Kann man Sweet Spot nur mit dem Chrono finden?

  • Hallo zusammen


    ich habe bei US Amerikanischen Utube Videos gesehen, dass die ihre „Ladeleitern“ nur mit dem Chrono schießen und das verstehe das nicht…


    Die Leute stufen die Ladungen sehr fein ab (meist 0.1 gn) und messen die Geschwindigkeit von jedem Schuss. Dann tragen sie diese gemessenen Geschwindigkeiten gegen die Pulvermengen in einer Grafik auf und suchen nach Plateaus, bei denen sich die Geschwindigkeit nicht (oder nur sehr wenig) mit der Pulvermenge ändert. Das Pulvermengen die diese Plateaus bilden, werden dann als die „richtige“ Ladungsmengen für die getesteten Patronen angenommen.


    Allerdings messen die jede Ladung nur einmal, und ignorieren die zufällige Streuung und den Messfehler. :krat:


    Was denkt ihr?

    Ist das eine vernünftige Methode?

    Würde die Suche nach dem Sweet Spot ja erheblich vereinfachen…


    Und was verursacht einen solchen Effekt - also warum bleibt die V0 gleich, obwohl die Pulvermenge verändert wurde? Dann ist doch mehr oder weniger Energie in der Patrone, und die muss ja irgendwo hin. Wenn die Energie nicht in die Beschleunigung des Projektils geht, wohin dann?


    Danke in voraus!

  • Was denkt ihr?

    Daß dabei eine wichtige Komponente vergessen wird: die Laufschwingung, die beim Schuß auftritt. Klar, wenn du 5 Patronen misst, die nahezu diesselbe v0 haben, hast du eine konsistente Ladung, die aber wenig über dein Trefferbild aussagt, wenn dein Lauf auf der high speed Kamera wie ein Kuhschwanz wackelt und deine Kugeln auf der Scheibe verstreut.

    Du kommst um das Zielschießen nicht herum

  • Du hast wahrscheinlich Videos von Long Range Schützen gesehen. Hier ist es besonders wichtig, eine niedrige Standardabweichung in der Geschwindigkeit und bei Störfaktoren wie Wägefehlern, Temperatur usw. zu haben. Bereits geringe Unterschiede in der Geschwindigkeit bedeuten auf hohe Distanzen deutliche Abweichungen in der Höhe des Einschlags.


    Die Long Range Schützen haben beobachtet, das in der mitte eines solchen Plateaus auch oft eng schießende Gruppen zu finden sind. Aber im Long Range Bereich wird man lieber eine Ladung bevorzugen, die auf kurze Distanezn vielleicht ein paar Millimeter ungenauer ist, aber dafür eine stabilere V0 hat (eben weil die Gruppe durch Geschwindigkeitsschwankungen auf die DIstanz größer wird.


    Verschiedene Schützen vermuten, das diese Plateaus mit den Schwingungsknoten zusammenfallen, aber meines Wissens nach, hat das noch niemand wissenschaftlich untersucht.


    Allerdings messen die jede Ladung nur einmal, und ignorieren die zufällige Streuung und den Messfehler. :krat:

    Die Idee ist ja gerade, den Punkt mit niedrigen Schwankungen zu finden. Sprich: Wenn die Streuung groß ist, sollte das durch den Vergleich mit den sehr Ähnlichen Ladungen auffallen.

    Alle Ladeempfehlungen ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!

  • Die Methode ist sogar Excellent.

    als erstes baust du eine Ladung mit niedriger Standardabweichung mit der oben genannten Methode.

    Als zweiten Schritt tunst du deinen Streukeis über die Patronenlänge.

    Du nimmst also eine Ladung mit geringer SD und machst die erste Gruppe (5 Schuss) so lang das sie ein halbes Zehntel vor den Zügen sitzt.

    Dann baust du Fünfergruppen die jeweils ein Zehntel kürzer sind.

    "Stehle einem Mann die Brieftasche und er ist eine Woche lang Arm, lehre ihn das Wiederladen und er wird sein ganzes Leben lang Arm sein."

    Konfuzius

  • darüber wurden schon etliche Bücher geschrieben. Um es kurz zu machen - eine Präzise Ladung( sweet spot ) zeichnet sich i.d.R. durch geringe Geschwindigkeitsschwankungen, eine gewisse Toleranz gegenüber Ladungsschwankungen sowie Hülsen aus.

    • Offizieller Beitrag

    Als zweiten Schritt tunst du deinen Streukeis über die Patronenlänge.

    Und dann fängt das Spielchen wieder an.

    Veränderst du die Patronenlänge bzw. die Setztiefe hast du wieder einen anderen Druck, andere V0, anderes Schwingungsverhalten des Laufes.


    Ich lasse die L6 bei der Waffe immer gleich.

    Fünfergruppen mit unterschiedlicher Pulvermenge.

    Dann auf Pappe, beste Schussgruppe wird noch mal verfeinert mit bischen mehr Pulver (0.1gr Schritt) oder bischen weniger Pulver.


    Am Ende zeigt es dir die Scheibe.

    Auch für LR gilt, was auf 100m nichts ist, ist auf 1000m + auch nichts.

    Wenn es aber nur um einen Gong geht der 1 x 1 m ist, dann erübrigt sich das.

  • Die Methode ist sogar Excellent.

    als erstes baust du eine Ladung mit niedriger Standardabweichung mit der oben genannten Methode.

    Als zweiten Schritt tunst du deinen Streukeis über die Patronenlänge.

    Du nimmst also eine Ladung mit geringer SD und machst die erste Gruppe (5 Schuss) so lang das sie ein halbes Zehntel vor den Zügen sitzt.

    Dann baust du Fünfergruppen die jeweils ein Zehntel kürzer sind.

    Und danach das Fein Tuning der so genannten " Barrel Harmonics " über einen Lauf "Tuner"

  • Die Idee ist ja gerade, den Punkt mit niedrigen Schwankungen zu finden. Sprich: Wenn die Streuung groß ist, sollte das durch den Vergleich mit den sehr Ähnlichen Ladungen auffallen.


    Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ladungen sind ziemlich klein, nicht größer als die normale Streuung zwischen mehreren Schüssen mit gleicher Pulvermenge.
    Ich wüsste gerne ob diese Plateaus, die bei den Einzeltests erkannt werden wiederholbar sind. Also ob eine zweite, gleiche Ladeleiter (aus Einzelschüssen) wieder die Plateaus bei den gleichen Pulvermengen zeigt.
    Wenn das so ist, dann bin ich von der Methode überzeugt

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