Geschosse schwerer als angegeben

  • Moooin,


    also, ich gieße ja schon eine ganze Weile meine Geschosse selber. Als VL-Schütze gehörte das vom ersten Schuss an dazu.


    Das klappt soweit ja auch ganz gut, aber eines hat mich vom ersten Tag an verwundert. Egal was für Geschose ich gegossen habe, sie waren immer schwerer als auf den Kokillen angegeben.


    Ich habe verschiedene Quellen woher ich das Blei habe, aber Blei ist Blei und an dem Effekt hat sich nie etwas geändert, ob das Blei nun etwas härter war oder nicht.


    Das sind zum Teil erhebliche Unterschiede:


    Das cal. 54 540 grain Scharpsgeschoss ist bei mir grundsätzlich über 600 grain schwer.
    Ein 44-40 200 grain Geschoss kommt immer auf 213-215 grain.
    32 er 98 grain WC haben 103-105 grain.
    36/44/45/50/54 Rundkugeln sind immer so zwischen 3 und 15 grain (je nach größe des Geschosses) schwerer als sie sein sollten.


    Fertig gekaufte Geschosse weisen zwar durchaus auch Toleranzen auf, aber sie sind i.d.R so schwer wie angegeben, +- ein paar weniger grain halt. Die sind allerdings meist auch geprest und nicht gegossen.


    Trotzdem sollte man doch meinen das die Hersteller von Kokillen wissen wie schwer die Geschosse werden die da raus plumpsen. Ich habe auch Kokillen von verschiedenen Herstellern, also RCBS, Lyman, Pedersoli, überall das gleiche.


    Kennt ihr das auch? Weiß jemand eine Erklärung dafür?


    Und das mir jetzt keiner schreibt:"Bei euch da oben im Norden ist das Blei halt schwerer!" :autsch:


    MfG


    Slang

  • Hai Slang,

    aber Blei ist Blei

    ich bin ja ein absoluter Anfänger.


    Eine Idee:
    wie groß sind denn die Anteile von Zinn und Antimon in Deinem Blei und in dem Blei, das für das Nominalgewicht genommen wurde?
    Deine Geschosse sind ca. 6,5% bis 7,5% oder sogar 10% schwerer.


    Die Dichten: Blei 11,3 g/cm3, Zinn ca. 6,5 g/cm3, Antimon ebenfalls ca. 6,5 g/cm3.


    Wenn Du reines Blei benutzt, die Angaben der Hersteller der Kokillen sich aber auf die angeblich übliche Legierung von 90% Blei, 5% Antimon und 5% Zinn *(1) beziehen,
    dann ist "Dein" Blei ca. 5% schwerer.


    *(1) Handbuch für den Wiederlader, K.D. Meyer, 1. Auflage, 1977: Seiten 232 ff.


    Reines Blei soll ja zum Schießen zu weich sein, daher die Legierung mit Zinn oder auch noch mit Antimon.
    Je mehr Zinn/Antimon dabei ist, desto leichter wird das Geschoss im Vergleich zum reinen Bleigeschoss.
    Das wäre zumindest ein erster Schritt für eine Erklärung.
    Die Geschosse für die Sharps könnten ja durchaus in ihrem ursprünglichen Einsatz als Büffelbüchse gerne mal härter sein, also mehr Zinn/Antimon enthalten.


    Wie oben gesagt: die Gedanken eines Wiederlade-Anfängers. :rolleyes:


    Gruß
    Markus

    Gruß
    Markus


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    Ein Staat ist immer nur so frei wie sein Waffengesetz.
    Gustav Heinemann, Bundespräsident 1969–1974

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  • Moin Markus,


    ich habe mir darüber bisher eigendlich nie so richtig Gedanken gemacht, nun aber einiges nachgelesen und auch andere Foren bemüht.


    Ich glaube Deine Gedanken sind genau richtig, da ich meist Blei aus dem Kugelfang nehme ist das natürlich legiert und somit kein reines Blei, den Vorderladern ist das egal da ich die mit Pflasterkugeln befeuere. Ich muss erlich sagen ich habe mich noch nie um die Härte gekümmert weil es auch so immer passte, hier ist der der Unterschied aber auch am kleinsten.


    Reines Blei verwende ich eigendlich nur in Perkussionshinterladern (Sharps) und Perkussionsrevolvern, da man hier wirklich weiches Blei benötigt. Das gerade diese Geschosse deutlich schwerer sind läßt sich also so erklären.


    Das ist mein Stand bisher, werde aber weiter suchen



    Slang

  • Ein Wiederlader muß mit jedem Geschossgewicht umgehen könnnen welches man ihm in die Hand drückt auch VL
    Ein nicht orginales Geschossgewicht darf für einen Wiederlader /VL Schütze kein Problem darstellen.
    Wichtig einzig und allein ist die Wiederholgenauigkeit beim Herstellen und Verladen der Bleiklicker.
    Woher soll ein Kokillenhersteller wissen welche Legierung Hans Karl Selbstgießer in die Kokille füllt
    Und mal blöd gefragt, über welchen Kokillenhersteller reden wir ??.

  • Hallo, ich würde gerne mal wissen welche Toleranzen noch akzeptabel sind. Ich habe gerade meine erste Ladung 9mm gegossen und Gewichtsunterschiede von bis zu 3,3 grain obwohl alles aus dem selben Blei gegossen wurde. Sie sehen alle ganz gut aus aber sind doch unterschiedlich schwer. Ich hätte gerne mal einen neutralen "Gutachter" der mir sagen kann ob das akzeptabel ist oder nicht.