Moly Beschichtung der Geschosse

  • Neugierig geworden durch den schönen Patronen-Porno Thread hab ich mich (oberflächlich) eingelesen was die Geschossbeschichtung mit Molybdänsulfid betrifft. Vor allem hat mich etwas verwundert dass ich das bisher gar nicht wahrgenommen habe, und ich gucke relativ viele Youtube Long Range / Wiederlade Channel. Die Beschichtung scheint nicht unumstritten zu sein, einige interessante Meinungen habe ich hier und hier gefunden, wobei eine Studie von Norma über Norma-Produkte, die positiv ausfällt, halt eine etwas schwierige Sache ist.


    Welche Vor- und Nachteile habt ihr für euch ausgemacht?

  • Hallo Turil ,


    die Beschichtung mit Moly ist sehr einfach.

    Ich verwende einen Eigenbaurotationstumbler mit 3 mm Keramikkugeln.

    Die Geschosse sollten vor dem Beschichten entfettet werden.

    Mann muss testen ob die Waffe Moly mag oder nicht.

    Mein G3 Klone mag das Moly überhaupt nicht.

    Bei einer identischen Ladung streut er mit Molybeschichtung doppelt wie ohne.

    Molybdänsulfid ist hygroskopisch und dadurch sollte man die Waffe nach dem Schießen so schnell wie möglich reinigen.

    Grüße :winke:


    Knallt Fix


    Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich.


    ALBERT PRECHT: "NUR WER GEGEN DEN STROM SCHWIMMT GELANGT ZUR QUELLE"


    • Offizieller Beitrag


    Schau es dir an, putzen nach 150 Schuss Moly Beschichtet.

    Nach dem 3ten Patch ist sauber.

    Der lauf braucht aber nach dem reinigen 5 Schuss bis er wieder Moly aufgebaut hat.

    Ich kenne einen Lauf, der hat 18000 Moly durch und schießt noch Loch an Loch in .308,

    da sind andere nach 5000 durch.


    Bei einer identischen Ladung streut er mit Molybeschichtung doppelt wie ohne.

    Dir ist aber klar, das Moly mehr Pulver benotigt, die V0 geht runter.

    Molybdänsulfid ist hygroskopisch und dadurch sollte man die Waffe nach dem Schießen so schnell wie möglich reinigen.

    Habe ich andere Erfahrung gemacht, du kannst ohne putzen wesentlich länger schießen ohne das die Streukreise auf gehen.

    Aber dann ist nichts mit 3 x Patche durch, nach 500 Schuss AR .223 er muss ordentlich geschruppt werden.

  • Hallo Turil ,


    .....Molybdänsulfid ist hygroskopisch .....

    Ich muss da nochmal genauer nachfragen. Ist diese Aussage irgendwo belegt? Zumal Summer69 ja andere Erfahrungen gemacht hat. Ich finde es schon wichtig, genau zu wissen, ob ich meinem Lauf Wasser zumute, was ihn rosten lässt, wenn ich molybeschichte. Bisher hab ich nur gelesen, das Molybdänsulfid nicht wasserlöslich ist, nicht aber, dass es hygroskopisch ist.

  • Es gibt ja auch Alternativen welche nicht hygroskopisch sind. Hexagonales Bornitrid kurz hBN genannt.

    Gibt auch keine so Sauerei wie mit Moly. Wenn es natürlich um die schwarze Optik geht .... :D

  • Da Moly in Wasser unlöslich ist, und ich auch keine entsprechenden Erfahrungen gemacht habe, bezweifle ich die behaupteten hygroskopischen Eigenschaften.


    Allerdings zersetzt es sich unter Anwesenheit von Sauerstoff bei 315°C, und bildet dabei Schefeltrioxid. Das wiederum ist hygroskopisch. Den Lauf sollte man also, wenn man vorher recht scharfe Ladungen verschossen hat, danach reinigen. Das Moly auf den Geschossen zieht jedoch kein Wasser an. Die Patronenboxen brauchen also keinen Ablauf.

    Du bist anderer Meinung als ich und ich werde Dein Recht dazu bis in den Tod verteidigen.

    - Beatrice Hall (fälschlich Voltaire zugesprochen)

  • HbN hat zudem den Vorteil bis über 1000°C einen stabilen Reibungskoeffizienten zu haben und da bildet sich dann auch nichts. Zudem es auch wasserunlöslich ist. Jetzt kommen wir aber in den Bereich: Welches Material ist das beste zum beschichten. ;)

    Fazit für mich, sofern es zu Moly kommen sollte: Bei Moly besser putzen wegen des nachteiligen Schwelfeltrioxid (welches äußerst hygroskopisch ist und dann zur Schwefelsäure wird).

  • Wahrscheinlich schon, aber nicht bezogen auf die (meine) eigentliche Frage.

    Maßgebend war für mich die Behauptung, dass Moly hygroskopisch ist. Ist es ja wohl offensichtlich nicht. Dass ein Lauf einer Langwaffe 18000 Murmeln mit Moly durch hat spricht für sich, besonders auch auf die Wirkung nachteiliger Substanzen, die ja demnach nicht gravierend sein kann.

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