Dillon 750 mit Geschoss Zuführung - Ist das die Lösung?

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin über einen Film gestolpert, in dem das automatische Setzen von Geschosse mit dem DAA vorgestellt wird.


    Der Film geht über 10 Minuten und die meiste Zeit kann man sich eigentlich schenken (wenn man noch keine Ahnung von der Materie hat und englisch kann, dann natürlich alles schauen)


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    Welche Punkte stoßen mir bei dem Film auf:


    - Ich kann es nicht beschwören, aber der DAA mag keine beschichteten Geschosse und auch bei H&N ist das nicht so doll.

    - Vermute in vorliegendem Fall - Die Hülse wird nicht stark genug aufgeweitet. Dadurch verkannten die Geschosse ab und an was ein händisches Eingreifen erfordert.

    - Ein mal, wo das Geschoss schief sitzt, wird es beim Setzen stark deformiert - merkt der Held nicht.

    - Beim heraus fahren des Powder funnels aus der Hülse ruckelt es mal mehr, mal weniger stark. Das ist der Moment, wo bei voll geladenen Hülsen Powder heraus fliegt.

    - Manchmal kommen zwei Geschosse wobei das Zweite wohl auf den Boden fällt. Bei Blei ganz gut wenn der Boden hart ist - Geschosse kosten ja nix.

    - immer wieder muss das Geschoss händisch korrigiert werden weil es nicht richtig sitzt.

    - Der Kanller am Schluss - ein ZH wird nicht gesetzt da nicht nachgeführt - das ist mit der Punkt, warum ich das alles hier schreibe. Ich hatte anfangs die Befürchtung ausgesprochen, dass genau das bei der 750er Presse passieren wird - altes 550er leiden - übernommene Technik).


    Ich bin gespannt, ob ich so Filme zukünftig noch öfter finden werde, wo die ZH nicht gesetzt werden - je mehr von den 750er Pressen verkauft werden, desto mehr wird sich sicher finden.


    In dem fall einfach nachschauen, was bei der 550er für Abhilfe gesorgt hat.


    Aber nur die Ruhe - in dem Film wird ja auch bereits eine Lösung gebracht, wie man das "Doppeln" der Geschosse ggf. vermeiden kann - zumindest hat er im Internet bereits etwas darüber gesehen (ein Gummi soll helfen... hat das Mädel gesagt :lol:)


    Meine Erfahrung und Fazit:


    Ruckeln - kenne ich, hängt mit dem Funnel zusammen. Bei dem DAA Funnel das man für die Geschoss Zuführung braucht, kann ich das Funnel nicht an erforderlicher Stelle verjüngen. Also bekommt man das Ruckeln nicht abgestellt.

    Ausstoß Patronen/Stunde - wer glaubt, wenn alles automatisch läuft wird er schneller, der irrt in vielen Fällen. In der Zeit die es braucht um einen Fehler zu beheben, mache ich auf meiner 550er ohne automatische Zuführung Munition.

    Störungen im Ablauf bergen auch immer ein Risiko, dass man etwas falsch macht. Ging mir zum ersten mal so mit der 650er, dass ich einmal kein Pulver in der Hülse hatte.

    Also Abhilfe und den Powder Check verbaut - aber entweder automatische Geschoss Zuführung oder Sicherheit bei der Ladung.

    Ausschuss in der Produktion bedeutet verlorenes Geld und Zeit.

    Wenn man nicht merkt, dass kein ZH gesetzt wurde, verteilt sich das Pulver auf der Presse und in der Auffangbox und der Entladehammer muss mal wieder ran, die Presse geputzt werden. Also wieder einmal Zeit und Geld futsch dank der "Automation".


    Je höher der Automations-Grad, desto schwerwiegender und zeitintensiver (+ Kosten) sind Störungen, zumindest wenn man sie nicht unmittelbar bemerkt.


    Am Ende ist der Output gering, wenn man diese Fehlzeiten mit rein rechnet. Mit der Erfahrung bessert sich das, dafür sind wir ja auch im Forum unterwegs um dazu zu lernen.


    Gerade wenn man dann noch mit einer Mark7 liebäugelt. Ob man z.B. für die 750er einen Sensor verbauen kann wo überwacht wird ob ein ZH im Schieber ist? Den "Primer Orientation Sensor" kann man weder bei der 650er und (somit) auch nicht bei der 750 in der Konfiguration auswählen.


    Sodele jetzt muss ich aber ganz schnell eine :bier:Pause machen:tiha::winke:

  • Je höher der Automations-Grad, desto schwerwiegender und zeitintensiver (+ Kosten) sind Störungen, zumindest wenn man sie nicht unmittelbar bemerkt.

    Der wichtigste Satz zu diesem Thema. Universell gültig für jede automatisierte Produktion.


    Beim Wiederladen ist nun mal jeder der Schritte kritisch.

    ZH setzen
    Pulver füllen

    Geschoss setzen

    ...

    Zur Sicherheit mußt du dann jeden Schritt überwachen (ich möchte denjenigen sehen, der das 10 Min ohne Fehler durchhält) oder brauchst du dann zu jedem Schritt eine Mickey Mouse, die das für dich erledigt:

    ZH Setzkontrolle

    Pulverkontrolle

    Geschoss Zuführungskontrolle

    Geschosssitzkontrolle

    und dann automatisiert den Prozess anhält.


    Ob man da schlußendlich nicht mit mehreren Einstationenpressen besser (und zudem preiswerter) bedient ist?


    Ob in einem Ladebrett voller Hülsen alle ZH gesetzt sind? Ein Blick genügt für 50.

