Lock-n-Load Bushings, Vollkalibrieren und Hülsenhalter

  • Schauen wir mal, ob das wir im Thema "Hülsenhalter" richtig sind:


    Setup:

    Redding Big Boss,

    Redding Hülsenhalter #10

    Forster BR VK Matrize,

    Hornady Lock-N-Load Conversion Kit


    Problem:

    Mir ist zum wiederholten Mal nach recht kurzer Zeit der Lock-n-load Bushing-Adapter in der Presse kaputt gegangen, siehe Bild 1.

    Es brechen die Stege an der Unterseite, wo sich das Bushing mit der Matrize abstützt.

    Und das vermutlich beim Vollkalibrieren von .223 Hülsen.


    Drehe ich die Matrize bis "Kontakt" auf der Hülsenhalter, bleiben die Hülsen (gem. Wilson Gage) ca. 1/10mm zu lang, siehe Bild 2.

    Um die Hülsen auf CIP/SAAMI max. zu bekommen, muss ich die Matrize noch etwas (1/8 - 1/4 U) runter drehen (gem. Forster Handbuch OK so).

    Sprich, da wirkt auch ordentlich Kraft vom Hülsenhalter auf die Matrize, und damit auf das Bushing & den Adapter.


    Beim ersten Bushing-Kit dachte ich noch an Materialfehler (bekannt, lt. US-Foren), als jetzt #2 den gleichen Defekt zeigte fing ich doch das Grübeln an...


    Meine Überlegung:

    Mit einem "kürzeren" (oder abgeschliffenen) Hülsenhalter sollte ich das Problem in den Griff kriegen, da die Matrize die Hülse tiefer formen kann, ohne dabei parallel übermäßige Kräfte zw. Hülsenhalter und Matrize zu erzeugen.


    Frage 1:

    Stimmt meine Überlegung grundsätzlich, oder gibt es noch andere Ideen & Lösungsvorschläge?


    Frage 2:

    Welche Hülsenhalter sind ggf. "ab Werk flacher"? (Hersteller?)

    (ich meine sogar mal irgendwo ein Set mit abgestuften Haltern gesehen zu haben...?)



  • ...edit / Zusatz:

    Set gefunden, gibt's bei Henke.

    Geht aber nach meinem Verständnis in die falsche Richtung, also ins "Plus" statt ins "Minus" - ist also keine Lösung für das Problem.

    (Sofern der "Standard" Hülsenhalter bei "0" liegt)


    Natürlich könnte ich einfach auf das Lock-N-Load Bushing Kit verzichten - wahrscheinlich würde dann lange Zeit erstmal "nichts" passieren, da die übrigen Komponenten mehr aushalten - die hohe Kraft wäre aber dennoch im System und würde zu unnötigem Verschleiß führen.

    So gesehen: gut, dass das schwächste Glied in der Kette diese Kraft "sichtbar" gemacht hat.


    Oder bin ich komplett auf dem Holzweg?

  • Vermutlich schlechte Qualität erwischt.
    Ich habe diesen Bushing auch verbaut und ich tue damit Hülsen umformen!

    Das ist eine andere Hausnummer als .223 Hülsen voll zu kalibrieren.

    Wenn Du das natürlich so eingestellt hast, das Du mit der Presse die Matritze versuchst herauszudrücken, dann darfste dich nicht wundern wenn irgendwo etwas nachgibt.


    Mein Tipp, wenn die Patronen in deiner Waffe funktionieren, dann ignorier dieses Wilson Ding, und versenke es am zweiten Brückenpfeiler der Wormser Brücke.

  • Wenn etwas kaputt geht machst du etwas verkehrt!


    Eine VK Matritze stellt man maximal so ein daß nach dem Kontakt zum Hülsenhalter nur noch das Hebelspiel der Presse ausgeglichen wird. Dieses übertreibst du meiner Meinung nach extrem

    . Die Redding Hülsenhalter stellen quasi ein Abstand her. Damit werden die Hülsen dann nicht vollständig kalibriert. Mit dem abschleifen der Hülsenhalter erhöht sich wiederum die Gefahr das dieser bricht und die Hülse in der Matritze stecken bleibt.


    Auf dem Bild mit der Patronenlehre sieht es auch so aus als ob der Patronen Boden eine Macke hat. Dann passt die Hülse auch nicht ganz in die Lehre.

    Passen den die kalibrierten Hülsen ins Patronenlager und lässt sich der Verschluss problemlos schließen?


