Anfängerfrage: Welche Matrizen soll ich nehmen?

  • Ich bin in einem Verein und habe das große Glück, dass dort auch einige Wiederlader sind.
    So konnte ich recht schnell die Vorteile von wiedergeladener Munition erkennen.
    Freundlicherweise bekomme ich für jedes Training wiedergeladene 45er und 9mm Para, zum Selbstkostenpreis.
    Sehr nett, die Vereinsfreunde. Sie geben mir auch eine Menge guter Ratschläge zum Thema.
    Da das Durchschnittsalter dort etwas über 70 liegt, dachte ich allerdings, auch einmal an anderer Stelle ein paar Fragen zum Wiederladen zu stellen.
    Ich hoffe, so ein "breiteres" Meinungsbild zu bekommen.


    Ich möchte mir eine Hornady L-N-L zulegen, allerdings ohne die automatische Hülsen- und Geschosszuführung.
    Zunächst sind für mich nur die Kaliber .45 ACP und 9 mm Para interessant, für eine P220 X-Six mit 9mm Wechselsystem.
    Vielleicht kommen später auch noch .357 mag und .44 mag dazu. Das ist allerdings noch in weiter Ferne.
    Die Entscheidung für die Hornady kommt daher, dass meine "Wiederlade-Paten" ( so nenne ich sie mal ) auch diese Pressen haben.
    Ich habe ein wenig damit "gespielt", und jetzt möchte ich auch so eine haben. :la:


    Bei den Matrizen bin ich aber noch völlig unentschlossen.
    Natürlich ist eine erste Idee, auch die entsprechenden Matrizen von Hornady zu nehmen.
    Da gibt es dann Leute, die eher auf die Dillon Matrizen setzen.
    Und für andere sind die Redding Matrizen die einzig wahren.


    Nun weiß ich ja, das man nur durch Ausprobieren zum besten Resultat für die eigene Pistole kommt.
    Aber ich kann ja nicht alle in Frage kommenden Matrizen kaufen und testen. Leider. :S


    Wie seid Ihr zu Euren (ersten) Matrizen gekommen?
    Für welche Waffe / welches Kaliber?
    Gibt es ein Patent-Rezept für einen guten Anfang?


    Viel Text für so ein paar Fragen.
    Ich freue mich auf Eure Antworten.


    Gruß
    Markus

    Gruß
    Markus


    :wdl_rot:wdl_rot:prli::wdl_rot:wdl_rot ..... :wdl_rot



    Ein Staat ist immer nur so frei wie sein Waffengesetz.
    Gustav Heinemann, Bundespräsident 1969–1974

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sportschuetze387,


    Du solltest bei den Matrizenherstellern die Matrizen von LEE nicht vergessen.
    Ich benutze die auf allen sechs Pressen und bin damit zufrieden.


    Wie seid Ihr zu Euren (ersten) Matrizen gekommen?

    Die Ersten waren bei einer gebrauchten RCBS Presse.
    Da ich mich für LEE-Pressen entschieden habe, bekomme ich die Matrizen ja nun immer mitgeliefert.


    Für welche Waffe / welches Kaliber?


    Damals nur für die .357er S&W.
    Heute für:
    Peters Stahl...9mm und .45acp
    S&W 686-3 .357mag
    BULL M5 38SA
    S&W 629 .44mag
    S&W 500S&W Magnum
    Marlin in 30-30Win


    Gibt es ein Patent-Rezept für einen guten Anfang?

    Nein. :D

    Gruß
    Karl-Heinz

    Ich tue Recht und scheue keinen Feind.


    Jeder Wiederlader handelt eigenverantwotlich, alle Ladedaten ohne Gewähr


    Am Crimp hat es nicht gelegen....war keiner drauf.


    Egal was ich tue, für irgendjemand auf diesem Planeten ist es das Falsche.


    Neue Frage -------> Neues Thema.

  • Ich mache alles mit einer LEE O-Rahmen Einstationenpresse, für was automatisches habe ich zu geringe Stückzahlen bzw. genügend Zeit die auch einzeln zu bauen. (andere schauen TV, ich sitze im Bastelraum und ..... :la: )


    Ich habe beste Erfahrungen mit LEE Matritzensätzen gemacht, habe aber auch Lyman und RCBS. In der Handhabung, Genauigkeit und Funktionaliät unterscheiden die sich nicht wirklich. Bisher habe ich bei Matritzen noch nichts gefunden was den Preisunterschied zwischen LEE und dem Rest der Welt rechtfertigt.


    Aber wie gesagt, wie die sich in Mehrstationpressen machen da habe ich keine Erfahrungen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo sportschütze387


    Wenn ich schreibe geht es meist etwas länger – bitte entschuldige.


    Das was ich jetzt schreibe mein ich im Ernst, wenn auch mit einem zwinkernden Auge.


    Ich hatte auch einen guten Schützenkammeraden der auf seiner Dillon 550 für etliche Freunde geladen hat. Er war zwischenzeitlich im Ruhestand und brauchte eine regelmäßige „Auszeit“ in seiner Werkstatt. Früher war er Vertriebschef eines namhaften Unternehmens (würde sicher jeder hier kennen) - nun war er Rentner mit zu viel Freizeit und "nebenberuflich" Wiederlader für Freunde.