    Ob in einem Ladebrett überall Pulver drin ist? Ein Blick genügt für 50.

    usw


    Meine 4 Pfennig (2 cents) zu diesem Thema.

    Ladedaten ohne jegliche Gewähr. Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!


    Listen my dear: no one makes a patsy of me!



  • - Der Kanller am Schluss - ein ZH wird nicht gesetzt da nicht nachgeführt - das ist mit der Punkt, warum ich das alles hier schreibe. Ich hatte anfangs die Befürchtung ausgesprochen, dass genau das bei der 750er Presse passieren wird - altes 550er leiden - übernommene Technik).

    Was funktioniert da bei einer Dillon denn nicht bzw. wo klemmt es denn da? Die LNL hat ja auch so ein Schiebersystem, da sind mir solche Probleme nicht bekannt.

    Angegebene Ladedaten sind immer ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!

  • Ob man da schlußendlich nicht mit mehreren Einstationenpressen besser (und zudem preiswerter) bedient ist?


    Soviel billiger sind mehrere Einstationenpressen auch nicht und und wenn eine Mehrstationenpresse gut eingestellt ist, bist Du bei Kurzwaffenpatronen, die nicht gefettet werden müssen, deutlich schneller.


    Sagen wir es so: Wenn Du pro Jahr nur 100 Patronen eines KW-Kalibers lädst, lohnt sich der Aufwand mit der Mehrstationenpresse in der Tat nicht.


    Lädst Du 1000 Patronen pro Jahr und mehr, dann allerdings schon.

  • Die 750er ist ja eigentlich eine 650er nur halt mit ein "paar" Modifikationen, manche gut und halt auch der ZH Schieber von der 550er nicht so gut. Ich habe an einer meiner 650er eine RCBS Geschoßzuführung und an einer anderen eine von Hornady, und auch die entsprechenden Setzmatritzen für die Geschoße. Ich kenne das Problem mit den beschichteten Bleigeschoßen und auch mit den H&N Geschoßen. Es ist die Setzmatritze, egal ob Hornady oder RCBS. Bei der Hornady kann man sich helfen wenn man mit einem Dremel die untere Kralle der Hornadymatritze poliert, aber vorsichtig, immer wieder probieren bis es passt, mit einigermaßen Glück setzt die auch dann die Geschoße richtig. Bei der RCBS kann man das vergessen die ist aus Plastik. hab auch schon versucht mit verschiedenen Kunstoffen solche Einsätze herzustellen, aber ich hatte keinen Erfolg. Ergebnis war dann ebenfalls eine Setzmatritze von Hornady. Ich weiß nicht woran es da bei derlei Geschoßen liegt, aber irgendeinen Grud hat das schon. Ich habe meine seolbst gegossenen Geschoße mehrmals kalibriert und was weiß ich was noch aber es führte zu keinem Erfolg. Sollte hier irgendjemand eine Lösung haben bin ich gerne bereit das auszu probieren.

  • Die Lösung sind DAA Geschosszuführmatrizen. Besser geht nicht. Adapter basteln oder 3D-drucken und auf geht’s.

    genau das ist der punkte bis jetzt die besten Matrizen

    • Offizieller Beitrag

    Zum Punkt Geschoss Zuführung wie im Film gezeigt:


    Die H&N Geschosse z.B. waren manchmal nicht richtig rund. Ob es an der ungleichmäßigen Beschichtung, Lackierung oder dem Bleikern lag (vermute, dass da eher nicht)? Manchmal waren da auch Lack Nasen.


    Beim Aufsetzen auf die geweidete Hülse sind manche Geschosse beim händischen setzen auch umgekippt und blieben nie stehen - sie eierten förmlich. Wenn man immer wieder solche Geschosse in einer Packung hat, wird man mit einer automatischen Geschoss Zuführung nicht glücklich werden.


    Wenn man bei Lackierten Tropfnasen hat, ist das das selbe. Denke, meine 9mm Geschosse in .357 würden da auch Probleme machen.


    Also bleiben eigentlich nur TM oder VM Geschosse!? Das würde mich dann schon wieder einschränken in der Komponenten Auswahl.


    Fleck Du hattest die Geschosse ja kalibriert - da wäre ich jetzt auch etwas ratlos :krat:

  • Hallo,


    zum Film in #1.

    Habt Ihr gesehen wie die 750 "wackelt" beim Ladevorgang.

    Das gibt es bei meiner 650 nicht da fest verschraubt.

    Hält sich jemand von Euch auch so an de Presse fest?

    Das Festhalten sollte wohl das Wackeln etwas reduzieren.

    Meiner Meinung nach sollte die Presse erst einmal richtig befestigt werden.

    Dann gibt es bestimmt weniger Probleme mit kippenden Geschossen.

    Grüße :winke:


    Knallt Fix


    Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich.


    ALBERT PRECHT: "NUR WER GEGEN DEN STROM SCHWIMMT GELANGT ZUR QUELLE"


  • Hat mich auch gewundert,die Geschoße waren mit Lack und Bornitrid beschichtet und anschließend kalibriert, sollten also rund sein, es waren .44er, 240 gr. Geschoße von verschiedenen Kokillen mit Diameter 429 aber auch die mit 430 blieben manchmal hängen oder setzten die Geschoße schief in die Hülse. Es lag nicht an der Hülse, die war präzise aufgeweitet, hab sogar das Funnel ähnl. wie Du bearbeitet. Aber seit ich die Hornadysetzmatritze mit dem Dreml bearbeitet habe klappt das einwandfrei.

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