Hornady Matritze, aber welche?

  • Hallo,


    seit Sonntag habe ich die Fahkunde zum WIederladen und auch schon eine RCBS Rock Chucker, möchte aber noch die Hornady LNL AP holen.


    Anfangen möchte ich gerne mit 9mm. Dazu brauche ich jetzt noch die Matritzen.


    Da es da eine große Auswahl gibt, bitte ich hier um Hilfe, am besten mit Artikelnummer.


    In der LNL soll es später noch den Powder CHeck geben,.7


    Welche brauche ich denn, die Kalibriermatrizte mit Hütchenausstoßer, Geschoßsetzer mit Crimp, ohne Crimp,


    normal, Hartmetall, Titan...

    Geladen sollen ca. 2000stk pro Jahr.


    Im Moment habe ich S&B und Geco Hülsen, die ich gesammelt habe.


    Vielen Dank


    LG

  • Hallo Marco,


    erst einmal Glückwunsch zur Fachkunde! Jetzt reicht die Behörde hoffentlich schnell den Schein nach...! :)


    Ich stand vor kurzem auch vor dem Problem, mich komplett neu eindecken zu müssen und hatte tausend Fragen. Glücklicherweise hatte ich jemanden mit viel Erfahrung, der mich gut und ausdauernd beraten hat. Hier mal meine Empfehlung, bzw. Kenntnisstand: Bei den Kurzwaffen spielt die Matrize keine sonderliche Rolle. Hier solltest Du nur darauf achten, eine Hartmetall-Matrize zu nehmen, damit sparst Du Dir das Fetten der Hülsen. Das gilt jedoch nicht bei LW-Hülsen. Diese müssen bei einer Vollkalibrierung immer gefettet werden, unabhängig vom Material der Matrize. Zum Thema Crimp gibt es hier und insbesondere hier bereits umfassende Infos. Eigentlich sollte man bei Hülsenmundanliegern auf einen (echten) Crimp verzichten. Insbesondere dann, wenn das Geschoss keine Crimprille aufweist. Durch die Schuss-Belastung auf die Munition im Magazin, bzw. der Trommel kann sich jedoch die OAL ändern, wenn das Geschoss einen zu geringen Ausziehwiderstand hat. Du kannst jedoch folgendes tun, um zu prüfen, ob das bei der von Dir geladenen Munition der Fall ist: Von einer Deiner erstellten Patronen die OAL messen und sie markieren. Diese dann zuerst ins Magazin laden. Dann voll machen und schießen aber die Letzte (ebendiese Markierte) übrig lassen. Dann nochmal die OAL messen und vergleichen. Zur Sicherheit vielleicht noch 2-3 Magazine verschiessen, natürlich mit der gleichen Testpatrone. Wenn das Geschoss nicht in der Hülse gewandert ist, sollte alles ok sein.


    Zum Thema Kalibriermatrize mit Hülsenausstoßer: Da ich meine Hülsen nass reinige, habe ich mir eine Lee Universal Zündhütchenausstoßermatrize gekauft, mit der ich die Zündhütchen vor der Reinigung ausstoße, damit die Zündglocke auch mit gereinigt wird. Diesen Schritt möchte ich nicht mit der Kalibriermatritze durchführen, um sie nicht unnötig mit den dreckigen Hülsen zu versauen. Da musst Du Dir aber selbst überlegen, wie Deine Methode später aussehen soll.


    Bei der von Dir genannten Stückzahl möchte ich vielleicht anstatt der Hornady LNL AP die Lee Classic Turret ins Spiel bringen. Das ist eine Auto-Index-Presse, bei der die Index-Funktion auch abgeschaltet werden kann. Mit ein wenig Routine schafft man damit ca. 200 Stück pro Stunde und ein Kaliberwechsel ist sehr einfach und kostengünstig, da man dazu nur den entsprechenden Matrizensatz und einen Lee Matrizenkopf für ca. 18 EUR benötigt. Das Umrüsten ist in Sekunden erledigt und Du kannst sie auch als Einstationenpresse (z.B. zum Entzündern) oder mit dem Lee Power Trim zum Kalibrieren und Trimmen von LW-Hülsen nutzen. Für die von Dir genannten 2.000 Stück hättest Du einen Zeitaufwand von ca. 10 h im Jahr. Ich weiß nicht, ob die vermeintliche Zeitersparnis auf der Hornady den Mehrpreis rechtfertigt. Insbesondere, wenn man die Mehrkosten pro Kaliberwechsel mit einrechnet.


