OBT in Verbindung mit Mündungsbremse/Kompensator

Rein theoretisch hast du sicher recht, durch die Masse an der Mündung müsste sich das Schwingungsverhalten verändern. Selbes gilt für Schalldämpfer.

Der Laufdurchmesser müsste ja auch einen Einfluss haben, wird aber auch nirgends berücksichtigt

Nach Meiner Erfahrung spielt SD/Bremse keine (kaum) eine Rolle.

OBT ist ja immer nur ein Anhaltspunkt, welchen Bereich man sich genauer anschauen soll...

Serwohl spielt die Bremse eine Rolle. Hier ein Beispiel, ich habe mit meiner MR 308 auf 100m geschoßen, Munition, obwohl ich wiederlade, war ausnahmsweise die S&B Matchmun mit 168 Gr Sierra Matchking Geschoß. Die Streukreise waren nicht weltbewegend. Plötzlich gelang es mir aber gute Streukreise zu schießen. Der Grund war, das sich die Mündungsbremse gelöst hatte einige Meter weiter vorne zum Liegen kam, ich habe 4 oder 5 Serien ohne Mündungsbremse geschoßen ohne es zu bemerken. Wir haben das hinterher bei einem Bier besprochen und einige unserer Mitglieder haben das auch einfach mal so mit unterschiedlichen Waffen getestet. Manchmal war es besser und manchmal nicht. Also ist es auf das unterschiedliche Schwingungsverhalten des Laufes zurückzuführen.

Eine Muendungsbremse hat sehr wohl nicht nur eine theoretische sondern auch eine praktische Auswirkung.

Fall 1, meine Remi 700 in .223:

Ohne MB eingeschossen mit meiner Ladung. Nachdem die MB angebracht wurde war der POI ca 1,5 cm hoeher und 1 cm weiter links. Sehr gute Gruppierung. Nach Justage des ZF schiesse ich heute anstatt ca 10 - 12mm mit MB 7- 8mm Streukreise.

Fall 2, meine Howa 1500 HCR in 6.5 Creedmoor:

Erstmal zum schnellen ausprobieren mit einem nicht ganz geeigneten Pulver geladene Patronen verschossen. Ist ganz gut gelaufen so dass ich zuversichtlich war sie gut zum schiessen zu bekommen.

Ich habe dann erstmal eine MB montiert. Die MB hatte ich nach ein paar Tagen schon vergessen, dass ich sie montiert habe und habe angefangen Ladungen zu entwickeln.

Innerhalb von 2 Monaten habe ich 1,5kg Pulver und drei verschiedene Geschosse durchgejagt. Der POI war voellig unvorhersehbar. Keine Ladung hat mit keinem Geschoss irgendeine Gruppierung ergeben. Sie hat wild mit Streukreisen zwischen 5 und 10 cm gestreut.

Irgendwann ist mir eingefallen, dass ich es mal ohne MB versuchen koennte bevor ich die Zicke genervt auf Egun einstelle. Also schnell nochmal eine Ladeleiter gebaut, auf den Stand und ausprobiert.

Das Ergebnis waren Streukreise von 15 - 25mm ohne die Muendungsbremse.

Daher kann ich guten Gewissens sagen, dass eine Muendungsbremse und die veraenderte Schwingung des Laufs sehr wohl einen Einfluss auf das Ergebnis auf der Scheibe hat. Mit der montierten MB haette ich das Gewehr nie zum treffen gebracht, da die Laufgeometrie mit dem Gewicht der MB nicht harmoniert hat. Das zusaetzliche Gewicht an der Muendung hat den Lauf voellig unharmonisch schwingen lassen.

Genau dieses Verhalten des Gewehrs in Fall 2 kann ich jederzeit wiederholen.

Hier wurde ja schon alles gesagt, ich stimme Nachbars Lumpi voll und ganz zu

Nachbars Lumpi

Durch anpassen der Ladung sollte man doch den Unterschied den eine MB Gewichtsmäßig (und somit die Schwingung beeinflusst) macht wieder ausgleichen können? 5-10cm Streuung kling eher als ob das Geschoss in der Bremse wo streift...

rem Roman der MB ist kein Abrieb von den Geschossen. Ca 550 Schuss hätten irgendeine Spur an der MB hinterlassen.

Es gibt in Amilandd so ein Aufschiebgewicht um die Laufschwingung zu verändern. Dazu gibt es auch Videos auf YT wo man den Effekt sieht. Das ist eigentlich dafür gedacht die Laufschwingung harmonischer zu machen. Sitzt es an der falschen Stelle streut es bitterböse. Das bekommst du durch Veränderung der Ladung nicht ausgeglichen.

Die "Barrel Tuner" finden ja eher bei KK Verwendung da man bei GK ja die Ladungsmenge variieren kann. Hätte mir nicht gedacht das das Gewicht einer MB das Schwingungsverhalten so stark beeinflusst. Ein Schalldämpfer z.B. hat meistens noch viel mehr Masse.

Hallo zusammen,

Ich bin neu hier. Bin auf die Themen zu OBT gestolpert, und es hat mich interessiert. Hatte es für ungefähr 10 Jahre oder so entdeckt und selber einige Erfahrungen sammeln können damit.

Wenn es sich um OBT handeln müssen man ein bisschen vorsichtig sein. Es stimmt das eine Mündungsbremse/Kompensator/Schalldämpfer die Laufschwingungen beeinflussen, und dementsprechend die Präzision von einer Waffe/Ladung. Es kann schlechter oder besser oder die gleiche schießen. Aber es umfasst alle Vibrationen und Frequenzen im Lauf.

Bei OBT handelt es sich um einen sehr spezifischen Modus von Vibration. Es gibt schöne Simulationen wo jeden Modus separat dargestellt wird (glaube es ist auf Varmint Al’s Webseite). OBT ist der Modus wo das Lauf radial verformen, und diese Verformung dazu kommen, dass die Laufmündung sich in einen bestimmten Takt immer wieder erweitern. Diese Erweiterung führt dazu, dass das Geschoss nicht sauber aus dem Lauf rausfliegt. Wenn wir also dann eine Mündungsbremse/Kompensator/Schalldämpfer betrachtet im Sinne OBT, ist die Regel dass es diese Modus nicht verschlechtern, weil da zu einem mehr Material am Laufmündung ist um diese Verformung entgegenzuwirken und zum anderen es meistens die Gase entschleunigen. So können die Gase das Geschoss nicht ganz so viel vom Flugweg verschieben.

Aber wie gesagt, auch wenn für OBT geladen wird und die “Welle“ sich in der Nähe von der Kammer befindet wann das Geschoss der Lauf verlassen, kann es zu einer Präzisionsverlust kommen wenn Mündungsbremse/Kompensator/Schalldämpfer benutzt wird weil viel mehr Schwingungen im Spiel sind. Vielleicht erlaubt es der Wissenschaft uns irgendwann mal sowas für jede einzeln Büchse zu berechnen, aber für jetzt ist es was man “Glück” nennen.