Problem mit 6,5x55

  • Beim verschießen von wiedergeladenen Patronen 6,5x55 (140 Grain Vollmantelgeschoß und 42,7 Grain N160)ist die ganze Aussenseite der Hülse mit Pulverschmauch bedeckt. Die Hülse lidert also nicht richtig. Gleichzeitig zeigt die Hülse aber Anzeichen von Überdruck (Hülsenmaterial wird in den Auswerferschlitz gepresst ) Diese beiden Anzeichen passen nicht zusammen und ich habe keine Erklärung dafür. Kann mir jemand einen Hinweis geben ?


    Vielen Dank im voraus


    Wintovka

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Wintovka
    Zuerst ein paar Fragen
    Welche Zündhütchen hast Du verwendet? (Ich verwende bei 6,5 X 55 die Remmington 9 ½)
    Welches Geschoss verwendest Du (das Gewicht reicht nicht so ganz). Bitte komplette Angabe?
    Welches L6 hast Du?
    Wie oft wurden die Hülsen wiedergeladen oder sind das welche aus dem großen Eimer (die ggf von einem anderen Wiederlader entsorgt wurden?)
    Hast Du die Hülse voll kalibriert?
    Welches Hülsenmaß hast Du?
    Warum verwendest Du bei einem 140 gr Geschoss N160 und nicht N140? N160 passt eher auf schwerere Geschosse aber wenn‘s trifft…. Vermute Du möchtest der Ladedichte von 100% möglichst nahe sein.
    Trickelst Du auf die 42,7?
    Hast Du die V0 mal gemessen?


    Gruß
    Zacapa

  • Hallo Zacapa,
    Zündhütchen: CCI200
    Geschoßart: Vollmantelspitz Torpedoheck S+B #2905
    Hülse: S+B 1xwiedergeladen nur halskalibriert L3: 54,8
    Pulver: 42,7 grain genau abgemessen
    L6: 77,3
    Aus der selben Büchse habe ich Fabrikmunition S+B mit dem gleichen Geschoß verschossen dabei ist das Problem nicht aufgetreten.
    Die Treffpunktlage von Fabrikpatronen und meiner selbstgeladenen Patronen ist gleich.
    Gruß
    Wintovka

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Wintovka
    Nun denn - die von Dir angegebenen Daten bewegen sich wie erwartet im Bereich der Toleranzen.
    Meine Hülsenlänge ist identisch. Dass ich meine Hülsen voll kalibriere… ich habe zwei Gewehre in dem Kaliber (kurz & lang).
    Das N160 ist etwas langsam… Aber das darf es eigentlich auch nicht sein – wird ja auch von VihtaVuori für das Kaliber vorgeschlagen.
    Ich verwende auch das Sierra in 140 gr und das Lapua in 139 gr.
    Wenn das Patronenlager leicht schließt u. nichts klemmet kommt der Überdruck nicht von einer gequetschten Patrone.
    In meinem Büchlein von VihtaVuori steht bei einem L6 von 79 mit Sierra in 140gr ein Starting load von 43,4 und Maximum load von 46,7gr. bei Verwendung von N160


    Was macht das Zündhütchen? Hat das auch Anzeichen von Überdruck? An der Waffe liegt es nicht?
    Was mir an der Laborierung nicht gefällt ist, dass das Pulver nicht voll im Lauf umgesetzt wird (aber wenn’s Loch in Loch trifft...).
    Ich verwende je nach Laborierung das N150 bzw. IMR 4320. Mit Rem. 9 ½ ZH. Aber das ist nicht die Lösung zu deinem Problem.
    Hat sonst noch jemand eine Idee?
    :grueb:

  • Hallo Wintovka,diese von dir beschriebenen Probleme mit N160 kenne ich auch.Bei früheren Probeladungen habe ich versucht, dieses Verschmauchen der Hülsen in den Griff zu bekommen.Meine damaligen Ladungen waren aber alle mit 44 oder mehr Grain geladen, ich persönlich halte die von dir verwendete Ladung mit 42,7 für deutlich zu wenig.Meine Geschosse habe ich auch tiefer gesetzt(76,3).Leider habe ich trotz meiner Bemühungen das Problem nicht in den Griff bekommen.Heute verwende ich in der 6,5x55 kein N160 mehr.


