Hallo allerseits!
Nach langer Grippe habe ich heute endlich mal die Bilder und Videos meines Eigenbau-"Magnetic-Tumblers" machen können.
Das Gestell habe ich aus 20x20 Aluminium-Bosch-Profilen aufgebaut, das hat sich bei Prototypen zu Zwecken der Einstellbarkeit bewährt.
Der Motor hängt an einem gefrästen 5mm Alublech, die Magnet-Scheibe ist ebenso aus 5mm Alublech gefräst. Für die Magnete (40x20x10 N45 N52) habe ich 2mm tiefe Taschen gefräst und die Magnete mit 2K-Epoxid eingeklebt.
Die Adaption der Scheibe an die Motorwelle wurde der Einfachheit halber mit einem Taper-Anschraubflansch gemacht.
Der Motor hätte zwar von sich aus schon ein stufenloses Untersetzungsgetriebe, aber ich habe trotzdem einen Frequenzumrichter verwendet, macht es einfach schneller verstellbar. Wobei bisher noch kein so grandioser Vorteil einer Geschwindigkeitsregelung ersichtlich wurde, ehrlich gesagt vermute ich bisher, dass man das gar nicht benötigt. Einzig der Sanftanlauf ist recht schick, aber der dafür notwendige Mehrpreis ist doch erheblich.
Bisher findet als Deckelplatte einfach eine 4mm Aluplatte Verwendung, das geht mit den dicken Magneten immer noch spielend. Ich musste sogar den Abstand zwischen Scheibe und Eimer vergrößern, weil die Magnete zu stark sind^^
Hier ein Video vom ersten Probelauf ohne Deckelplatte:
https://www.dailymotion.com/video/x72gvzq
Und hier noch ein paar Bilder:
Nach mehreren Versuchen mit verschiedenen Kunststoffplatten bin ich bei einer 4mm Alu-Platte gelandet. Das war die erste Platte, die nicht zu weit nach unten gezogen wurde^^
Außerdem natürlich noch eine "Magnetangel", um die Pins auch sicher aufnehmen und aus den Hülsen bekommen zu können. Leider hatte ich keine schöne Kugel mehr für den Stiel hinten, da muss ich noch was drehen:
Also nen Eimer drauf, ca. 2l Wasser rein, ein Tropfen Spüli und ein Teelöffel Zitronensäure.
Stifte 0,5mm x 5mm dazu, 1kg Hülsen und bereits nach 5min ist die Brühe schwarz und die Hülsen sauber:
Und so sieht das Endergebnis nach dem Trocknen im Ofen aus:
Es ist wirklich faszinierend, wie schnell das geht. Dazu völlig ohne Dichtungen, extreme Lautstärke (tatsächlich ist das sogar sehr leise...) und mit handelsüblichen Eimern, die man in ausreichender Stückzahl und Größe zum Spottpreis bekommen kann.
Der Materialpreis setzt sich ca. wie folgt zusammen:
Profile €25
Winkel €42
0,25kw Drehstrommotor 60€ Flohmarkt
Frequenzumrichter €75 Ebay
Frästeile (Rohmaterial ca. €20)
Anschraubflansch €18
Magnete €28
Man sieht, da kommt auch im Eigenbau ein wenig zusammen. Wenn man jetzt noch mehr für Motor und Umrichter bezahlen muss und die Frästeile nicht einfach selber machen kann wird das schnell unrentabel.
Wobei man natürlich bei dem Gestell einiges sparen kann, wenn man mal die richtigen Abstände raus hat, und der Umrichter ist auch nicht unbedingt notwendig denke ich. Aber trotzdem kommt da recht schnell ein kleines Sümmchen zusammen. Natürlich hatte ich vieles ohnehin rumfahren, und man könnte einiges beim Schrotter abgreifen und günstiger machen, aber das waren eben die Kosten für den Prototyp.
Sonstige Erkenntnisse:
Die verwendeten Magnete sind eigentlich zu stark. Hier tun es auch 30x10mm mit Bohrung, die man dann zu sechst in der originalen Anordnung positioniert. Da hab ich auch noch ne Scheibe gezeichnet und für einen guten Bekannten gefräst.
Und man braucht schon eine recht stabile Deckelplatte, zumindest mit den vier Monstermagneten zieht es einem Kunststoffplatten zu weit runter und es beginnt zu streifen.
Bei 1mm Abstand zwischen Platte und Magnete ist der 0,25kW-Motor überfordert und der Umrichter geht auf Fehler^^
Viele Grüße,
Marc