Automatisierte Dillons

  • Guten Morgen zusammen. Ich würde gerne wissen, ob es hier Wiederlader gibt, die ihre Pressen (voll)automatisiert haben - und wie und womit?
    Hülsen- und Geschosszufuhr (Original oder 3D Druck?)

    Pulvermengen- und Zündhütchenüberwachung?

    Antrieb und Vollautomation?


    Mich würden eure Erfahrungen interessieren.
    Was ist absolut nötig? Auf was könnte man verzichten?



    Liebe Grüße

    Sämtliche Tipps, Daten und Infos ohne Gewähr. Jede Person handelt in eigener Verantwortung!

  • Dazu wurde schon eine ganze Menge geschrieben hier im Forum du musst suchen.

    Ich kann dir wenn du so weit bist den Antrieb liefern wenn du möchtest.


    Schöne Grüße Lusches

  • Der Sinn des Automatisierungsgrades hängt vom Einsatzzweck der Presse und den zu erwartenden Stückzahlen ab. Eine originale elektrische Hülsenzufuhr habe ich auf allen drei Dillonpressen. Eine 650er ohne ist für mich eine Kastration der Presse. An der 1050er habe ich noch eine Geschosszufuhr aus dem Drucker. Die baue ich wieder ab und montiere den Powderckeck wieder. Eine vollautomatisierte 650er oder 1050er ist meiner Meinung nach nur für Schützen interessant, die sehr große Stückzahlen eines Kalibers laden, also z.B. 9mm für IPSC.

  • cleaner

    Hat das Label Dillon hinzugefügt.
  • cleaner

    Hat das Label Presse hinzugefügt.
  • Eine 650er ohne ist für mich eine Kastration der Presse. (...) Eine vollautomatisierte 650er oder 1050er ist meiner Meinung nach nur für Schützen interessant, die sehr große Stückzahlen eines Kalibers laden, also z.B. 9mm für IPSC.

    Zur Hülsenzuführung gebe ich dir absolut recht. Beim zweiten Teil muss ich dir aber widersprechen:

    Gerade mit der 650 ist ein Kaliberwechsel so einfach und wiederholgenau, das man problemlos etliche Kaliber wiederladen kann. Wir laden derzeit 9 mm, .38 Special, .357 Magnum, .44 Magnum und in den nächsten Wochen auch .223 Rem, .308 Win und ggf. .45 ACP auf der Dillon.


    Dadurch hast du eben die Möglichkeit zu mehreren die Presse zu nutzen. Ich verstehe nicht, warum wir irgendwie die einzigen zu sein scheinen die sich zusammentun. Allein zu zweit halbiert sich der Anschaffungspreis doch schon. Damit relativieren sich die Kosten sehr schnell.


    Wichtig ist ( vor allem für holgeraussoest ) das der Automat eine Drehmoment Messung/Begrenzung hat, wiederholgenau auf den Anschlag fährt und die Zündhütchen Setztiefe zuverlässig und fein einstellbar ist. Ein DecapSense (ist das Zündhütchen ausgestoßen worden) ist für die 650 auch Pflicht, sonst kann man sich für den Ring Indexer ein Abonnement abschließen (ich hatte Schwierigkeiten mit dem DecapSense Gen I und musste ihn ausschalten... :boe: ).


    Ich betreibe die Mark VII mit Mr. Bulletfeeder und orginal Hülsenzuführung. Powder Check brauche ich nicht da der Pulverfüller zuverlässig läuft, wenn es eine Unterbrechung gab (der einzige Fall bei dem kein oder doppelte Menge dosiert werden könnte), gehe ich auf "End Stroke" und prüfe die zuletzt gefüllte Hülse kurz optisch. Zündhütchen Warner ist auch orginal. Ich habe zwar ein Set um es anzuschließen, habe es aber immer noch nicht gemacht da es super ohne geht. Das gleiche gilt für die Pulver Überwachung für den Pulverfüller. Da man sowieso alle 70-100 Zünder nachfüllen muss, schaue ich auch gleich auf den Pulverstand.


    Beim Laden (nicht bei nur entzündern) stehe ich IMMER neben der Presse mit diesem Stopknopf am Kabel. Meiner Meinung nach ein absolutes Muss! Ab und zu geht halt was schief (Geschoss kippt, Hülse oder Geschoss verkehrt herum oder nicht zugeführt... ) dann wird direkt gestoppt. Damit hindere ich mich auch am "Mal schnell rein greifen Reflex". Ein Sensor der gekippte oder falsch rum zugeführte Geschosse erkennt wäre sicher praktisch, macht meiner Meinung nach aber erst bei >1200 Hüben pro Stunde Sinn.


