.44-40 WCF mit Schwarzpulver auf der Dillon XL650 laden

  • Hallo zusammen,

    ich würde gerne .44-40 in meiner Dillon XL650 laden, sowohl mit Nitro, als auch mit Schwarzpulver. Die ersten Versuche natürlich auf der Forster Co-Ax. Die Ladungen sind vor allem für CAS und 50m Präzision, falls es gut funktioniert vielleicht auch 100m gedacht.

    Da es ja ein Conversion Kit dafür gibt, ist Nitro ja kein Problem. Nur wie macht Ihr das bei Schwarzpulver?


    Ich habe gesehen, dass einige gerne die Lee Powder Throu and Expander Die verwenden und dann entweder in einen Trichter löffeln oder einen Schwarzpulverfüller wie den Lyman Classic 55 Schwarzpulverfüller montieren. Der hätte das 60cm Fallrohr gleich mit dabei. Hat jemand von euch mal so einen Pulverfüller montiert? Wie habt ihr das gemacht?


    Ich möchte Geschosse mit einem Durchmesser von .429 verladen, nehme ich dann den Lee Aufweiter für .44 Magnum oder geht das nicht, weil die .44-40 hinten dicker ist als die .44 Magnum? Es gibt wohl in den USA Aufweiter speziell für .44-40, ich befürchte, die werden aber eher auf .427 aufweiten.


    Mal sehen, vielleicht hole ich mir noch mal einen Conversion Kit für die 650.


    Bei den momentan vorhandenen 200 Starlines lohnt sich das aber noch nicht. ;)

    Test Hast du dir dann noch ein Conversion Kit besorgt? Wenn ja, was sind deine Erfahrungen?


    Aus dem anderen Thread habe ich gesehen, dass sich unter anderem wiz92r  Reverend  Fyodor  Cutter  Muck  Howie  Mutzi90  Mühlenbracher .44-40 mit Schwarzpulver laden.

    Vielleicht hat der eine oder andere ja eine Idee oder einen Tipp für mich?


    Ich bin für jeden konstruktiven Input zum Laden der .44-40 dankbar! :thumbsu:

    Alle Ladeempfehlungen ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!

  • Hallo Taxol,

    Triple 7 habe ich früher komplett auf der Dillon geladen. Auf Station 3 war dabei ein Lee Pulverfüller mit Grieß.

    Da man sich mit Schwarzpulverersatz aber selbst um ein gutes Stück Spaß betrügt, nutze ich aktuell nur Schwarzpulver

    in der .44-40. Aber halt eben nicht alle Schritte in der Dillon (oder LEE).

    Ein Lyman Schwarzpulverfüller wäre zwar vorhanden, aber ich schöpfe das Schwarzpulver (und den Grieß oder Kaffee) außerhalb der Presse

    ganz konventionell auf dem 50er Ladebrett. Dann setze ich die gefüllte Hülse (bei 4 an der Dillon) wieder ein.

    Diameter .429 in Ubertis zu benutzen ist meiner Erfahrung für CAS absolut nicht zum empfehlen. Persönlich mache ich das auch nicht bei Scheibenladungen. Erst recht nicht in Verbindung

    mit den viel zu dickwandigen Hülsen von MagTech. Letztere fliegen bei mir in den Hülseneimer.


    Auch bei 50m trifft man hervorragend mit kleinerem Diameter, vor allem dann, wenn das Bleigeschoss nicht zu hart und die Ladung nicht zu schlapp ist.


    Da ich davon ausgehe, dass du meiner Diameteraussage kritisch gegenüberstehen wirst,

    schau einfach mal unter YT nach - >

    Hole in hole accuracy with 44/40 Uberti 1873 Winchester and BPCR ammo

  • Letztere fliegen bei mir in den Hülseneimer.

    Sehr wichtiger Hinweis von Cutter, CBC kann man wiederladen, man kann sich den Ärger aber auch sparen. Starline macht sehr gute Hülsen. Habe ich mittlerweile ca. 3000 Stück von.


    .429 verwende ich auch, allerdings ohne jegliche Präzisionsansprüche, da ich damit nur CAS und Mehrdistanz schieße.


    Ich verlade auch mein Schwarzpulver mit dem LEE pro Auto Disk Pulverfüller. Entgegen der weit verbreiteten Angst, ist SP durch elektrostatische Aufladung NICHT zu zünden. Bei ctmuzzleloader.com haben sie mal versucht ein elektrisch gezündetes Vorderladergewehr zu bauen. Das war nahezu unmöglich. Der Kohlenstoff im Pulver ist ein sehr guter Leiter, weswegen der fließende Strom nicht in Wärme umgesetzt wird.

