eure Einschätzung: Probleme mit 9mm Ladung

  • Hi,


    nachdem ich hier 9mm Hogdon Longshot Ladedaten ja bereis meine Bedenken bezüglich der Ladung äußerte konnte ich viele Quellen finden (unter anderem H&N), die mir die unten stehende Ladung bestätigten:


    9MM

    28,5mm OAL (+/- 0,05mm)

    100gr. H&N HS

    6,4gr Hodgdon Longshot

    CCI Zünder Small pistol


    Ich habe die Ladung heute getestet - und war von der Präzision positiv überrascht, aber:


    - etwa jede 5. Patrone hatte eine Zuführstörung.:kotz: Die äußerte sich darin, dass sich die Patrone zerlegte. Heisst die Hülse steckte im Auswurffenster und das Geschoss löste sich aus der Hülse. Damit verteile sich das ganze Pulver in der Pistole, ich kann euch also nicht sagen, ob die Patrone bereits im Magazin durch den Rückschlag delaborierte oder erst beim Repetieren in den Schlitten.


    Ich habe beim Laden die Setz/Crimp Matritze von Lee benutzt und nach einem Youtube Video eingestellt. Die Geschosse sitzen stramm, ich traue mich aber nicht sehr fest zu drücken um zu testen wie hoch der Auszugswiderstand ist. Factory Crimp habe ich nicht benutzt.


    Bilder der delaborierten Geschosse kann ich leider nicht liefern, da mein ordnungsliebender Kollege diese direkt entsorgt hat.:mauer:

    Eine "Delle" am Geschoss konnte ich nicht sehen, weshalb ich unsicher bin ob die Patrone zu lange war und deshalb beim Repetieren delaborierte.


    Die Störungen traten gefühlt häufiger auf, als ich aufgelegt schoß. Bei Einzelladung der Patronen (nur eine im Mag) kam es nicht zu Störungen. Die Magazine sind neu, die Shadow auch. Die Geco Hexagon werden einwandfrei repetiert. Die geladenen Patronen hatten häufiger Störungen, je mehr ich im Magazin hatte - was meine Vermutung eines zu geringen Crimp stützt. Es werden einfach mehr "Schläge" auf die geladenen Patronen abgegeben...die unteren Patronen leiden somit häufiger.


    bezüglich meiner Mutmaßungen möchte hier aber um Einschätzung der erfahrenen Lader bitten.


    Kann ich einfach nachcrimpen?

    Soll ich die Setz/Crimp nehmen oder doch die separate Factory Crimp von Lee?

    Wie kann ich den Auszugswiderstand der Geschosse unkompliziert testen - bin da vorsichtig, nachdem ich neulich bei meiner Tikka zu sehr gecrimpt habe und dann auch noch lesen musste, dass man Crimp eher nur bei Halbautomaten nimmt.


    :nw:

  • Derzeit erstelle und kalibriere ich u.A. das Pulvermodell von Longshot auf basis von Messungen.

    Meiner Einschätzung nach sind die Geschosse etwas zu leicht für das Longshot, da es vergleichsweise langsam ist.

    Zudem ist die Kontaktfläche an der Hülsenwand beim 100 grain H&N augenscheinlich einfach zu gering um es sicher halten zu können.


    Laut unserem aktuellen Modell wärst du mit obiger Ladung bei ca. 1300-1400 bar und 340 m/s aus 5" Lauf aber einer eher schlechteren Abbrandrate von ca. 83%


    Ein 123-125er müsste besser funktionieren. Deine obige Ladung mit ca. gleicher Mündungsgeschwindigkeit wäre mit dem LOS-RN 123 grain bei einer Gesamtlänge von 28.8 mm bei ca. 5.8 grain Longshot (~1700-1800 bar, abbrandrate > 93%).

  • Hi,


    erstmal vielen Dank für die Info und Einschätzung.


    H&N gibt das Geschoss mit den Ladedaten an: https://www.hn-sport.de/de/reloading/hp-356-100-gr-hs


    Zu deinen Anmerkungen: die Hülsen waren in meinen Augen stark verschmaucht, die Geco Hexagon sehen da sauberer aus. Mir fehlen aber Erfahrungswerte ob das bei Hodgdon normal ist. Den Tip mit den 123er nehme ich sicher an. PS: Bild ist leider etwas unscharf, man sieht aber deutlich die Verfärbung.


    IMG_7523.jpg


    Das Geschoss hat eine Länge von ca. 12,65mm. Bei einer Gesamtlänge von 28,5mm bedeutet das eine Setztiefe von 3,13mm, wenn ich keinen Denkfehler habe (Hülse = 18,98). PS: das Geschoss ging mit dem Entladehammer rel. leicht raus.