    Zum Thema Hülsen: Ich bin auch zufällig gerade dabei, mir eine Laborierung für die 9 mm Para zu erstellen. Dazu habe ich auch GECO und S&B Hülsen ausgelitert (jeweils 10 Stück) und im Mittel hatte ich eine Abweichung von 0,7 gr beim Hülsenvolumen. Wenn Du die Hülsen nicht trennst und eine Laborierung nahe am Druckmaximum auswählst, kann diese u.U. im Zusammenspiel von weiteren Toleranzen bei der Geschosslänge oder der Pulvermenge, die ja gerne mal auf einer Mehrstationenpresse auftreten können, zu Überdrücken führen. Ich würde in dem Fall daher immer nur gleiche Hülsen wiederladen oder diese Toleranzen eben halt in der Laborierung mit einem entsprechendem Puffer versehen. Dies nur mal so zur Info.


    Last but not least zum Entladehammer: Ich habe so ein Ding einmal gebraucht und nach dem zweiten Schlag aufgehört. Die Teile sind mir zu fummelig, zu laut und machen mir eher den Eindruck, als dass sie keine drei Delaborierungen überstehen. Auch wenn ich vielleicht nur den Falschen Hammer erwischt habe würde ich zu einer Geschosszieher Matrize (z.B. von Hornady) raten. Die sind m.E. deutlich stressfreier in der Handhabung und damit lässt sich auch mal eine missglückte Serie wieder relativ einfach delaborieren. Ich hoffe, das hilft Dir erstmal weiter.


    Grüße,

    Markus

    Alle Tipps nach bestem Wissen und Gewissen, dennoch gilt: Alle Ladeempfehlungen ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!


    Grüße,

    Markus

  • Auf der Mehrstationenpresse mag ich Dillon Matritzensätze am liebsten. Die haben den größten Konus und einen gefederten Ausstosser in der Kalibriermatritze. Es fehlt allerdings die Aufweitmatritze, was den Einsatz auf der RC ausschließt. Die American Dies von Hornady haben ein ausgezeichnetes Preis/Leistungsverhältnis und der Hülsenhalter ist auch schon dabei. Eine zusätzliche Tapercrimp-Matritze zum seperaten Crimp nach dem Geschoss setzen würde ich noch dazu kaufen, Hersteller relativ beliebig. Meine sind überwiegend von Dillon und RCBS. Der Geschosszieher funktioniert sehr gut, außer du hast Wadcutter geladen, dann geht nämlich nichts. Außerdem beschädigt er die Bleigeschosse mit den Spannzangen so, dass zumindest ich sie nicht wiederverwende. Die Haltbarkeit des Entladehammers hängt wesentlich vom Bediener ab. Einen RCBS habe ich seit 1992 und der war beim Erwerb bestimmt schon 20 Jahre alt. Neue Alubacken hat er vor ein paar Jahren bekommen. Ich schlage damit auf einen Hartholzklotz.

  • Für die 9mm würde ich dir die Hornady Custom Grade Matritzen empfehlen!

    Die Geschossführung in der Setzmatrize ist für den Daumen sehr schonend! :ja:

    Powdercheck ist ein absolutes Muss, auch wenn man bei der 9 para noch gut reingucken kann.

    Da du ohnehin irgendwann mehr als 2000 Murmeln laden wirst rate ich dir gleich zur LnL AP! :thumbsu:

    Alle Ladedaten ohne Gewähr! Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich! :wdl_rot

    • Offizieller Beitrag

    möchte aber noch die Hornady LNL AP holen.

    Die würde ich mir schicken lassen, :HÄHÄ:


    Bei Johannsen https://reimer-johannsen.de/katalog.htm kannst du dir einen Katalog runterladen, oder einen in Papierform bestellen.

    Prima Lektüre zum nachschlagen.:peit:

    Anrufen kannst du bei denen auch, die beraten dich hinreichend.



    Zum Thema Hülsen: Ich bin auch zufällig gerade dabei, mir eine Laborierung für die 9 mm Para zu erstellen. Dazu habe ich auch GECO und S&B Hülsen ausgelitert (jeweils 10 Stück) und im Mittel hatte ich eine Abweichung von 0,7 gr beim Hülsenvolumen. Wenn Du die Hülsen nicht trennst und eine Laborierung nahe am Druckmaximum auswählst, kann diese u.U. im Zusammenspiel von weiteren Toleranzen bei der Geschosslänge oder der Pulvermenge, die ja gerne mal auf einer Mehrstationenpresse auftreten können, zu Überdrücken führen. Ich würde in dem Fall daher immer nur gleiche Hülsen wiederladen oder diese Toleranzen eben halt in der Laborierung mit einem entsprechendem Puffer versehen. Dies nur mal so zur Info.

