuell ist die Geometrie der verwendeten ZH auch einen Tick scharfkantiger ausgeführt als bei anderen Fabrikaten. In Summe reicht also sehr wenig Verformung um hier den Anschein eines platten ZH zu erwecken.

    • Offizieller Beitrag

    @reloader2017
    Du sprichst nur von 9mm Para Munition.
    Selbstgeladen oder Werksmunition?
    Die Werksmun ist in der Regel fangschusstauglich.
    Da darf dann der Zünder auch plan sein.
    Hatte heute auf dem Stand durchschlagene/durchblasene SP ZH von S&B in der 9er.
    Aber nix platt und Ringfuge völlig ok.
    Und das bei LOS 123er mit 4,6gn N340 bei 27,7mm OAL.
    Ich tippe auf Schrott beim ZH Los.

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