Lee Loadmaster - ultimative Verbesserung Indexer

  • So Kollegen der Lee Fraktion,
    heute möchte ich euch eine Verbesserung vorstellen, die es so noch nicht gegeben hat.


    Wie ihr evtl. wisst oder aus eigener Erfahrung feststellen musstet, gibt es immer wieder Schwierigkeiten mit dem Indexer. Ich konnte das gut bemerken, da ich inzwischen 4 Pressen unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichem Verschleiss besitze.
    Ist der Indexer gemäß bekanntem Tuning optimiert, gefettet und korrekt eingestellt, so kommt es trotzdem immer wieder zu klemmern, d.h. manchmal ist die zu überwindende Kraft gering, aber manchmal "hakt" es.
    Das kommt besonders dann vor, wenn die Hebelbewegung nicht gleichmäßig und im günstigsten Timing erfolgt.
    Dann kann es sogar passieren, dass der Plastikflipper am Nocken vorbei rutscht und sich anschliessend verklemmt.
    Die Ursache des Verklemmens ist die geometrische Lage des Indexers in Bezug zu den "Nasen" unterhalb der Schellplate. Optimal ist, wenn der Indexer die vordere Nase mit seiner Stirnfläche drückt. Ist der Indexer aber nicht im korrekten Winkel stehend, so kann es passieren, dass er seitlich drückt. Das Resultiert dann nicht wie gewünscht in einer Drehbewegung der Schellplate sondern in einem Klemmen.


    Somit habe ich überlegt, wie es sicherzustellen ist, dass der notwendige Winkel des Indexers immer korrekt eingehalten wird.
    Ich habe mit optimierter Einstellung des Trägers, verschiedenen Blechen am Nocken, Nacharbeiten am Hebel und Änderungen am Flipper experimentiert, alles hat nicht zum optimalen Ergebniss geführt.


    Erst das seitliche Andrücken des Flippers am Nocken ergab eine signifikante Verbesserung.


    Dazu habe ich ein kleines Metallteil hergestellt, welches am Träger mittels 2K-Klebstoff befestigt ist. Dieses Metallteil hat auf der linken Seite ein federndes Druckstück integriert. Das Kunststoff Element drückt mittels Federkraft den Indexer gegen den Nocken am Rahmen der Presse. Somit gleitet der Indexflipper immer korrekt an der Auszugsbahn entlang und wird exakt gleich weit heruasgezogen, egal ob die Presse schnell oder langsam betrieben wird. Außerdem bewirkt die Federkraft, dass der Indexflipper auch herausgezogen immer am Nocken anliegt. Dadurch ist der Winkel des Indexers zur Schellplate immer gleich.


    Das Ergebniss ist bei einer neuen Presse deutlich merkbar, bei älteren Pressen erstaunlich.


    Das federnde Druckstück ist bei der Ganter-Griff.de unter Artikel GN 614.4-4-KU erhältlich, https://www.ganter-griff.de/de…29-45b0-a067-2a731d5e3516) kostet 1,66 Euro und wird in eine 4mm Bohrung eingepresst. Das kleine Metallteil kann mit einfachem Handwerkszeug leicht selbst erstellt werden. Eine Bügelsäge, Schraubstock und Feile reicht.


    Hier noch ein paar Fotos:


    wiederladeforum.de/wcf/index.php?attachment/3299/



    Angehangen ist das Datenblatt des Druckstücks.



    Nachbauen ist ausdrücklich erwünscht (gilt auch für den Hersteller....)


    :peit::wdl_rot:wdl_rot:wdl_rot:wdl_rot

    • Offizieller Beitrag

    Hallo @dieselfalk
    bin gerade fasziniert über Deinen Beitrag. 8o
    Bin zwar mittlerweile grundsätzlich von der Dillonfraktion, habe aber mit der Loadmaster begeistert begonnen. Derzeit verzweifele ich gerade daran für zwei Kollegen bezahlbare, zuverlässige Progressivpressen zu besorgen. Die neue Pro 1000 ist schon nett, bekomme ich aber noch nicht so geschmeidig ans Laufen, wie ich es möchte. Und eine gebrauchte Loadmaster wäre besser. Die kenne ich noch von meinen frustrierten Anfängen. (haufenweise ZH geschreddert) Einen Indexer habe ich jetzt schon frittiert. Bin jetzt am nächsten und habe auch bereits keine Patrone geladen. Alles nur erst einmal nach Youtube geschmeidig optimieren. Wenn der Rytmus stimmt, klappt es mit dem Indexer gut. Aber.....der muss ja auch noch von Halteplatte zu Halteplatte neu justiert werden.
    Ich weiß nicht, ob Kollegen mit diesen Pressen wirklich glücklich werden. (Oder doch eine Classic Turret?)
    Das mit Deinem Druckstück hört sich plausibel an.
    Da es bei mir aber nur zum Frickeln reicht, stellt sich mir die Frage, ob Du evtl. bereit wärst solche Druckstücke zu fertigen. Manche Arbeiten sollte man auch Fachleute machen lassen. Na, wie wär das? Ich könnte davon gleich zwei gebrauchen, da ich hier zwei Loadmaster liegen habe.
    Aus welchem Material ist das Federstück?
    Wie sieht es mit Verschleiß aus?
    Welcher Kleber hält da gut?
    :nw::grueb::krat:
    Ich würde die Jungs gerne am Anfang etwas ins Wiederladen begleiten, ohne sie gleich kopfscheu zu machen. Eine Einstationenpresse wollen die beiden KW-Schützen jedenfalls nicht.

