Hilfe zu .30R Blaser und GRT

  • Liebe Freunde,

    habe jetzt eine Beschussamtmessung vorliegen, die mir zu denken gibt.

    Ich habe bei einer Simulation für die .30R Blaser folgendes GRT-Ergebnis bekommen:

    58,4 grain N150 ergeben 3244 Bar. (150 grain AERO SB; L6 = 88,6)


    Das Beschussamtprotokoll gibt aber 4906 Bar an.


    Hülsen wurden ausgelitert, Geschoß genau gemessen etc.


    Hat jemand eine Vermutung woher dieser riesen Unterschied kommen könnte?


    lg

  • Servus Jagawirth,

    hab auch Aero verladen, allerdings für die 308 mit 165gr. Gasdruckmessung beim Beschussamt (4507 bar) hatte bei mir auch einen deutlich höheren Wert als berechnet (3588 bar) ergeben. Alle Parameter waren bei mir auch sauber ermittelt.


    Meine Vermutung ist, dass der Anfangsgasdruck mit 150 bar für schmale bzw breite Führbänder nicht passt. Korrektur auf 350 Bar hat dann ganz gut gepasst.

    Im Gegensatz dazu muss ich bei den Hasler Ariete den Anfangsgasdruck auf 50 Bar reduzieren um mit der Beschussamtsmessung übereinzustimmen.

    Wenn ich bei beiden Geschossen die Führbänder vergleiche sind die beim Aero sehr massiv (einige Rillen im Vollmaterial reingedreht). Das Hasler hat 5 sehr schmale erhabene Ringe/Bänder.


    Lange Rede kurzer Sinn: Ich gehe davon aus, dass der Anfangsgasdruck nicht passt


    Um wieviel musst du den in der Simulation anheben, damit das mit den Messwerten zusammenpasst?

    Gruß

    Flosch

  • Hallo,

    danke für die Antwort!

    Ich müsste den Anfangsgasdruck auf 1200 Bar anheben. Denke daher nicht, dass es am Anfangsgasdruck liegt.

  • Ja, sehe ich dann auch so.

    Weiter Ursachen könnten noch sein:

    -Hast du die Hülsen nach dem Auslitern Hals- oder Vollkalibriert? -> verkleinererung des Hülsenvolumens durch Vollkalibrieren

    -Hast du die Schüttdichte vom N150 für dein Los überprüft/nachgemessen?


    Sonst fällt mir grad auch nix mehr ein

  • Gasabdichtung hab ich auf Massiv Kupfer angepasst. Zwischen "reibungsarm" und "massiver Steg" tut sich nicht viel. Es liegen immerhin fast 1700 Bar zu viel an.


    Ich hab danach vollkalibriert. Ich denke aber, dass das nicht solch einen großen Unterschied ausmachen kann. Da muss wo etwas gröber nicht stimmen.


    Allerdings ist ja die .30-06 bekanntlich im Hülsenvolumen relativ ähnlich und da gibt VV in den Ladedaten ein Maximum von 49,5 N150 beim Barnes TSX 150 grain an. Also wenn ich das bei GRT eingebe dann bin ich bei rund 2400 Bar.

    Da stimmt doch was mit dem Pulvermodell noch nicht....

  • Vollkalibrieren nach dem Auslitern hat bei mir bei der 308 ca. 50ul weniger Hülsenvolumen gebrach. Deine Hülse ist ja nochmal ein Stück länger.

    Das würde aber auch grade mal etwa 100 bar erklären

    Das Aero wäre ja eher Massiv Kupfer mit Entlastungsrillen, macht bei mir aber irgendwie keinen Unterschied in der Simulation

    :krat:

  • Die Warnung, dass sich Vollmaterialgeschosse aus z.B. Kupferlegierungen völlig unterschiedlich verhalten können kommt nicht von ungefär und ja, das können auch mal 1000+ bar Anfangsgasdruck sein im worst case. Ähnliche Ladungen mit anderen Geschossmaterialien können ein ganz erheblich anderes Bild abgeben, beispielsweise Peregrine Geschosse aus Gilding Metal verhalten sich vergleichsweise ziemlich gutmütig (wir stehen hier z.B. direkt mit dem hersteller in Kontakt und profitieren von seinen professionellen Messungen inkl. Druck).


    Ich möchte Empfehlen eine exakte Vergleichsladung (Geschoss auf gleichen Verbrennungsraum setzen) mit einem Standard-Vollmantelgeschoss bei der DEVA messen zu lassen und sich über das möglicherweise drastisch abweichende Ergebnis zu erstaunen. Bitte die Ergebnisse im GRTLab teilen.

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