    Was ich wirklich gerne hätte, wäre der automatische Primer Collator der Revolution. Abe ich bin nicht bereit dafür >1000€ auszugeben. Zumal es den nur für die Revolution gibt und 15.000€ dann doch nur in Frage kommen, wenn der ganze Verein zusammen legt... :ausgeb:

    Alle Ladeempfehlungen ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!

  • An der 1050er habe ich noch eine Geschosszufuhr aus dem Drucker. Die baue ich wieder ab und montiere den Powderckeck wieder.

    Weil dir der Powdercheck wichtiger, dass du die Geschosse per Hand draufsetzt - oder weil das Teil aus dem 3d Drucker nicht gut funktioniert?

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  • Was ich wirklich gerne hätte, wäre der automatische Primer Collator der Revolution.

    Das ist die automatische Zuführung der Zündhütchen - oder?
    Würde ja nicht so eine Variante https://www.amazon.de/Arsenal-…CK-Metallic/dp/B00BQ6A3Y0 schon enorm helfen?

    Eine vollautomatisierte muss man ja quasi schon zu zweit Bedienen - oder?
    Einer guckt sich den Prozess an und stoppt im Notfall. Der andere füllt nach. Wenn man alles einmal aufgefüllt hat, kann man ja von vorne wieder anfangen...
    Und vielleicht einen dritten der die Zündhütchen aufpickst ; )


    Ich könnte mir sowas auch super für einen Verein vorstellen.
    Wie macht ihr das mit den Kosten für die Presse und die Materialien?
    Jeder bringt dann sein eigenes Pulver mit?

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  • Die Geschosszuführung arbeitet nicht optimal mit allen Geschossen und bringt gegenüber dem Handsetzen maximal 10 Prozent mehr Ausstoß- wenn Sie optimal läuft. Bequemer ist es halt. Eine Wiederladegemeinschaft hatte ich auch schon mal. Da waren dann die zuletzt gegossenen Geschosse und das letzte Pulver verladen. Bevor ich meine sortenreinen Hülsen in den Tumbler werfen konnte , musste ich denselbigen mit kunterbunt gemischten Inhalt entleeren und sortieren usw. Es kommt halt auf den Personenkreis der Gemeinschaft an, ich brauche das nicht mehr. Der Kaliberwechsel bei der 650er geht mit fertigen Wechselköpfen ganz zügig. Wenn kein Bulletfeeder dran ist, brauche ich den auch nicht neu einzustellen. Meistens lade ich zwischen 500 und 1000 Schuss pro Kaliber und Session. Dazu brauche zwischen 1 und 2 Stunden. Für mich lohnt sich da kein Antrieb.

  • Genau den Zündhütchenfüller habe ich im Einsatz. Wenn du willst, das die Presse "nie" stoppt, dann bräuchtest du eigentlich zwei Personen. Gerade bei 9mm lade ich etwas langsamer, da die Hülse am Expander hängen bleibt und dann mit einem Ruck ab geht (Ja, mit Dillon und Mr. Bulletfeeder Aufweiter gleich). Da ist genug Zeit um die Zündhütchen mit dem Frankford Arsenal Gerät vorzubereiten, während die Presse läuft. Wenn ich mich gerade für 1-2 Sekunden auf die Presse konzentrieren muss, lasse ich einfach den "Abzug" los... ;) Dann stoppt die Presse kurz zum nachfüllen, aber da sprechen wir ja auch wieder nur von ein paar Sekunden, insofern...


    Bei uns funktioniert es, einer hat den Hut auf und die anderen sind alle zuverlässig, zumal wir uns schon eine Weile kannten. Ist bei WGs ja auch so, es gibt welche in denen es läuft und in anderen gibt es faule Eier die den Kuchen verderben.


    Pulver bringt selbstverständlich jeder selbst mit, auch wenn wir zusammen einkaufen gehen. Sonst ist ein riesen Ärger mit dem Amt vorprogrammiert.

    Bei der Anschaffung haben die meisten etwas auf den Tisch gelegt. Verbrauchsmaterial plus Reserve wird nach Menge auf alle umgelegt, wer die Presse viel benutzt verursacht ja auch viel Abnutzung. Die die später dazu gekommen sind, steuern eben etwas mehr Reserve zu. Denn keiner weiß wann Reparaturen kommen und wie teuer die werden.

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  • Die Geschosszuführung arbeitet nicht optimal mit allen Geschossen und bringt gegenüber dem Handsetzen maximal 10 Prozent mehr Ausstoß- wenn Sie optimal läuft.

    Auch meine Meinung.

    Wenn ich bei meinem Hobby nicht mehr die Zeit finde, die Geschosse selbst auf die ansonsten fertige Hülse aufzusetzen, höre ich mit dem Wiederladen auf !

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