    Nicht schlecht erklärt.

    Aber KW Hülsen auslitern. Das hört sich ja so an, als ob es mir gleich die Waffe wegsprengt wegen paar Hundert Bar.

    Und die sollen dann von einem Unterschied von ~1 Grain kommen:krat:

    Um das dann gleichmäßig hinzubekommen müssen die Hülsen auch die gleiche Länge haben, sprich die KW Hülsen

    müssen getrimmt werden. Da vielleicht noch mal in dich gehen.

    Evtl. kommt so was von zu vielem lesen oder rumspielen in QL oder GRT.

  • Hy, vielen Dank für die hilfreichen Beiträge.


    Nachdem ich gestern noch alle Hülsen artenrein sortiert hatte, kam mir auch der Gedanke, erst das ZH raus, dann in den Tumpler. Von daher dann die normalen Hornady Matritzen und noch ein extra nur zum ausstoßen der ZH.


    Es soll ja später noch mehr geladen werden, 38/357, .45, .223, .308 (letztere dann aber auf der RCBS)

    Danke


    LG

  • Wenn du nass reinigst, ist das die richtige Vorgehensweise. Bei der Reinigung im Vibrationstumbler bringt das nichts, ausser Granulat im Zündloch.

  • Ich bin mir nicht sicher, ob ich Deinen Post richtig verstanden habe. Ich lese da zwei Aussagen:


    a) Die Abweichung der unterschiedlichen Hülsenvolumen von unterschiedlichen Hersteller ist im Maximum nicht groß genug, um eine ernstzunehmende Gefahrenquelle darzustellen und

    b) wenn man a) doch als Gefahr sieht, dann sollte man die Hülsen trimmen.


    Zu a): Da bin ich Deiner Meinung. In Kombination mit anderen Faktoren, die den Druck beeinflussen können, können sich jedoch im ungünstigsten Fall mehrere Bedingungen summieren. Das ist dann bei moderaten Ladungen vielleicht auch immer noch nicht schlimm, aber man sollte das einfach im Hinterkopf behalten, wenn man Laborierungen am Druckmaximum mit unterschiedlichen Hülsen laden möchte.


    Punkt b) habe ich nicht richtig verstanden. Mir persönlich wäre der Aufwand KW Hülsen zu trimmen zu groß. KW Munition möchte ich schnell, sicher und in größeren Mengen herstellen, da ich damit den höchsten Verbrauch habe. Das Auslitern habe war bei mir jetzt auch ein einmaliger Vorgang, da ich eine für mich neue Laborierung erstelle. Auf das Trimmen möchte ich ganz verzichten und lediglich Stichproben der Hülsenlänge nehmen. Selbstverständlich wandern alle Patronen nach Fertigstellung aber nochmal durch die Patronenlehre. Aber da muss natürlich jeder den für sich passenden Weg finden. Jeder hat eine unterschiedliche Motivation. Die einen möchten auf Masse produzieren, andere auf Präzision. Einige wollen Geld sparen und andere geben so viel Geld in Form von Zeit und Prüfmitteln für eine Patrone aus, dass das vermeintlich in keinem Verhältnis steht. Aber ich denke mal, da das ein Hobby ist, ist der Weg das Ziel und jeder sollte seine Energie in das für ihn Wichtige stecken. :thumbsu:

    Alle Tipps nach bestem Wissen und Gewissen, dennoch gilt: Alle Ladeempfehlungen ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!


    Grüße,

    Markus

  • Nachdem ich gestern noch alle Hülsen artenrein sortiert hatte, kam mir auch der Gedanke, erst das ZH raus, dann in den Tumpler. Von daher dann die normalen Hornady Matritzen und noch ein extra nur zum ausstoßen der ZH.

    Beim Hornady Satz ist eine Ausstoss - Kalibriermatritze dabei!

    Brauchst keinen extra Ausstosser… ;)

    Alle Ladedaten ohne Gewähr! Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich! :wdl_rot

  • 9mm Hülsen brauchst du weder auslitern noch trimmen. Benutze nur Hülsen eines Herstellers, dann passt das. Bei Verwendung von Geschossen im .357er Diameter auf die Auswahl dünnwandiger Hülsen achten, z.B. Winchester.

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