L6 oder bis zur Ogive für DEVA

  • Moin,


    möchte in den kommenden Tagen gerne eine Gasdruckmessung bei der DEVA für das Kaliber 308 Win machen lassen, weil keine Ladedaten vom Pulverhersteller vorliegen.


    Hierfür muss ich sieben Patronen vorbereiten und das Auftragsprotokoll wünscht unter anderem eine Angabe der L6 für die Patronen.
    Macht das Sinn?


    Wenn ich sieben Patronen lade und alle auf die CIP Länge L6 von 71,12 mm bringe, dann sind ja unterm Strich alle sieben Geschosse unterschiedlich tief gesetzt, weil die Geschosse jeweils unterschiedlich lang sind und Abweichungen von bis zu 0,10 mm untereinander haben. Wahrscheinlich würde sich bei jeder Patrone durch die verschiedenen Setztiefen aber gleicher L6 ein unterschiedlicher Gasdruck ergeben?


    (je tiefer gesetzt desto mehr Druck, genauso wie direkt an Zügen & Feldern gleich mehr Druck)


    Optimal wären für mich 54,89 mm bis zur Ogive nach Ausmessen per Hornady OAL Gauge & Abzug von 0,050 inch seitens des Geschossherstellers für alle 7 Patronen. Dann wären alle gleich gesetzt, auch so, wie ich sie später selbst verwenden würde, doch die L6 wäre teilweise gleich oder größer CIP 71,12mm, welche ja einzuhalten bzw. zu unterschreiten gilt.


    Das geringste Maß bis zur Ogive liegt bei einer der sieben bisher bei 54,72 mm. Ich könnte alle anderen auch auf 54,72 tiefer setzen. Dann wäre die Messreihe wenigstens gleich durch sieben gleiche Setztiefen aber unterschiedliche L6 (wieder wegen der Geschosslängen).


    Was meint ihr? Bin noch etwas grün hinter den Wiederladeohren.


    Würde mich über Ratschläge freuen.


    VG Nordlicht

  • Ideal wäre es natürlich, wenn du alle auf eine Länge bringst, damit du ungefähr immer die gleichen Grundvoraussetzungen hast.
    Das du das CIP nicht einhältst ist nicht weiter schlimm und du solltest die Laborierung einschicken, mit der du schießen willst.
    Alles andere würde dir sonst später ja nicht helfen. Wenn du mehrere L6 geprüft haben willst, musst du weitere Laborierungen einschicken.


    Schau hier, dann siehst du, wie es aussehen wird, was du als Antwort bekommen wirst:
    Link: Massive QL-Abweichungen - was falsch gemacht?


    Es wird also nicht aufgeführt, welche L6 du für die einzelne Patrone hast. Diese sollte bei den 7 Patronen schon aus deinem Interesse gleich sein. Sonst kannst du es nicht zuordnen. L6 heißt immer die Gesamtlänge der Patrone und gefordert ist L6 von der DEVA.


    Im Zweifelsfall ruf bei denen kurz an, die geben in der Regel direkt und unkompliziert Auskunft bei sowas.
    Das CIP ist eigentlich als Regelung für den Beschuss, damit dieser international anerkannt wird und damit für den gewerblichen Bereich bindend. Dazu zählst du als Wiederlader nicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von GentleSky1431 ()

  • Jo, soweit kann ich dir folgen. Vielen Dank für deinen Beitrag.


    Es macht ja auch Sinn sieben mal genau die gleichen Patronen mit gleicher L6 und gleicher Geschosssetztiefe zum Test zu geben.


    Leider sind die Geschosse, wie gesagt unterschiedlich lang, weichen bis zu 0,10 mm von einander ab. Dadurch könnte ich zwar immer die gleiche L6 sicherstellen, aber nicht die gleichen Setztiefen, denn um die Ungenauigkeiten von Barnes auszugleichen setze ich ja verschieden tief, um wieder bei der gleichen L6 (sieben mal 71,12mm CIP) zu landen. Ist die L6 dann nicht ungenau und eigentlich das Maß bis zur Ogive genau?


    Oder es bleibt mir nichts anderes übrig, als alle Geschosse auszumessen und sieben gleich lange auszumachen, damit es dann die perfekte Reihe wird.