    Gruß Bernd

    +++ Ich lade hauptsächlich Gewehrpatronen, alle meine Kurzwaffenpatronen mache ich auch selber +++

    +++ Für meine Ladedaten übernehme ich keine Gewähr +++

    • Offizieller Beitrag

    Ich kram den Fred hier mal nochmal aus.
    Ich habe bei meinem Schweden sozusagen das gleiche Problem, nur das ich N150 nutze.
    N140 wird ausdrücklich NICHT mehr von VV für die 139gr Geschosse aufgeführt.
    Mein Schwede ist von 1899, hat immer noch eine ordentliche Schussleistung und ich vermute, der Schmauch kommt von einem zu hohen Verschlussabstand.
    Ich habe eine mittlere Ladung um 37gr mit dem 139 gr FMJBT von PPU und L6 von 78mm, Hülsen halskalibriert.
    Vielleicht ist ein mancher Schwede aufgrund des Alters und der Abutzung auch einfach nicht mehr ganz "dicht".
    Wenn hier wirklich noch jemand weitere Theorien hat, nur raus damit. Ich hab ja keine Beweis und ich schiess den Schweden eh nur sehr selten.


    Gruss

  • Ich glaub nicht, das so eine Waffe in der Form abnutzt, das sie undicht wird. 37grs N150 scheint einfach zu wenig Druck zu haben. Selbe Menge N140 hinter eine 139/140grs-Murmel wäre da besser und noch unter pmax (auch wenn VV es nicht mehr in den Ladedaten hat).

    • Offizieller Beitrag

    Hi @WSG1 danke für den Input.
    Ich weiss, dass es die Laborierungsdaten mit N140 gab. Es muss aber auch einen Grund geben, warum es sie nicht mehr gibt. Mir ist das Risiko einfach zu gross und von daher halte ich mich in diesem speziellen Fall an die vorgegebenen Pulversorten.
    In dem Punkt mit zu geringem Druck könntest Du Recht haben. Ich habe die Laborierung bewusst im Mittelfeld gehalten (und damit auch erstaunlich gute Ergebnisse mit dem Schweden erzielt), da mein System eben von 1899 ist. Was in 117 Jahren alles damit passiet ist, keine Ahnung. Für mich ists aber auch ein Stück Geschichte, das ich nicht über Gebühr belasten möchte.
    Ich werd mal in jedem Fall noch nen Grain raufpacken und dann mal schauen was passiert.


    Bis dahin schonmal Danke für deine Tipps

    • Offizieller Beitrag

    Ob 139gr oder ein 140gr Geschoss - das wird den Kohl nicht fett machen. Vergleich mal die Geschosslänge...


    Mit dem N140 und einem Sierra MatchKing HP BT .243 in 140gr Geschoss gibt es Ladedaten im Caliber.


    Da wurde mit 36,3gr und einer L6 von 75,5mm geladen.


    Der Streukreis mit einem M63 Carl Gustav wurde mit 25 (13) mm angegeben (58cm Lauflänge) und die V0 lag bei 795 m/s


    Ich vermute, dass da auch mehr Pulver rein muss. Die Hülse scheint nicht genügend oder zu langsam gedehnt zu werden damit sie dichtet. Dann kommt noch ein langes L6 hinzu was nochmals den Druck verringert.


    Ich lade auch nicht viel mehr N150. Ich habe darüber ja bereits geschrieben. Allerdings bin ich mit der L6 im Bereich von 75mm.


    Muss ich mal wieder testen. Habe schon ewig keinen KG mehr geschossen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo @Zacapa,


    Auch Dir danke für den Input. Mein nächster Schritt ist tatsächlich die L6 mal anzupassen. Hab noch nen paar Bohnen fertig und da werd ich mal schrittweise je 3 Schuss um 0,5 mm runtersetzen und sehen, ob sich das "Schmauchbild" der Hülse verändert.
    Bei gleicher Ladung und geringerer L6 sollte der Druck ja maßvoll ansteigen.
    Im Umkehrschluss würde das für minimalen rotationslosem Flug Freiflug dann deutlich mehr Ladung erfordern.
    Hab eben mal gemessen, das ich bei minimalst möglichem rotationslosem Freiflug auf ne L6 von 80 mm komme.


    Gruss


    Edit: in 'Rotationsloser Freiflug' geändert. Danke @Zacapa
    Edit2: in 'Rotationslosen Flug' geändert. Danke @Fidde

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