    Sein Nachwuchs hatte mit dem Schützensport nichts am Hut…


    Wäre ich nicht so weit weggezogen, er hätte mir bis ans Ende seiner Tage Munition gemacht… und ich hätte mir das alles gar nicht angeschafft.


    Wenn Du in der glücklichen Situation bist so nette Kollegen zu haben, nimm ihnen nicht die Freude für Dich Munition basteln zu dürfen.


    Kauf ihnen ab und an eine gute Flasche Wein als Anerkennung. Und manchmal ist es noch schöner, die Flasche dann gemeinsam wegzuputzen und dabei zu fachsimpeln.


    So hat jeder etwas davon.


    Und wer weiß, vielleicht erbst Du ja mal so ein Equipment?


    Ich weiß – meine soziale Ader… :mea:


    :winke: Zacapa :winke:

  • Servus sportschütze387,


    auch von mir ein herzliches Willkommen, hier im Forum!


    Zu den Matrizen möchte ich Dir folgendes sagen.


    Ich lade fünf verschiedene KW Kaliber mit RCBS, Redding und Dillon Matrizen in meinen Dillon`s!


    Ich kann keinen Qualitätsunterschied feststellen, außer, dass die Matrizen preislich sehr weit auseinander liegen!


    Ich lade am liebsten mit den Dillon Matrizen, da bei denen die Setzstempel von RK auf KS Geschosse sehr schnell mit einer Feder Klammer, wiederholgenau und auch zum Reinigen, sehr schnell gewechselt werden kann!


    Wichtig finde ich auch noch, dass Kontermuttern mit Schlitzschraube oder Inbusschraube angeschafft werden, da z.B bei den RCBS Matrizen kleine Messing Madenschrauben zum Fixieren der Einstellung verbaut sind und die sind einfach Murks und Nuddeln schnell aus!


    Gruß :winke:
    erndi

  • Hallo und grüß Dich !!!


    Gratulation zur Entscheidung für ne L-n-L , guuute Entscheidung :D


    Bei mir finden sich folgende Matrizensätze :
    1) 357 Mag : 1x RCBS 1x Hornady für SuW 686
    2) 45 ACP : 1x RCBS 1x Hornady für SIG P220x six
    3) 44 Mag : 2x RCBS für SuW 629 und 629DX und Marlin 1894
    4) 32 WC : 1x Lyman unbenutzt
    5) 8x57 IS : 2x RCBS (1x Voll 1x Hülsenhalskalibriersatz ) für K98k
    6) 7,62x54R: 1x RCBS für Nagant



    Angefangen hab ich mit nem 357er Matrizensatz von Lee , inclusive der allseits beliebten Factory Crimp Matrize , ja er hat funktioniert aber nachdem ich aus nem Nachlaß meinen ersten RCBS - Satz bekam hab ich die Lee-Teile
    sehr schnell entsorgt.


    Zu den RCBS Matrizen gibt es eigentlich nix zu sagen , sie funzen tadellos , einzige Anmerkung :
    Altere Sätze haben noch wesentlich dünnere Gewindestangen für die Inlets während die neueren Sätze wesentlich stabilere Stempel haben .
    Die Hornady Sätze sind einiges hochwertiger aber auch komplizierter aufgebaut , die Setzmatrize verfügt über einen beweglichen Schlitten der für eine bessere Geschoßzentrierung sorgen soll , verwendet man aber gefettete Bleigeschoße
    muß der Schlitten immer wieder gereinigt werden sonst setzt er sich fest.Auch ist das Einstellen der Matrizen wesentlich diffizieler als bei den RCBS Sätzen .


    Gruß Treffhaltnix

  • Sei gegrüßt,


    es ist schon schwer, wenn man als Anfänger die Qual der Wahl hat :weinen:


    Also ich habe diverse Matriznsätze für KW und LW sowohl von RCBS, als auch von LEE in Benutzung und
    kann da in der Qualität keine großartigen Unterschiede feststellen. Mir gefallen die LEE mit den O-Ringkontermuttern
    und den den spannzangengeführten Aussrtoßern besser. Ausserdem funktionieren die Aufweiter ohne Umbau
    in der LEE 1000.
    Bei den LW-Kalibern ist es eigentlich aus meiner Sicht ziemlicht wurscht, welche man nimmt,solang es nicht
    gerade um BenchRest geht . . . . . . . . .


    Ich muss aber noch gestehen, dass ich mich bei den aktuellen Serien nicht auskenne. Die Meinigen sind durch die
    Bank weg über 15 Jahre alt.



    Mein Fundus umfasst:



    1x RCBS .357Magnum ( und ein LEE-Loader :D )
    je 1x RCBS + LEE .44Magnum
    je 1x RCBS + LEE .45ACP
    1x LEE .38Spezial
    1x LEE 9mmLuger
    1x RCBS .243Win
    1x RCBS .308Win
    1x RCBS .303Brt
    1x RCBS 7,62x54R
    1x LEE 8x57IS



    Lass einfach Gefühl und Geldbeutel entscheiden 8)


    sledge

  • Hallo in die Runde.