    Mess mal deine Hülsen vor und nach der kalibrierung. Wenn die Problemstelle der Hülsenboden ist würde ich mir Gedanken machen warum das so ist. Patronenlager, falsche Matritze, schlechte Hülsen, überladen?


    Um Hülsen Im unteren Drittel zu kalibrieren gibt es ja je nach Kaliber auch das ein oder andere wie Rollsizer, Lee Bulge Buster kit, Lee Handlader Satz oder Wilson Hand Matritzen.

  • Ich habe diesen Bushing auch verbaut und ich tue damit Hülsen umformen!

    Das ist eine andere Hausnummer als .223 Hülsen voll zu kalibrieren.

    [...]

    Mein Tipp, wenn die Patronen in deiner Waffe funktionieren, dann ignorier dieses Wilson Ding, und versenke es am zweiten Brückenpfeiler der Wormser Brücke.

    korrekt, am "gewünschten Vorgang" VK sollte es nicht liegen...


    Danke, das is natürlich ne Idee.


    Auf dem Bild mit der Patronenlehre sieht es auch so aus als ob der Patronen Boden eine Macke hat. [...]


    Mess mal deine Hülsen vor und nach der kalibrierung. Wenn die Problemstelle der Hülsenboden ist würde ich mir Gedanken machen warum das so ist. Patronenlager, falsche Matritze, schlechte Hülsen, überladen?

    Hülsen sind 100% i.O. und "uniform", was du da siehst ist ne Spiegelung vom Handyblitz.


    Die kalibrierten Hülsen gehen einwandfrei ins Lager. (sind 1x abgefeuerte Lapua-Fabrikmun-Hülsen und sollen in nen Selbstlader)


    Messung vor und nach VK bei "normal" eingestellter Matrize zeigt nahezu gleichen Überstand (ca. 0,1 mm) über die Wilson-Lehre. Deshalb hatte ich die Matrize ja nochmal nachgestellt... (Hatte gelesen, dass die Schulter um ca. 1/10 zurückgesetzt werden sollte, daher Lehre-max angestrebt)

    • Offizieller Beitrag

    Um die Hülsen auf CIP/SAAMI max. zu bekommen,

    Mal darüber nachgedacht die Hülsen einfach nur passend für deine Waffe zu bearbeiten?

    Gruß
    Karl-Heinz

    Ich tue Recht und scheue keinen Feind.


    Jeder Wiederlader handelt eigenverantwotlich, alle Ladedaten ohne Gewähr


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    Egal was ich tue, für irgendjemand auf diesem Planeten ist es das Falsche.


    Neue Frage -------> Neues Thema.

  • Mal darüber nachgedacht die Hülsen einfach nur passend für deine Waffe zu bearbeiten?

    yep, siehe:

    (Hatte gelesen, dass die Schulter um ca. 1/10 zurückgesetzt werden sollte, daher Lehre-max angestrebt)

    hier die Quelle:

    http://bulletin.accurateshoote…nd-control-shoulder-bump/


    Zitat

    Sinclair recommends bumping cases .001-.002″ (one to two thousandths) for cases used in bolt-action target-shooting rifles, or .003-.005″ (three to five thousandths) for hunting rifles or semi-auto rifles.

    --> Selbstlader minus 0.005". Das ist der Zehntel Millimeter den ich versuchte zu holen.


    Andererseits funktioniert (zumindest beim trocken durchrepetieren von Dummys) auch 1/10mm mehr.

    Also mit der Länge, wie die Hülsen nach dem Abfeuern ausgeworfen werden.

    Ist also EINE Lösung, lieber wäre mir aber die andere. (Zweite Waffe, gleicher "Pool" Hülsen)





    Nochmal die ursprüngliche Frage:

    Sind alle Hülsenhalter "aufs Hundertstel" gleich?

    Oder gibt es da durchaus Unterschiede?

  • morgen,

    es gibt da schon geringe Unterschiede zwischen Hornady, Redding, RCBS, LEE - Hülsenhalter. Für dein Problem gibt es jedoch sog. Body Die Matrizen - die drücken nur die Schulter etwas zurück oder gleich Small Base Matrizen die die Hülse etwas enger kalibrieren spez. für Selbstlader.

    • Offizieller Beitrag

    Auf welche Hülsenlänge hast du getrimmt??


    Ich stelle ja generell ~ 2/10mm Abstand zwischen dem Oberen Totpunkt und der Matrize ein.

    Eben um den Kontakt und damit die Kraftübertragung zu vermeiden.


    Die Länge der Hülsenhalter messe ich im laufe des Tages mal nach.

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