  • Die L6 sorgt in der Regel dafür, dass du vor allem keine Störungen in der Waffe hast.
    Es bringt ggf. nicht jedes Geschoss einzeln zu messen und die Differenz anzupassen, wenn die dann nachher nicht sauber zuführt oder die Waffe nicht richtig repetiert.
    Von daher ist die L6 schon sinnig, zumal der Druckanstieg minimal ist bei 0,1mm unterschied, den du auch in der Beschussreihenfolge sehen wirst.


    Ich empfehle daher die L6 so zu nehmen, wie sie allgemein auch verstanden wird, alles andere lässt sich ohne Delaborieren auch nicht ohne weiteres erkennen.
    Bei Pistolen wird sich auch keiner die Mühe machen, jedes Geschoss zu messen und entsprechend die Matrize anzupassen. Von daher ist es auch irgendwo ein
    Kompromiss zwischen Praxis und Messbarkeit. Passt du es an die Ogive an, sitzt die Patrone ggf. auch dichter an den Zügen usw. auch das kann zu Druckunterschieden führen.


    Perfekt... muss es die denn sein?
    In der Regel willst du den Druck wissen, und ob du das Druckmaximum überschreitest.
    Wenn du vll. 50-100 bar Unterschied hast, macht dass noch nicht soviel aus. Wichtig ist doch, dass deine Laborierung zulässig ist (im Sinne des erlaubten) und du damit
    konstante und gute Trefferbilder hast.

    Einmal editiert, zuletzt von GentleSky1431 ()

  • Jo, bin da ganz bei dir Brainbug.


    Aktuell siehts so aus:


    sieben 308. Win Patronen mit 71,12mm L6
    und folgenden Maßen bis zur Geschossogive:
    1. 54,86 mm
    2. 54,76 mm
    3. 54,78 mm
    4. 54,73 mm
    5. 54,76 mm
    6. 54,87 mm
    7. 54,69 mm


    Sind sogar bis zu 0,17 mm Unterschied in den Setztiefen dann folglich.


    Das wird ja trotz gleicher L6 aller Patronen unterschiedliche Messungen geben.

  • Richtig, wirst du immer haben :)
    Selbst wenn die L6 bei allen gleich wäre bei gleicher Setztiefe wirst du Schwankungen haben.
    Es sollten halt keine zig hundert bar sein, schon gar nicht, wenn du nah am max bist.

  • Servus.


    L6 natürlich diese verwenden die du dann auch aus deiner waffe verschießen willst und nicht CIP standard. aufpassen aber mit einer zu langen L6, die Patronen müssen am beschussamt ( deva ) ins patronenlager passen. soll jetzt heißen, wenn du eine custom büchse hast wo der übergangskegel so weit draußen ist dass du möglicherweise eine L6 mit? 76.00 zusammen bringst, kann/ wird es so sein dass die Patronen am beschussamt nicht lade fähig sind.


    gruss

  • Also, wäre es dann doch am sinnvollsten, wenn ich meine nach OAL Gauge als optimal ermittelte Länge bis zur Ogive ansetze.


    Sprich bis Eintritt in die Züge und Felder sind es 56,16 mm, dann Abzug von 1,27 mm gemäß Barnes zum TTSX ergibt eine optimale Länge bis zur Ogive von 54,89 mm.


    Würde 7 Patronen mit 54,89 mm bis zur Ogive laden und am Ende wurden wohl verschiedene L6 Längen herauskommen.


    Zum Beispiel:
    71,16
    71.23
    71,12
    71,09
    71,15
    71,11
    71,14


    Diese wären teils unter, teils über Cip, aber würden dann in meinen Augen ein sinnvolleres Testergebnis herleiten, denn alle Geschosse wäre optimal bis zur Ogive 54,89mm gesetzt anstatt das man sich nach der L6 richtet und alle gleich lang macht nach L6, aber am Ende dann die Geschosse wieder unterschiedlich sind im Maß bis zur Ogive.


    Hab das Gefühl, dass mir wohl nur die DEVA eine klare Antwort geben kann. :)

    • Offizieller Beitrag

    Also, wäre es dann doch am sinnvollsten,

    Ich würde die Geschosse nehmen die ich vorher über die Ogive ausgemessen habe (vor dem Setzen gemessen am Geschoss), evtl. auch noch auswiegen.
    Und dann alle auf die gleiche Ogive setzen, egal was für eine Gesamtlänge raus komme.



    Wenn du aber schon so einen Aufwand betreibst:


    Hast du die Patronen ausgelitert?


    Sonst passt das mit deinem Druck wieder nicht.



    Um welches Wunder Pulver geht es denn, das es da keine Ladedaten gibt?

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