  • Oha jetzt soll ich Serienproduktion machen.
    Da der Betrieb bei dem ich arbeite viel rostfreien Stahl verwendet, so habe ich die Teile auch aus 1.4301 (VA) gemacht.
    Aber das kleine Teil (5mm Dick, 22mm Lang und 10mm Hoch) kann auch aus Alu Flachprofil aus dem Baumarkt gemacht werden.


    Wir machen das erstmal so, dass ich euch eine Skizze des Aufnahmeteils anhänge, dann kann das jeder selbst entscheiden.
    Das kleine Druckstück ist von Ganter (siehe Datenblatt im Post 1) und als 2K- Klebstoff habe ich UHU Endfest verwendet. (vorher gut entfetten und anschleifen)
    Die Position des Druckstücks ist etwa mittig auf der Indexstange, die seitliche Lage so, dass wenn der Flipper auf dem Nocken liegt noch ein klein wenig Reservefederweg am Druckstück vorhanden ist.
    Inwieweit das funktioniert, kann jeder Loadmasteristi selber ausprobieren, indem er den Flipper mit einem Finger der freien Hand leicht nach links drückt. Ihr werdet sehen dann klappts auch bei den störrischsten Pressen.


    :wdl_rot

    • Offizieller Beitrag

    @cptkinx
    dann solltest Du vielleich auch mal eine LEE fit machen für Anfänger mit kleinem Budget.
    Denn so eine günstige Presse geschmeidig ans Laden zu bekommen ist eine schöne Herausforderung.
    Und die benötigte Munition mache ich zwischendurch mit den Dillon 650ern.
    Es soll ja entspannt zugehen. Und davon träume ich auch mit einer LEE für die Kollegen. :rauch:

  • Aus welchem Material ist das Federstück?
    Wie sieht es mit Verschleiß aus?
    Welcher Kleber hält da gut?

    Das federnde Druckstück ist aus POM und nahezu ohne Verschleiss auf der Indexstange.
    Als Kleber habe ich UHU Endfest 5 Minuten genommen, andere 2K-Kleber eignen sich sicher aber auch. Vorher den Lee Grundkörper leicht anschleifen und beide Teile gut entfetten.

    ... laborierst du noch oder schiesst du schon? :peit:

    • Offizieller Beitrag

    @cptkinx
    dann solltest Du vielleich auch mal eine LEE fit machen für Anfänger mit kleinem Budget.
    Denn so eine günstige Presse geschmeidig ans Laden zu bekommen ist eine schöne Herausforderung.
    Und die benötigte Munition mache ich zwischendurch mit den Dillon 650ern.
    Es soll ja entspannt zugehen. Und davon träume ich auch mit einer LEE für die Kollegen. :rauch:

    Da hast Du natürlich absolut Recht. Leider fehlt mir für solche Projekte die Zeit. :(
    Ich werde aber gerne auf diesen Beitrag verweisen und glaube sogar,dass ein „Anfänger“ dadurch sein Arbeitsgerät, dessen Funktion und Zusammenspiel aller Komponenten noch besser versteht und verinnerlicht.

  • Wir sollten einen Threat öffnen, wo die bekannten (und am Besten selbst geprüften) Tuningmaßnahmen aufgeführt werden.

    ... laborierst du noch oder schiesst du schon? :peit:

    • Offizieller Beitrag

    Wir sollten einen Threat öffnen, wo die bekannten (und am Besten selbst geprüften) Tuningmaßnahmen aufgeführt werden.

    Gute Idee !
    @cleaner Vielleicht als Oberbegriff „Pressen-Tuning“ und darunter die einzelnen Hersteller ?


    Jaja...ich weiss, das gibts doch schon :D

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