    Du bist anderer Meinung als ich und ich werde Dein Recht dazu bis in den Tod verteidigen.

    - Beatrice Hall (fälschlich Voltaire zugesprochen)

  • Moin,

    das Schweizer ist sogar glänzend graphitiert. Ich verlasse mich trotzdem nicht drauf.


    Apropos Schweizer:

    ChI & CHII Hülse voll ohne Zwischenmittel in der .44-40 ist eine ganz schlechte Idee für CAS.

    Damit überschreitet man i.d.R. die zulässige Höchstgeschwindigkeit.

  • zulässige Höchstgeschwindigkeit

    Wichtiger Hinweis!


    Beim CAS sind billige Pulver da etwas im Vorteil: Höherer Füllgrad bei geringerer Geschwindigkeit.



    Ich verlasse mich trotzdem nicht drauf.

    Ich mache das mittlerweile sogar andersrum. Die Graphitbeschichtung vom Schwarzpulver macht die Kunststoffteile oberflächlich leitend. Jeder neue Pulverfüller wird bei mir einmal von Hand mit Schwarzpulver durchgehebelt. Danach haften auch keine NC-Körnchen mehr an, eine statische Aufladung findet nicht mehr statt.

    Du bist anderer Meinung als ich und ich werde Dein Recht dazu bis in den Tod verteidigen.

    - Beatrice Hall (fälschlich Voltaire zugesprochen)

  • Test Hast du dir dann noch ein Conversion Kit besorgt? Wenn ja, was sind deine Erfahrungen?

    Ja.


    Der Josef konnte leider nicht liefern, aber der Grauwolf hatte noch einen da.


    Lassen sich (mit Nitro) auf der 650 hervorragend laden.


    Gruß

    Natürlich:


    Keine Gewääähr für irgendwas, dumme Sprüche inklusive.

  • Meine Henry in .44-40 kommt nur beim CAS zum Einsatz, sowohl mit Nitro- als auch mit Schwarzpulverladungen. Zur Präzision kann ich nur sagen, dass es für CAS reicht, mehr habe ich noch nicht ausprobiert.

    Da es in diesem Thread um Schwarzpulver geht, ich habe Hülsen von Starline, Wano PP, Geschosse aus der Accurate Kokille http://accuratemolds.com/bulle….php?bullet=43-205C-D.png, gegossen aus Reinblei. Nach einem Laufdurchtrieb habe ich mir für eine Kalibrierung auf .429 entschieden. Das funktioniert bei mir problemlos. Ich lade meine Schwarzpulverpatronen (.44-40, .45 Colt und .45-70 Gov.) auf einer LNL AP, das Pulver wird mit einem Hornady SP-Füller über ein Fallrohr durch das passende Lee Powder Through Expanding Die in die Hülse gefüllt. Der Pulverfüller ist in einem selbst gebauten Ständer neben der LNL AP montiert und wird manuell betätigt. Das erfordert natürlich einen Handgriff und etwas Aufmerksamkeit mehr, aber es funktioniert für mich einwandfrei. Anstelle des Powdercops wird das Pulver durch einen Stempel (Eigenbau) komprimiert. Auf Station 4 wird das Geschoss gesetzt, auf Station 5 mit einer Lee Factory Crimp Matrize (.44-40 und .45-70 Gov., bei .45 Colt Tapercrimp) gecrimpt.

    Servus,
    Hermann


    prolegal VDW BDS SPI SASS


    Ladedaten ohne Gewähr!

  • Vielen Dank für eure hilfreichen Tipps!

    Auch bei 50m trifft man hervorragend mit kleinerem Diameter, vor allem dann, wenn das Bleigeschoss nicht zu hart und die Ladung nicht zu schlapp ist.


    Da ich davon ausgehe, dass du meiner Diameteraussage kritisch gegenüberstehen wirst,

    schau einfach mal unter YT nach - >

    Hole in hole accuracy with 44/40 Uberti 1873 Winchester and BPCR ammo

    Ich werde das unbedingt ausprobieren, das Ergebnis im Video hat mich dann doch sehr überrascht! :thumbsu:



    Apropos Schweizer:

    ChI & CHII Hülse voll ohne Zwischenmittel in der .44-40 ist eine ganz schlechte Idee für CAS.

    Damit überschreitet man i.d.R. die zulässige Höchstgeschwindigkeit.

