Laborierung für LOS .356 / 123 grain HP mit Reload Swiss RS20

  • Hallo in die Runde!


    Ich brauch mal Hilfe bei einer Laborierung. Ich möchte die LOS Geschosse in 9mm/.356 HP mit 123gr von Sportshooter mit Reload Swiss RS20 laden. Da ich keine Ladedaten gefunden habe, würde mich interessieren, ob jemand hier die Kombination verwendet.


    Bei Reload Swiss finde ich nur Daten für 124 gr Geschosse. Dort sind als Maximalladung 5,2 gr angegeben. Ich habe also mal mit Quickload und GRT eine 4,5 gr Ladung berechnet und in beiden Programmen Hülsenvolumen, -länge, Geschossgewicht und -länge entsprechend der Durchschnittswerte von 30 meiner Hülsen und Geschosse angegeben. OAL habe ich erstmal auf 29,6 gelassen. Quickload und GRT sagen mir nun 1259, bzw. 1299 bar bei einem Ladeverhältnis von 78,5%. Mit einer 5,2 gr Ladung kommen QL und GRT auf 1726, bzw. 1824 bei einem Ladeverhältnis von 90,6%.


    Also eigentlich spricht doch nun nichts gegen eine Ladeleiter in 0,1 gr Schritten von 4,5 bis 5,2 gr, oder? Was mich nur stört, ist das Ladeverhältnis bei den 4,5 gr. Sind die knapp 80 Prozent noch ok oder sollte man unter Beachtung des Drucks durch die Verringerung der OAL da etwas höher gehen? Im Wiederladekurs haben wir gelernt, dass man bei den progressiven Pulvern der Langwaffen Laderverhältnisse unter 80% wegen dem Secondary Explosion Effect vermeiden sollte. Auch wenn bei den offensiven Pulvern die Gefahr nicht besteht, wäre ein hohes Ladeverhältnis aus verfahrenstechnischer Sicht jedoch vielleicht besser, da man dann leichter eine Sichtprüfung beim Laden durchführen kann, oder?


    Dann habe ich auch noch eine Frage zum Anfangsgasdruck: Den habe ich jetzt sicherheitshalber in beiden Programmen auf 150 bar gelassen. Wenn ich das richtig interpretiere, bildet das jedoch den Anfangsdruck bei FMJ Geschossen ab. Da die LOS Geschosse jedoch lediglich verkupfert sind, sollten 80 bar vielleicht genauere Berechnungen ergeben, sehe ich das richtig?


    Danke schonmal für die Hilfestellungen!

    Alle Tipps nach bestem Wissen und Gewissen, dennoch gilt: Alle Ladeempfehlungen ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!


    Grüße,

    Markus

  • Die 80 % gelten nur bei Langwaffen. Bei Kurzwaffen mit offensiven Pulver sind ladedichten von 40 - 50 % z.B. bei der 45 ACP keine Seltenheit. Wie Du selbst festgestellt hast erhöht sich aber die Gefahr für Doppelladungen.

  • Wie lange kannst du die OAL mit den LOS Geschossen in deiner Waffe machen? 29,6 mm kommt mir sehr lange vor, bei der Shadow 2 komme ich mit dem Geschoss nur auf 27,5mm. Messe die Max OAL in deiner Waffe, dann hast du einen Startpunkt für die Laborierung. Bei der Ladeleiter reichen 0,2grain schritte aus um sich ranzutasten. Das Ladeverhältniss ist bei Kurzwaffenpatronen nicht so kritisch, schau dass du über 50% kommst damit du eine Doppelladung sofort siehst

  • Ok, die OAL ist ermittelt. Ich habe 28,5 mm gemessen und 2/10 mm abgezogen. Dann einen Dummy mit 28,3 gefertigt. Lässt sich im Lauf locker drehen und fällt auch ohne Widerstand wieder raus. Ins Magazin geht sie auch ohne Probleme. GRT liefert mir mit der OAL 1700 bar bei 4,6 gr und 150 bar Anfangsgasdruck. Ladeverhältnis gefällt mir mit guten 93 Prozent jetzt auch besser, so dass ich versucht bin, mir drei Serien mit 4,2 gr, 4,4 gr und 4,6 gr zu bauen.


    Dann noch etwas: Ich habe einen vierteiligen Lee Deluxe Matrizensatz mit Factory Crimp Matrize. Grundsätzlich halte ich einen (leichten) Crimp für Selbstladewaffen bei Hülsenmundanliegern eigentlich für eine gute Idee. Bei der Suche hier im Forum und den Beiträgen von 45er hier und erndi hier (Zitat: "Doch Vorsicht: Der Kalibrier-Ring der Lee-Factory-Crimp-Matrize kann übermassige Bleigeschosse auch nachträglich in der Hülse auf Untermaß kalibrieren. Hier sollte ein Geschoss nach dem Crimpen delaboriert und vermessen werden.") bin ich mir aber nicht sicher, ob ich den Factory Crimp besser weglassen sollte. Gibt es eine unkonventionelle Methode den Auszugswiderstand des Geschosses zu messen oder braucht man da spezielles Werkzeug für?


    Grundsätzlich sind mir (Funktions-)Sicherheit und Gleichmäßigkeit die wichtigsten Ziele.


    Danke,

    Markus

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    Grüße,

    Markus

  • Ladeverhältnis gefällt mir mit guten 93 Prozent jetzt auch besser, so dass ich versucht bin, mir drei Serien mit 4,2 gr, 4,4 gr und 4,6 gr zu bauen.

    Hallo Markus, ich habe zwar bisher nur die 123 grs Rundkopf verladen, aber wenn sie sich ähnlich verhalten, könnte das etwas wenig sein. Ich habe wie auch bei Frontier 4,3 grs RS12 bzw 5,2 grs RS20 benutzt. Die Ladedaten beziehen sich, wie du bereits geschrieben hast, ja auf Vollmantel Geschosse. Da ein Kollege gerade auf einigen Hundert Murmeln aus einer Ladeleiter sitzt, die alle samt nicht repetieren mein Rat: Mache 5 oder 10 Stück von 4,2 grs bis X (GRT bzw. QL wird violett). Und schieße erst mal 5er Gruppen. Wenn die ersten drei Ladungen nicht repetieren, hast du nicht so ein Drama. Ich habe deshalb für meine 115 bzw. 147 grs erst mal je zwei Patronen gemacht um zu schauen ob sie überhaupt repetieren... :sch:

    Alle Ladeempfehlungen ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!

  • Das ist ein guter Hinweis! Ich werde mir mal jeweils 5 Patronen basteln und dann bei Gelegenheit ausprobieren. Ich bin mit meiner Ladeleiter jetzt bei 4,3 gr bis 4,9 gr in 0,2 gr Schritten angekommen. Ich habe den Anfangsgasdruck trotz Bleigeschossen mal lieber bei 150 bar belassen. Der Unterschied zu 80 bar Anfangsgasdruck macht ca. 220 bar aus.

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    Grüße,

    Markus