Hallo,
es kam wie es kommen musste, vor ein paar Wochen habe ich mich einem neuen Projekt zugewandt; dem Wiederladen von Slugs im Kaliber 12. Die bestellte MEC 600 Slugger ist bereits eingetroffen und erste praktische Erfahrungen sind gemacht. Nicht immer erfolgreich, aber auch das sind Erfahrungen.
Für die Anfang war die Beschäftigung mit den hier im Forum eingestellten Laborierungen sehr hilfreich, um ein "Gefühl" für das Thema zu bekommen. Bei der Gelegenheit einmal DANKE an die edlen Spender der in der Regel DEVA geprüften Zahlenwerke.
Nun ist es aber so, dass die Laborierungen alle auf VV als TLM basieren. Dies stört mich ein wenig, da ich Reload Swiss geschädigt bin und ungerne eine weitere Pulversorte bevorraten möchte. Ihr wisst schon 3kg und so weiter....
Also habe ich mich damit beschäftigt Laborierungen mit RS12 und RS20 zu entwickeln. Um es vorweg zu nehmen, jeweils ein Satz Patronen mit den beiden Pulvern sind gegenwäärtig zur Messung bei der DEVA. Bin mal gespannt was da für Werte ermittelt werden. Orientiert habe ich mich an Laborierungen auf der Seite von Reload Swiss, die aber Schrotpatronen zum Gegenstand haben.
Parallel habe ich sowohl die VV- als auch meine RS-Laborierungen in das GRT eingegeben. Ja mir ist bewusst, dass das Kaliber 12 im GRT als experimentell gekennzeichnet sind. Die Ergebnisse finde ich in Relation zu den Deva-Messwerten (VV) als nicht mal so schlecht. Für eine fundierte Einschätzung fehlt mir aber noch die Erfahrung in dem Kaliber. Zwei Dinge in der Simulation sind mir aber noch unklar und daher auch dieser Beitrag:
1. Der Anfangsgasdruck wird vom GRT auf 40bar festgesetzt (Flinte / Slug mit Wad / Magnum-ZH). Beim Zündhütchen bin ich mir nicht ganz sicher, aber so weit ich ermitteln konnte gelten die Fiocchi 616 als Magnum (????). Wie ich mittlerweile gelernt habe, haben die unterschiedlichen Wads (Treibspiegel), sowohl Hersteller als auch Typen ja einen teils sehr unterschiedlichen Aufbau im Fußereich (also der Bereich zweischen Pulver und Slug). Hierdurch ergibt sich ergo auch ein konstruktionsbedingtes unterschiedliches Dämpfungsverhalten im Schuss, welches nach meinen Überlegungen auch den Anfangsgasdruck beeinflussen müsste. Vielleicht ist dieser Einfluss zu vernachlässigen, vielleicht aber auch nicht. Müsste in der Praxis wahrscheinlich experimentell ermittelt werden. Hier würden mich mal Eure Meinungen interessieren.
2. Die Patronenlänge ist in diesem Anwendungsfall ein weiteres Mysterium für mich. Was ist denn nun die Patronenlänge beim Slug unter dem Gesichtspunkt der Simulationsparameter?
- Bodenunterkante bis oberen Rand des Rollcrimps (Gesamtlänge)? Aus meiner Sicht eher nicht, denn die Länge des Überstands über dem Slug hat keinen Einfluss auf den Pulverraum.
- Bodenunterkante bis "Top of Slug"? Sehe ich schon eher als relevant an bezogen auf den Pulverraum und damit für den Druck.
Welchen Wert erwartet das GRT hier? Wie geht man am sinnvollsten vor?
Vielleicht bekommen wir hier eine auf das Thema zentrierte gehaltvolle Diskussion hin. Würde mich freuen.
Danke und Gruß
Rüdiger