VV-Ladetaten 2020 für .45ACP

  • Mir scheint, dass das Thema VV-Ladedaten 2020 für das Kaliber .45 ACP nicht ausreichend und Verständlich behandelt wurde. Aus dem H&N Ladedatenbuch habe ich eine Laborierung entnommen für das H&N Geschoß SWC 195 mit 5,1 grs. N320 Und einer Patronenlänge von 31,8 mm. Laut QL ergibt sich ein Druck von 1031 bar. Schaut vernünftig aus.


    Nach den Ladeempfehlungen von VV wird eine Startladung von 5,5grs. N320 bei einer Patronenlänge von 31mm angegeben. Dabei ergibt sich ein Druck nach QL von 1366 bar.


    Nach den Ladeempfehlungen von VV wird eine Maxladung von 6,3grs. N320 bei einer Patronenlänge von 31mm angegeben. Dabei ergibt sich ein Druck nach QL von 1858 bar.


    Scheint mir astronomisch hoch.


    Rechenabweichungen von QL in der Größenordnung halte ich nicht für wahrscheinlich (+-400bar nach Kaliber).


    Von einer Ankündigung einer Veränderung von VV N320 ist mir nichts bekannt. Die übliche Chargen Schwankung von +-10% kann das auch nicht sein. Würde die Sache noch verschlimmern.


    Ich würde mich freuen, wenn jemand gesicherte Erkenntnisse zu diesem Thema beitragen könnte.



    Gruß Fred50

    Alle Angaben ohne Gewähr. Jeder handelt eigenverantwortlich!

  • Ganz so einfach kann man es sich nicht machen. Bei der von mir angegebenen Ladung handelt es sich um eine Erprobte Ladung von H&N. Und die Berechnung von QL 1031 bar schaut ja gut aus. Auch mit anderen erprobten Ladungen mit HP38 kam ich auf ähnliche Drücke. Ich würde diese Sache lieber genauer hinterfragen, weil diese Drücke bei den von VV angegebenen Daten einfach zu hoch erscheinen. Und wie schon erwähnt kann man nach Angaben von der Fachzeitschrift Caliber bei QL eine Abweichung bei KW von höchstens +-400 Bar erwarten


    Gruß Fred50

    Alle Angaben ohne Gewähr. Jeder handelt eigenverantwortlich!

  • ich arbeite selbst viel mit QL und nach meinen Erfahrungen sind oft Ladedaten Broschüren fehlerhaft. Das Beste wird sein Du sendest mal 10 Patronen (6,3grain) zur Deva. Dann bist Du auf der sicheren Seite.

  • Fred50


    Wenn Du Zweifel hast an den Angaben von VV, schreib die doch mal an und frag nach...


    Das soll nicht blöde klingen, sondern ist ein ernstgemeinter Tipp.


    Ganz realistisch:

    Wie soll das hier jemand abschließend oder 100% sicher erklären (und darum geht's ja) ohne selber zu spekulieren?


    Eine 100%ige Aussage dazu ginge nur, wenn jemand eine aktuelle Messung mit gleichen Parametern hätte.


    Ich habe selber öfter die Erfahrung gemacht, dass die Max Angabe von VV berechnet bei QL oder GRT schon längst im roten Bereich ist.


    Trotzdem wird es sicher Sinn und Grund haben, warum VV diese Pulvermenge als Max angibt und nicht als "Über-Max".


    Ich geh jetzt einfach mal davon aus, das die als Pulverhersteller ihre Max Angaben bei den Pulvern MESSEN und nicht einfach mal so hinmalen oder berechnen...

    Und wahrscheinlich sogar bei der Max Angabe noch einen Sicherheitspuffer drin haben...


    Bei H&N hatte ich öfter den Eindruck, dass die seeeeehr moderat sind, im Sinne von eher Mittelmaß, mit ihren Ladeangaben....



    Just my 2 Cents.