    Oh, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich werde mal nach einem Chronographen fragen, mal sehen, was das Wano an Leistung bringt. Ansonsten, vielleicht kombiniere ich den Schwarzpulverfüller auf Station 1 mit Gries im Pulverfüller auf Station 2? Da muss ich mal etwas experimentieren.


    Ein Lyman Schwarzpulverfüller wäre zwar vorhanden, aber ich schöpfe das Schwarzpulver (und den Grieß oder Kaffee) außerhalb der Presse

    ganz konventionell auf dem 50er Ladebrett. Dann setze ich die gefüllte Hülse (bei 4 an der Dillon) wieder ein.

    Aber bis der Pulverfüller kommt, werde ich mich erst mal an deine Arbeitsweise halten.


    Lassen sich (mit Nitro) auf der 650 hervorragend laden.

    Perfekt! Conversion Kit ist bestellt! :thumbsu:


    Da es in diesem Thread um Schwarzpulver geht, ich habe Hülsen von Starline, Wano PP, Geschosse aus der Accurate Kokille http://accuratemolds.com/bulle….php?bullet=43-205C-D.png, gegossen aus Reinblei. Nach einem Laufdurchtrieb habe ich mir für eine Kalibrierung auf .429 entschieden. Das funktioniert bei mir problemlos.

    Hast du die Kokille direkt bei Accurate Molds bestellt? Ich fürchte das wird mit Versand und Zoll ein teures Vergnügen... Aber es scheint, dass das die beste Geschossform für SP ist, da muss ich noch mal drüber nachdenken. Wano wollte ich auch nehmen. Nachdem du, Cutter und Fyodor auch schon zu Starline geraten haben, habe ich mir welche bestellt.


    das Pulver wird mit einem Hornady SP-Füller über ein Fallrohr durch das passende Lee Powder Through Expanding Die in die Hülse gefüllt. Der Pulverfüller ist in einem selbst gebauten Ständer neben der LNL AP montiert und wird manuell betätigt. Das erfordert natürlich einen Handgriff und etwas Aufmerksamkeit mehr, aber es funktioniert für mich einwandfrei. Anstelle des Powdercops wird das Pulver durch einen Stempel (Eigenbau) komprimiert. Auf Station 4 wird das Geschoss gesetzt, auf Station 5 mit einer Lee Factory Crimp Matrize (.44-40 und .45-70 Gov., bei .45 Colt Tapercrimp) gecrimpt.


    Lee Pulverfüll und Crimp Matrize sind bestellt!


    Wegen dem Stempel: "Braucht" man den trotz Drop Tube? Bei den größeren Kalibern (.45-70 und größer) scheinen sie ja Standart zu sein, ist das auch bei der .44-40 nötig? Hast du dadurch Vorteile oder hattest du ohne Schwierigkeiten? Oder hast du es einfach gemacht, weil du es von der .45-70 so gewohnt bist?


    Vielen Dank euch allen, ihr seid klasse! :tanze:

    Alle Ladeempfehlungen ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!

  • Sorry für die späte Antwort, bin beruflich viel unterwegs.....

    Hast du die Kokille direkt bei Accurate Molds bestellt? Ich fürchte das wird mit Versand und Zoll ein teures Vergnügen...

    Ja, habe ich direkt bei Accurate bestellt, teuer ist relativ, mir sind es die Kokillen definitiv wert! Bei Hensel kostet eine Doppelkokille auch 149 € + Versand.....



    Wegen dem Stempel: "Braucht" man den trotz Drop Tube? Bei den größeren Kalibern (.45-70 und größer) scheinen sie ja Standart zu sein, ist das auch bei der .44-40 nötig? Hast du dadurch Vorteile oder hattest du ohne Schwierigkeiten? Oder hast du es einfach gemacht, weil du es von der .45-70 so gewohnt bist?

    Unbedingt nötig ist der Stempel hier nicht, es ist bei mir da viel Gewohnheit dabei. Allerdings ist damit sichergestellt, dass das Pulver nicht durch das Geschoss beim Setzen verdichtet wird. Da ich für CAS-Ladungen Geschosse aus Reinblei verwende, kann ich so sicher verhindern, dass das Geschoss deformiert wird.


    Was das Wano betrifft, die Leistung reicht vollkommen aus. Die Rückstände von Wano mögen vielleicht mehr sein als beim Schweizer, dafür aber sind sie auch weicher.

    Servus,
    Hermann


    prolegal VDW BDS SPI SASS


    Ladedaten ohne Gewähr!