Bleihärte Berechnen (Geschossherstellung)

  • Hier mal was ich noch gefunden hab, fand ich neben dem Buch ganz interessant:


    Härte der Legierung

    Die Belastbarkeit des Geschossmaterials ist ein wichtiger Faktor für den Grad der erreichbaren Präzision. Die Härte des Geschosses bestimmt nämlich, bis zu welcher Geschossgeschwindigkeit der Drall des Laufes das Projektil in Rotation versetzt, ohne dass es über die Felder rutscht. Die Rotation stabilisiert das Geschoß im Flug, daher ist es plausibel, daß ohne sie das Geschoß taumelnd und auf nicht reproduzierbaren Wegen in Richtung Ziel fliegt. Aus diesem Grund gilt die Regel, wenn alle anderen Aspekte optimal sind:

    " Je härter desto besser ".

    Die Härte von Bleigeschossen wird in Brinellhärte angegeben. Die Brinellhärte oder BHN (Brinell - Hardness - Number) gibt an, wieviel Kilogramm Belastung ein Quadratmillimeter des Materials tragen kann.

    Reines Blei trägt 5 kg/mm², hat also eine Brinellhärte 5.

    Eine Legierung mit der Brinellhärte 10 trägt 10 kg/mm² und ist dementsprechend doppelt so hart wie reines Blei.

    Nach allgemeiner Auffassung ist das Linometall oder Linotype ( Line of type ) mit seinen 21-22 Brinell und seinem relativ hohen Zinngehalt die günstigste Geschosslegierung. Seine Zusammensetzung ist 84% Blei, 12% Antimon, 4% Zinn.

    Durch den Rückgang des Bleisatzes in den Druckereien ist es lediglich in technischer Hinsicht günstig.

    Ein Kilo dieses Materials ist in etwa zu dem Preis zu haben, wie üblicherweise hundert fertige Geschosse. Die Amerikaner haben aus diesem Grund unter dem Namen " Lawrence Magnum Alloy " eine Legierung entwickelt, die ähnliche Eigenschaften besitzt wie das Linotype, aber wegen seiner niedrigeren Gehalte von Antimon (6%) und Zinn (2%) günstiger zu kaufen ist.

    Diese Legierung erreicht eine Härte von ca. 17 Brinell - das ist etwa dreieinhalb mal so hart wie reines Blei und reicht für alle Faustfeuerwaffenkaliber aus. Alle Standardgeschossformen werden aus dieser Legierung hergestellt.

    Alle Sonderformen werden aus einer anderen Legierung gegossen und kommen durch eine zusätzliche Härtung auf Brinell 18-20.

    Das Kapitel über die Härte der Geschosslegierung wäre nicht vollständig, wenn nicht die Ausnahmen von der Regel "Je härter desto besser" benannt werden würden. Gepresste, weiche Geschoße (ca. Brinell 7) haben gegenüber harten dann einen Vorteil, wenn eine zu enge Trommelmündung das Geschoß zu klein für das Zugkaliber kalibriert.

    Im Gegensatz zu harten Geschossen, werden die weichen dann im Lauf wieder auf Zugkaliber gestaucht, wodurch einerseits eine Gasdichtung erfolgt und andererseits die Geschoßführung im Lauf zumindest für langsame Geschwindigkeiten ausreichend ist.

    Weiterhin gehört die Erörterung der Laufverbleiung in diesen Themenkreis. Bei der Verbleiung handelt es sich um Bleiablagerungen an den Übergängen zwischen Zügen und Feldern. Diese Flächen sorgen für die Rotationsübertragung des Dralls auf die Geschosse.