    Ich übernehme keine Verantwortung oder Garantie für irgendwas. Jeder handelt eigenverantwortlich mit sämtlichen Informationen.

  • Mal davon abgesehen, die L6 könnte fehlerhaft sein, denn 31mm sind definitiv zu kurz. Da kommen dann auch die exorbitanten Drücke her.

  • Die "Max" Angaben der Pulverhersteller sind nicht zwangsläufig als "Pmax" eines Kalibers zu interpretieren. Uns erscheint eher, dass es sich um Angaben handelt, welche die die Anwälte für sinnvoll erachten. Selbst wenn ein Druckwert angegeben ist, ist oftmals unbekannt welche realen Ausgangsbedingungen vorgelegen haben zum Zeitpunkt der Messung seitens des Herstellers. Ich halte es für unmöglich ohne exakte Information über alle Parameter wie Hülsenvolumen, Geschosslänge, Geschossfestigkeit ind er Hülse usw. eine Simulation mit GRT oder QL durchzuführen die exakt die angegebenen Resultate ergibt. Das mag bei Langwaffen eine geringere Toleranz aufweisen als bei Kurzwaffen.


    Bei Kurzwaffenkalibern kommt - wie schon oft erwähnt - das Paradox zum tragen, dass man hier ganz besonders penibel Messen und die entsprechenden Werte eingeben müsste, um eine Simulation zu erhalten die der Realität sehr nahe kommt. Der Grund ist schlicht, dass die Menge an Energie im Verhältnis zu den Einflussgrößen wesentlich kleiner ist und somit die Einflussgrößen wie Hülsenvolumen, Geschosslänge/-Gewicht/-Sitz, Patronenlager, Waffenkonstruktion, Verschleiß usw. auch einen prozentual merklich größere Auswirkung aufweisen.

  • Die "Max" Angaben der Pulverhersteller sind nicht zwangsläufig als "Pmax" eines Kalibers zu interpretieren. Uns erscheint eher, dass es sich um Angaben handelt, welche die die Anwälte für sinnvoll erachten.

    Wie genau meinst Du das ?


    Das die "Max" Angaben der Pulverhersteller eher unter realem Pmax des Kalibers liegen ?


    Oder eher darüber ?


    Mal von den anderen Faktoren abgesehen....

    Ich übernehme keine Verantwortung oder Garantie für irgendwas. Jeder handelt eigenverantwortlich mit sämtlichen Informationen.

  • Wie genau meinst Du das ?


    Das die "Max" Angaben der Pulverhersteller eher unter realem Pmax des Kalibers liegen ?


    Oder eher darüber ?

    In der regel nach unserer Erfahrung unterhalb des Pmax des Kalibers, im Laufe der Jahre sinkend, insbesondere aufgefallen bei amerikanischen Pulverherstellern, wobei natürlich "fehlerhafte" Daten ebenfalls vorkommen, wie z.B. Ladeangaben "Max" die tatsächlich messbar über dem Pmax des Kalibers liegen. Das mag daran liegen, dass sich z.B. die Geschosslänge eines Herstellers drastisch verändert hat und schlicht gänzlich andere Voraussetzungen vorgelegen haben zum Zeitpunkt als der Hersteller seine Messung durchgeführt hat.


    Max-Angaben der Hersteller würde ich immer mit erheblicher Vorsicht genießen.

  • Du sprichst mir aus dem Herzen. Habe mit dem VV Anwendungstechniker ( Kontakt über LHS) lange gesprochen. Es ging um 10mm Auto Ladungen an der Grenze. Ich war in Sorge, wie es sich verhält,,wenn ich eine neue Charge kaufe. Seine Antwort war, dass es ähnlich wie bei Benzin oder Bau Chemie max 1,5% Abweichung zur Referenz gibt. Maximal. Er hat es mit der Produktion von Medikamenten verglichen und meinte, das die Großkunden mehr auch gar nicht erlauben würden, da sonst neue Zertifizierungen der Patronen bei staatlichen Nutzern anstünden.

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