Welche Setztiefe & Ladung bei unterschiedlichen Geschossen

  • Hallo Zusammen,


    ich bin Neuling und habe hier im Forum einiges zum Thema Wiederladen gelesen.

    Da ich seit 2 Wochen den Wiederladeschein habe möchte ich nun meine eigenen Patronen herstellen.

    Meine eigentliche Frage habe ich so aber nicht gefunden.

    Deshalb die Bitte an Euch mir unter die Arme zu greifen.


    Ich möchte mir zwei Patronen Herstellen, da ich gelesen habe, dass meine 9mm Waffe, Sig P210-6, damit sehr gute Schussleistungen erzielt.


    Die Daten meiner beider Geschosse, gemessene OAL und Pulvermenge:

    147gr, FMJ-Flat von Magtech

    PPU Hülse

    Gemessene OAL mit Dummy-Patrone: 31,1mm

    Empfohlene Lademenge 3N37 von Caliber für ein FMJ-Geschoss von Hornady: 4,3gr

    Caliber gibt keine OAL der Patrone an.


    115gr, JHP von Magtech

    PPU Hülse

    Gemessene OAL mit Dummy-Patrone: 30,5mm

    Empfohlene Lademenge 3N37 von Vihtavuori für ein JHP-Geschoss von Sierra: 4,9gr min. und 5,7gr max.

    Vihtavuori gibt zusätzlich die Länge der OAL mit 26,3mm an.


    Lt. CIP liegt die max. OAL für 9mm Luger bei 29,69mm.


    Ich weiß, dass die Setztiefe den Druck starkt beeinflusst.

    Da beide Geschosse unterschiedliche Länge haben weiß ich nicht welche Setztiefe ich jeweils wählen soll.

    Zudem frage ich mich, ob ich die oben genannten Lademengen verwenden kann.


    Nun frage ich mich, wie ich von der CIP OAL auf die jeweilige Setztiefe und Pulvermenge komme.

    Könnt Ihr mir hier bitte weiter helfen?


    Karl

  • eigentlich gar nicht - oder doch?

    von der CIP: an Hand der Geschoßform und eines etwa gleichen Geschoßes die verbleibende Restlänge IN DER HÜLSE ermitteln.

    Von DEINEM abweichender Geschoßform die Geschoßlänge ermitteln. Bei gleicher OAL ändert sich die verbleibende Restlänge in der Hülse und damit der Brennraum. Kannste nun in Prozent umrechnen und auf die Pulvermenge anwenden. Ist aber nur als Anhaltswert zu sehen. Aber damit könntest du in eine Ladeleiter gehen oder in eins der Softwareprogramme.

  • Du meinst sozusagen bei einer gekaufte Patrone mit gleichem Geschoss-Typ die L6 messen, dann delaborieren und rausrechnen wieviel vom Geschoss in der Hülse gesteckt hat.


    Den Gedanken hatte ich auch schon.

    Jedoch weiß ich nicht welcher Pulvertyp und welche genaue Menge (könnte ich grob nachwiegen aber wenn was verloren geht stimmts nicht) in der gekauften Patrone war.

    Meine Bedenken sind, ob ich mit dieser Unsicherheit leben kann und es für den Start egal ist welcher Pulver-Typ es war ?!?

  • Mit dem Pulver kannst du gar nichts anfangen, da keine Daten vorhanden sind.
    Du kannst nur an Hand des Geschoßes die Setztiefe ermitteln und hoffen, dass es so in irgend einer Ladetabelle auftaucht. Dann hast du die Pulverdaten.

    Beispiel:

    GECO Patrone, wird dann wohl ein Geschoß von RWS sein. Dann hast du die Geschoßdaten. Pulver suchen mit dem Geschoß und von dort die Daten entnehmen.

    Oder einfach die Geschoße besorgen, die in der Tabelle angegeben sind und vermessen.


    Die CIP OAL sagt eigentlich nichts, da bei abweichender Ogive sich die OAL ändern kann. Die CIP OAL könnte aber in Bezug auf das Magazin relevant sein. Dann ist es egal, welche Form, die Länge darf dann nicht überschritten werden.


    Teste einfach mal einige OALs, wie weit die in dein Magazin gehen. Das ist das absolute Mass nach oben.

    Gleiches machst du mit dem Patronenlager und Verschluss. Das Mass sollte kleiner als das vom Magazin sein, muss aber nicht.

    Und dann die Unterschiede bezüglich der Geschoßform im Lager.

    Einfacher wäre es, wenn du an Hand von Ladetabellen im z. B. GRT die Patrone berechnest. Dann veränderst du dort die Setztiefe und beobachtest den Druck. Pulvermenge zurücknehmen oder erhöhen, bis der Druck wieder passt.


    Ich weiß, dass die Setztiefe den Druck starkt beeinflusst.

    Da beide Geschosse unterschiedliche Länge haben weiß ich nicht welche Setztiefe ich jeweils wählen soll.

    Zudem frage ich mich, ob ich die oben genannten Lademengen verwenden kann.

    siehe oben, OAL ermitteln

    DU entscheidest die Setztiefe, dann in GRT oder QL den Unterschied zur Tabelle und dessen Geschoß berechnen

    Einmal editiert, zuletzt von ShrillShape360 ()

  • 45ACP,


    danke, das war genau das was ich gesucht habe.

    Ich verwende GRT und berechne mir die Werte.

    Meine beiden Geschosse von Magtech gibt es zwar in der Datenbank nicht, aber ich kann sie ja abmessen und mir einen Vergleichstyp raussuchen, der sehr nahe dran ist. Dann passe ich das an und alles ist gut.


    Besten Dank dafür :thumbsu:

  • Bei jedem Geschossekauf die Geschosse vermessen! Denn je nach Charge unterscheiden sie sich in Form und Länge - sogar vom gleichen Hersteller!

    Deswegen bringt es dir gar nichts, eine Originalpatrone zu delaborieren. Auch verwenden die Munitionshersteller andere Pulver, als die, die wir kaufen.

    Hatte das mal bei einem Garantiefall für einen Revolver. SW wollte erst Garantie verweigern, da wiedergeladene Patronen damit verschossen wurden. Mein BüMa konnte sie dazu übereden, den Revolver zu richten. Auf Nachfrage hieß es, die können sogar genau sehen, welche Pulver geladen wurden, egal wie sehr man die Waffe vorher gereiigt hat.

    Das aber nur am Rande.

    Wie schon gesagt: Geschoß vermessen, in GRT eingeben, OAL mit dem gewünschten Geschoß ermittel, alles in GRT eingeben und Ladeleiter erstellen.