    Da bin ich aber schon geplättet, mit sovielen Antworten in so kurzer Zeit habe ich nicht gerechnet.
    Herzlichen Dank dafür allen Antwortschreibern.:apl:


    Ich versuche mal, ein wenig zusammenzufassen:


    1.) mit Lee Matrizen kann man ohne Probleme ganz ordentlich wiederladen.
    2.) es gibt keinen großen Unterschied zwischen Matrizen von Lee und andreren Herstellern, außer im Preis.
    3.) zwischen RCBS, Redding und Dillon Matrizen gibt es keinen großen Unterschied außer im Preis.
    4.) die kleinen Madenschrauben an den Kontermuttern bei RCBS sind qualitativ nicht so gut.
    5.) RCBS Matrizen machen ihren Job ohne Probleme.
    6.) Hornady Matrizen sind komplizierter aufgebaut.



    Daraus schließe ich:


    a.) mit Lee, RCBS, Dillon und Hornady Matrizen kann man ohne Weiteres wiederladen.
    Das ist für mich jetzt nicht grade neu, aber immerhin habe ich keine Rückmeldungen bekommen
    in der Form: Lass bloß die Finger von XYZ Matrizen.
    Das hilft ja schon mal, sich nicht in die Nesseln zu setzen. :sm03:


    b.) der Unterschied zwischen den teuren Redding Matrizen und den anderen ist nicht so groß
    Auch wichtig, weil man hier ja eine Menge Geld ausgeben kann.
    Als Anfänger muss man ja sowie schon einigeTaler auf den Tisch legen, da freut man sich,
    wenn man ein bisschen was sparen kann.



    c.) es gibt keine eindeutige Mehrheit für einen Hersteller


    Lass einfach Gefühl und Geldbeutel entscheiden 8)

    Darauf wird es wohl hinauslaufen.


    Zitat von »sportschuetze387«
    Gibt es ein Patent-Rezept für einen guten Anfang?


    Nein. :D

    Das hatte ich schon befürchtet.



    Wenn Du in der glücklichen Situation bist so nette Kollegen zu haben, nimm ihnen nicht die Freude für Dich Munition basteln zu dürfen.

    So einfach ist das leider nicht: Langeweile haben die Jungs nicht. Ich bekomme die Munition, damit ich die Freude am Schießen nicht verliere.
    Ich bin mir ziehmlich sicher, dass sie ihre Munition auch ohne Probleme selbst verschießen können.
    Schade, nicht? :(
    Außerdem reizt es mich ja schon, meine "eigene" Munition zu machen und zu verschießen. Ich habe ja auch eine Menge Spaß am Selbermachen. :la:


    Ich werde mir jetzt mal die Matrizen von Lee, RCBS, Dillon und Hornady näher ansehen.
    Die nächsten Fragen kommen bestimmt.


    Danke und Gruß


    Markus

    Gruß
    Markus


    :wdl_rot:wdl_rot:prli::wdl_rot:wdl_rot ..... :wdl_rot



    Ein Staat ist immer nur so frei wie sein Waffengesetz.
    Gustav Heinemann, Bundespräsident 1969–1974

  • Hallo Markus,
    willkommen. :winke:
    Erst mal Wiederladekurs umd Pulverschein. Dann sind die Grundlagen schon mal da und Du könntest auch bei einem Freund Laden.
    Danach mach etwas langsamer und wenn es dann wiklich sein sollte nimm Harmetall-Matrizen.

    Dann brauchst Du die Kurzwaffenhülsen nicht vor dem Kalibrieren zu fetten.
    Zudem solltest Du den 3- oder 4-teiligen Matrizensatz von ein und dem selben Hersteller wählen.
    Und nimm passende Matrizen, die lang genug sind für die Ladepresse deiner Wahl.
    Je nach Herstellermischung ist die Kalibrier-Matrize so weit reinzudrehen, dass die Kontermutter kaum noch passt.


    Im Übrigen kann ich mich dem Gedanken von Zacapa nur anschließen.
    Auch beim gemeinsamen Wiederladen mit älteren Schützenkollegen in deren Werkstatt kann man immer wieder neue Tipps bekommen; und mehr.


    Gruß Jupp :la: :la: :la: :la: :la:

    Grüße vom Jupp :)


    :!: Jeder Wiederlader handelt auf eigene Verantwortung. :!:

    2 Mal editiert, zuletzt von magnumjupp ()

  • Die Sicherungsringe für die RCBS mit den Madenschrauben sind deswegen etwas ungünstig da sie beim Festdrehen das Gewinde beschädigen .
    Dies spielt in Deinem Fall aber keine Rolle da die L-n-L mit einem Schnellwechselsystem arbeitet . Sind die Matrizen einmal richtig eingestellt bleiben sie eh für den Rest ihrer Betriebsdauer in den Bushings.

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