    Daneben habe ich mal eine Hexagon delaboriert - ging deutlich (gefühlt 3fach) schwerer. Das Geschoss wiederum hat eine Setztiefe von 5,72mm


    Man sieht das gut am Geschoss selbst, gleiche OAL bedeutet zwangsläufig dann eine größere Setztiefe.


    IMG_7524.jpg



    Meinst du ein stärkerer Crimp hilft dabei, keine 400 Patronen delaborieren zu müssen?

    • Offizieller Beitrag

    .....und beim nächsten mal, nur 50 oder 100 Schuss von einer neuen Laborierung anfertigen :thumbsu: .....das erspart u.U. eine menge. DeLabo. Zeit.



    Ist mir aber auch schon mit 150St .40S&W passiert :asch:

  • Wie mein Vorredner schon sagte, versuche etwas mehr zu crimpen. Ich nutzt seit jahren das Longshot, allerdings mit 124/125gr Geschossen. Ich hatte noch nie eine Patrone, welche sich selbst delaboriert oder die OAL geändert hat bezüglich des Rückstoßes. Ich lade die 125gr Geschosse mit 5,0 (H&N) bis 5,2 gr (Hornady) mit einer OAL von 28,5mm.

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    Ladedaten ohne jegliche Gewähr. Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!

  • Diese leichten Geschosse sind ziemlich anspruchsvoll.


    Einige haben damit immer Probleme. Die verzeihen weniger beim Laden als schwerere.


    Ich frag mich auch warum man bei 9mm 100grn Geschosse braucht...

    Allein das Bild zeigt jedem das bspw. das Hexagon von der Grösse sinnvoller ist.

    Und ein Geschoss das lediglich ~3mm in der Hülse steckt....

    Pfff... Nicht gerade "stabil".

    Da fällt mal eine runter, landet aufm Geschoss und schon steckt das Geschoss 2mm tiefer drin.

    Oder man muss so stark crimpen das auch wieder Scheisse ist.

    Ich halt das für unnützes Risiko.

    Braucht kein Mensch sowas.


    Aber gut. Nicht mein Ding.



    Mit dem Pulver hat das nichts zu tun.

    Da liegt ein "mechanisches" Problem am Zusammenbau der Hülse vor.


    Und der Schmauch kommt daher dass das Geschoss nicht sauber gesessen ist und sich Gase wahrscheinlich schon am Geschoss vorbei in das Lager gedrückt haben.



    Solche Experimente können verdammt übel ausgehen. Auch mit Pulver im Magazin oder der Kanone. Da kann man die ganze Kanone abfackeln oder hochjagen mit allem was noch geladen ist... Im blödesten Fall in der Hand.

    Ich übernehme keine Verantwortung oder Garantie für irgendwas. Jeder handelt eigenverantwortlich mit sämtlichen Informationen.

  • Solche Experimente können verdammt übel ausgehen. Auch mit Pulver im Magazin oder der Kanone. Da kann man die ganze Kanone abfackeln oder hochjagen mit allem was noch geladen ist... Im blödesten Fall in der Hand.

    Also Experiment würde ich das nicht nennen. H&N sowie Caliber empfehlen eben diese Ladung in Kombination dieser Komponenten, ich denke da steht ausreichend Fachwissen dahinter. Gleichwohl stimme ich dir beim Risiko komplett zu!

    .....und beim nächsten mal, nur 50 oder 100 Schuss von einer neuen Laborierung anfertigen :thumbsu: .....das erspart u.U. eine menge. DeLabo. Zeit.



    Ist mir aber auch schon mit 150St .40S&W passiert :asch:

    Japp, Lerneffekt!


    Definitiv mehr Crimp, evlt nächstes Mal etwas tiefer setzen damit das Geschoss mit mehr Fläche der Hülse in Kontakt kommt.


    Delaborieren würde ich nicht, einfach noch mal durch die Factory Crimp drücken, nach Anleitung einstellen und dann lieber 3/4 Umdrehung rein

    das werde ich tun, danke.

  • ich verwende seit Jahen :


    6,5grs Longshot mit einer OAL von 28,5mm mit den 100grs H&N HP Geschossen.


    Geladen wird auf einer Dillon XL 650 mit leichtem Tapercrimp.

    Dass die Hülsen verschmacht sind hab ich auch. Aber nach ca.6000 Schuss keinerlei Probleme. Die Präzision ist Top.

    Geschossen aus einer SigSauer X-Six.

    Versuch mal etwas mehr Crimp. Beim delaborieren sieht mann schon eine Einschnürung am Geschoss.


    Weiterhin viel Erfolg.

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