Selbstbau Splitterbox
In diesem Beitrag geht es um den Bau einer Vorrichtung zum humanen Nachweis ob ein Revolver "spritzt".
Unter "Spritzen" eines Revolvers versteht man das Austreten kleiner Metallteile aus dem Trommelspalt beim
Schießen, das für Standnachbarn gefährlich werden kann.
Die bisherige inhumane Methode bestand darin, die Gesichter von 2 Freiwilligen in angemessenem Abstand,
parallel links und rechts hin zum Trommelspalt zu platzieren. Anschließend ballert ein Schütze eine volle
Trommelladung aus dem zu testenden Revolver in den Kugelfang.
Die optische Auswertung war dann einfach:
Smly-bld-150.jpg "kommt Blut aus der Backe, war der Revolver Kacke !"
Mangels Freiwilligen war die Testmethode unbeliebt, wurde folglich nur selten angewandt und ist heute strengstens verboten !!!
(Ich hoffe es gibt keine Idioten, die das jetzt wirklich so versuchen wollen ! )
Hier nun Idee und Prinzip dieser „Nachweisvorrichtung“. Es geht bei dieser „Splitterbox“ darum, die aus dem
Trommelspalt evtl. austretenden Splitter aufzufangen und so Rückschlüsse über das „Spritzverhalten“
eines Revolvers zu erhalten. Von den Abmessungen her könnte man so eine Vorrichtung auf normalen
Standplätzen eines Schießstand aufbauen.
Um einen Eindruck davon zu erhalten, mit welchen Kräften man hier umgeht, bitte zuerst Hickocks45‘s
"how NOT To Shoot a Revolver" Youtube-Film ansehen.
Die Auffangflächen sind mittels Scharnieren befestigt, um
a) hinterher besser auswerten zu können (Suche nach Splittern)
b) dem entstehenden Druck beim Schießen ausweichen zu können. (Lebensdauer der Vorrichtung)
Die Innenseiten der 2 Auffangflächen müssen z.B. mit Gummi-Matten ausgestattet sein,
wo sich die Splitter „eingraben“ können.
(es nützt ja nichts, wenn die Splitter abprallen und wie vormals nur in die Umgebung fliegen)
Um jetzt nicht nach jeder Aktion die Gummi-Matten auswechseln zu müssen, oder per Pinzette die Splitter
von der vorherigen Aktion heraus zu popeln, umwickelt man einfach die 2 Auffangflächen danach mit breitem
Paketband. Das gibt dann wieder eine saubere Oberfläche für die nächste „Nachweisaktion“.
Für die „Messung :thumbsu: “ sollte der Trommelspalt ungefähr in die Mitte zwischen den 2 Auffangflächen
positioniert werden, um möglichst viele Partikel einfangen zu können.
Die „Splitterbox“ dürfte in erster Linie für die .357Mag-Klasse relevant sein, wo oft selbst geladene Patronen
mit verkupferten Geschossen „gestopft“ werden, die in bestimmten Revolvern Kupfersplitter absondern („spritzen“).
Sowohl Revolver mit kleineren Kalibern, als auch die „SUPER-Magnums“ bereiten diesbezüglich weniger Ärger.
Bei den Kleinen fehlt meist die nötige Power Kupfer vom Blei zu trennen, während die SUPER-Magnums kaliberbedingt
eh echte Mantelgeschosse verwenden müssen, die Bauart bedingt nicht spritzen.
Ein "einleuchtendes" Argument gegen die Verwendung von „SUPER-Magnums“ in dieser Splitterbox findet man
hier an dieser Stelle. Es zeigt in diesem kurzen Filmausschnitt das immense Feuerwerk , das eine .454 Casull Fullhouse-Ladung
aus dem Trommelspalt eines Ruger-Super Redhawks veranstaltet.
Übrigens - ich suche seit langem genau solch einen Ruger Super Redhawk .454Casull in 7,5“.
Wer also einen im Tresor rumliegen hat und schon immer verkaufen wollte, oder jemanden kennt,
der genau das vorhat, dann schickt mir doch bitte eine PN - Danke.
Fragen an die Experten hier im Forum:
a) andere Vorschläge zu den Gummi-Matten als Splitterfang ?
b) vor allem anderen, gibt es hier spezielle Sicherheitsbedenken ?
Weil auch hier wie überall im Schießsport, ist Sicherheit das A&O und oberstes Gebot !
Dazu gehören u.a. unbedingt auch stabile Revolver. Stabile Revolver gibt es von Freedom Arms & Ruger.