    Die Breite dieser Flächen beträgt üblicherweise etwa 0,1 - 0,15 mm. Dieser kleinere Wert macht verständlich, warum schon eine leichte Verbleiung erhebliche Präzisionseinbußen nach sich ziehen kann. Ob Verbleiung stattfindet bestimmen die Härte der Legierung, das Geschoßfett, sowie der Durchmesser des Geschosses auf der einen Seite und der Zustand und die Rauhigkeit des Laufes auf der anderen Seite. Sollte sie auftreten, so empfiehlt sich für die schnellste und gründlichste Abhilfe der Einsatz eines Lewis Lead Removers (Quelle: PJP Bullets).



    Die Formell mit der BHN werde ich verwenden für den Bau eines einfachen Härtemessers.

    Dazu die Kugel einfach auf dem Barren ablegen und ein Gewicht über Fallrohr einschlagen lassen.

    Alternativ ca. mit 30kg auf die Kugel drücken (auf Personenwaage ablegen). Damit lässt sich die Härte ungefähr berechnen (hab noch n paar Stahl BBs rumliegen :) )

  • Es gibt von Lee einen leicht zu bedienenden Bleihärtemesser zu einem recht günstigen Preis

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  • Ok

    Ich hab vor 4 Jahren deutlich weniger bezahlt

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  • ich pflastere dich mal mit Infos zu;)

    Ob das mit Selbstbau dann so einfach ist? Wir hatten nicht umsonst sauteure Messgeräte (Stahlwerk Prüflabor) dafür


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    hier vom Wiederlader tv

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    https://www.rime.de/wiki/brinell/

    http://www.hs-bremen.de/intern…r/h__rtepr__fung_fert.pdf

    https://www.ahoefler.de/maschi…ruefung-nach-brinell.html

    und hier ein onlinerechner

    https://www.koegel-leipzig.de/brinell_haerte.php

  • Das untere Video hab ich schon gesehen :)


    Eigentlich ist die Formel ja simpel.

    Mit einer Stahlkugel 1mm ca. 30kg Druck ausüben dürfte auch noch machbar sein. Man muss dann nur irgendwie prüfen, wie stark dann die Abweichung mit einem richtigen Messgerät ist. Einige Umrechnungen mit dieser einfachen Prüfung hab ich schon gesehen.


    Aufpassen muss man nur beim Verschleiß denke ich, wenn man eine Kugel nimmt, wird die relativ schnell deformiert sein. Mit den Stahl BBs würde ich es mal probieren. Ansonsten mal n Körner zum eintreiben nehmen, der dürfte lange heben. Da gehts mit nehm Rohr und Fallgewicht vermutlich auch einfacher.

  • Das geht für unsere Zwecke ausreichend genau. Das Problem ist eher, dass zu viel falsche Zahlen veröffentlicht werden. Ich habe das Gefühl, einer schreibt vom Anderen ab und packt als Sicherheit noch ein paar Brinellhärten drauf. Das Lesen älterer Publikationen von Elmar Keith und Col. Hatcher bringt einen zurück zu den Wurzeln der Bleihärte.

  • Deswegen halte ich mich an die Ursprungsformel. Vielleicht hat im Verein jemand eine Möglichkeit die BHN richtig zu messen, dann weiß ich die Differenz dann. So ließt man es auch öfters bei eigenen Methoden zur Blei Messung.

  • Die Formel im oberen Video ist schon besser. Demnach dürften die Faktoren D und F keine festen Werte haben, und die BHN immer gleich sein. Zum Ausgangsmaterial und F wird leider da keine Angaben gemacht, und ich halte mich mal an die gängigen Empfehlungen. Letztlich dürfte das Ergebnis im Verhältnis zu Kraft und Eindruck kein großen Abweichungen liefern, nur darf das Element zum Eindrücken nicht nachgeben. Die Stahlkugel also ausreichend sein. Die Kraft ist dann ja wieder relativ und darf nur nicht zu stark oder schwach sein.


    Reines Blei soll ca. 5 BHN haben. Nimmt man das als Ausgangsbasis (reine Bleibarren und mischt erst später Zinn und Antimon hinzu), dürfte man die Abweichung ermitteln können.

    3 Mal editiert, zuletzt von GentleSky1431 ()

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