8x56 Mannlicher Schönauer umformen und laden aus 8x57IS

  • Wie angedroht,


    hier mein Bericht. Mein Mannlicher Schönauer, Modell 1908, hat das Kaliber 8x56 M.Sch. Hülsen gibt es nicht mehr, Sonderanfertigungen schon, nur die kosten richtig Geld. Der Matrizensatz schlägt auch gut mit 230€ zu Buche. Das wollte ich nicht ausgeben... Bei Egon war neulich eine Trimmatrize für 25€ für das Kaliber im Angebot. Sofortkauf. Versand war dabei. Der Verkäufer hatte Bedenken, es könnte doch die "R" Version sein. Ich probiers.


    Hier mal mein Setup der Pressen:


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    Ich habe mir noch einmal einen zweiten Matrizensatz gegönnt. Pacesetter von Lee und eine universal Zündhütchenausstoßermatrize. Die T-Mag hat zwar Spiel wie Hölle im Vergleich zur RCII, aber zum probieren...


    Die Trimmatrize habe ich in die RCII montiert.

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    Dann ging es los...

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    Zündhütchen ausstoßen und fetten...



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    Vollkalibrieren in der Trimmatrize, aber noch die volle Länge der Hülse lassen...


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    An der Drehbank in eine selbst gedrehte Spannzange die Hülse aufnehmen und zentrieren...


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    und mit einer verstellbaren Reibahle den Hülsenhals aufreiben. Die Reibahle habe ich so eingestellt, dass sie am Hülsenhals nur leicht gekratzt hat. Versuche habe gezeigt, dass nach dem Hülsenhalskalibrieren, dort wo die 8x57 Kalibriermatrize nicht mehr den Hülsenhals aufnimmt, ein ca. 1mm langer Wulst stehen bleibt, der sich mit ca. 0,1mm messen lässt, so dass die Patrone nur mit Kraftaufwand repetiert werden kann.


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    Anschließend wurde die Hülse getrimmt und entgratet.


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    Wer jetzt meint, der kann die Hülse laden, ist schief gewickelt... und weiter geht es im Teil2

  • Weiter mit Teil 2)


    Entfetten ist angesagt...


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    Anschließend Hülsenmund säubern und Zündglocke reinigen...


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    Fetten, und den Hülsenhals kalibieren in der 8x57IS Matrize und entfetten...


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    Jetzt galt es noch den P1 Durchmesser passend zu machen.


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    Über 11,80mm lassen sich die Patronen schlecht repetieren...


    Also wieder zur Drehbank und die Hülsen poliert.



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    Die fertig polierten Hülsen...


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    Dann weiter wie gewohnt...


    Im Teil 3 )

  • Weiter mit Teil 3)


    Weiter wie gewohnt...


    Pulver füllen


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    Geschoss setzen...


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    Crimpen. Normal crimpe ich keine Langwaffenpatronen. Hier habe ich den Crimp so eingestellt, dass der Hülsenmund nur angelegt wurde, sprich, die Patrone hat nicht mehr gewackelt in der Crimpmatrize...



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    Die fertigen Patronen,mittig sind meine Versuchsmuster...


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    Der Hülsenhals hat sich bei den abgeschossenen Patronen richtig ausgeformt. Die Zündhütchen standen hinten um 0,15 - 0,25 mm weit heraus. Vielleicht zu wenig Druck beim Feuerformen?


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    Das Schussbild war noch nicht berauschend.


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    Folgende Dinge muss ich noch beachten:


    • Riemenbügel freigängig im Schaft: ja, war er
    • Laufmündung ist mit dem Schaft verschraubt: Schraube (gesichert mit einer kleinen Feder) um 0,5 Umdrehungen gelöst, damit der Lauf etwas frei schwingen kann, gerade erledigt...
    • Einhakmontage muss ich noch vorne überprüfen, da geht sie nicht saugend
    • Zwei, maximal drei Schüsse, da der Lauf mit dem Schaft verschraubt ist. Behandeln wie eine BBF
    • Geschossdurchmesser 8,2mm wie bei den original RWS Patronen, evtl. auf .325 Zoll wechseln wie Zugdurchmesser

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    Es bleibt spannend...


    Für Tipps bin ich dankbar.


    Gruß

    Frank

  • Danke für deinen tollen Report !


    Ein Kumpel und sein Vater wollen das gleiche auch demnächst mal machen.


    Was nimmst du für Geschosse ?

    Ich übernehme keine Haftung für von mir gepostete Ladedaten und ebensowenig für Quickload-Berechnungen.

  • Fritzchen


    Geschosse ist nicht ganz so einfach.


    Oben auf dem Bild siehst du noch eine originale Patronenschachtel. RWS hat hier ein 13,1g Teilmantel rund verladen im "S" Kaliber.


    Deswegen habe ich mir Geschosse von Speer, Nr. 2285, besorgt mit 200gr, das sind ca. 12,98g. Leider sind es Teilmantel spitz Geschosse, die bringen das Geschoss noch weiter von den Zügen und Feldern weg. Durch das Trommelmagazin gehen keine längeren Patronen als 76,0mm.


    Degol hat noch Starkmantelgeschosse im Programm im Durchmesser .325. In der Beschreibung ist extra der 8x56 M.Sch. erwähnt. Das wäre dann meine nächste Option...


    Gruß


    Frank