Messgenauigkeit Pulverwaage

  • Frage an die erfahrenen BR-Wiederlader: wie ist eure Meinung, welche Messgenauigkeit sollte man eurer Meinung nach beim Pulver für Benchrest auf 300 m einhalten? Wenn man z.B. bei 6 PPC Streukreise unter 20 mm anstrebt, genügt dann eine Waage auf 0,1 Grain oder 0,05 Grain oder 0,01 Grain Messgenauigkeit? Dank und Gruß!

  • Lassen wir den Schützen mal aussen vor und auch die Waffe.

    Wann schießt man Loch in Loch ?

    Antwort : Wenn die Patronen absolut indentisch sind - wenn jetzt schon die Pulvercharge schwankt dann wird das nix oder anders erklärt - wenn du deine erste Patrone machst so ist diese 100 % alle nachfolgenden Patronen sollen nach Möglichkeit dieser gleichen - was jedoch nie der Fall ist sondern "nur " 9x, xx % je genauer Du arbeitest desto kleiner wird der SK - Voraussetzung ist natürlich dass die Ladung stimmt.

  • Ich habe da 2 Kollegen, der schießen auf die Entfernung Loch in Loch. Beide sind extrem pingelig. Da wird ausgelitert, Geschosse gewogen, aufs Körnchen genau gewogen. Der eine meint, seine Patronen bekämen jede einen Namen.

    Mir wäre der Aufwand zu groß, aber ich lade ja auch nur Kurzwaffen.

  • Hallo FrankM

    willkommen hier im Forum


    Diese Sache mit der Pulvermenge ist eine ziemliche Glaubensfrage. Natürlich ist es so, dass die Pulvermenge direkt die V0 beeinflusst, aber beim BR Schießen ist der Einfluss der V0 viel kleiner als zum Beispiel bei den Long Range Disziplinen.


    Tony Boyer (eine BR-Legende) verlangt von seinen Kursteilnehmern, dass sie ihre Pulvermenge so präzise wie nur irgend möglich einwiegen und schimpft böse, wenn er den Eindruck hat dass man sich dabei zu wenig Mühe gibt.

    Ein ziemlich erfolgreicher BR-Schütze in meiner Nähe interessiert sich nur für die erst Stelle nach dem Komma. Also wenn die gewünschte Pulvermenge 28.0 grain sein soll, dann ist für ihn alles O.K. zwischen 27.9 und 28.1 grain. Und für den Gewinn einer Deutsche Meisterschaft hat diese Genauigkeit gereicht.


    Ich persönlich versuche auch, so präzise wie möglich zu wiegen.

    Auch wenn das am Ende keinen großen Einfluss hat, beim BR Schießen geht es ja um Millimeter (oder auch nur um Bruchteile davon) Und ich würde mich grün ärgern, wenn ich bei einem Wettbewerb knapp einen Platz verpasse, nur weil ich nicht genau genug gewogen habe.

    Und dabei kommt es eigentlich gar nicht mal darauf an, ob das wirklich die Ursache war.

    Es würde völlig ausreichen wenn ich nur das Gefühl hätte, dass ich mit dem genaueren Wiegen genauer geschossen hätte.


    Deshalb empfehle ich dir eine Waage, die 0.01 gn wägen kann. Auch wenn das technisch bei BR nicht nötig ist, dann ist es doch psychologisch von großem Vorteil.
    :)

  • Ich persönlich versuche auch, so präzise wie möglich zu wiegen.

    Es würde völlig ausreichen wenn ich nur das Gefühl hätte, dass ich mit dem genaueren Wiegen genauer geschossen hätte.


    Deshalb empfehle ich dir eine Waage, die 0.01 gn wägen kann. Auch wenn das technisch bei BR nicht nötig ist, dann ist es doch psychologisch von großem Vorteil.
    :)

    Grundsätzlich stimme ich da voll zu, ich bin selber beim wiederladen von "Hölzchen auf Stöckchen" gekommen um die Gleichmäßigkeit der geladenen Patronen immer weiter zu verbessern.

    Mittlerweile habe ich viele "Stöckchen"...

    Ob das nun das AMP Gerät oder der Auto Trickler ist oder die "ultimative" Matrize aus den USA.


    0,01 grain sind ca. 0,0006 Gramm, also unter 1 Tausendstel Gramm.


    Das muss man erst mal reproduzierbar wiegen können...


    Das können nur Laborwaagen in einem klimatisierten Raum auf einer Granitplatte.


    Ich kritisiere nicht den "Anspruch", habe ich ja selber, aber es macht auch Sinn sich mal die Relationen anzuschauen.


    Jeder kann ja mal zum Spaß googeln nach einer Waage, die reproduzierbar

    0,001 Gramm

    oder

    0,0005 Gramm

    Genau wiegen kann.


    Traue keiner digital Anzeige, die du nicht selber programmiert hast, was sie anzeigen soll...


    Viele Grüße

    dingolino

  • Meint Ihr nicht auch, dass es auch ein wenig auf das verwendete Pulver ankommt? Was hab ich davon, wenn ich auf ein paar tausendstel genau einwiegen kann und ein Pulverkorn überspitzt 0,25 Gramm wiegt. Und wer sagt mir, dass Pulver bei sich ändernder Luftfeuchtigkeit immer die selbe Masse hat?

    Frei nach Murmel, wer teilt denn solange Pulverkrümel, bis es passt. Viele Benchrester wiegen gar nicht, sondern messen rein volumetrisch mit dem Harrel oder einem anderen guten Pulverspender.

    Ich mag es auch genau, aber es gibt da irgendwo den Punkt, wo man einer falschen Genauigkeit aufsitzt! Und der Punkt ist relativ teuer!

    Freundliche Grüße aus München


    Lüftl


    Keinerlei Gewähr für Wiederladedaten. Jeder Wiederlader handelt nach dem Gesetz eigenverantwortlich usw. usw.

    Was immer ich hier schreibe gibt nur meine persönliche Meinung oder Erfahrung wieder. Ich erwarte gar nicht, dass jeder meiner Meinung ist, oder mit meinen Erfahrungen etwas anfangen kann.

    • Offizieller Beitrag

    Mal anders herum Gefragt an die Gemeinde.


    Ich versuche es ja auch so gleichmäßig wie möglich, aber in dem Thema bin ich auch Anfänger auf der Suche nach der Perfektion.


    Die Ladedichte und die daraus resultierende Gleichmäßigkeit vom Abbrand ist bei mir aktuell das, worüber ich mir Gedanken mache (leider ohne Möglichkeit meine Test Muni auch zu testen).


    Also möglichst 100% bis minimale Pressladung besser als 95% Ladedichte. Entsprechend muss ich ggf. L6 reduzieren und ein anderes Pulver verwenden bzw. andere Geschosse. Dann ggf. die Auswahl des BR Zünders.


    Bez. Präzi habe ich in einem youtube Video einen Vergleich gesehen, bei dem der Rundlauf vom Geschoss geprügt und der höchste Punkt markiert wurde. Die entsprechend markierten Patronen wurden vom Rundlauf her gleich im Patronenlager plaziert. Dadurch wurde ein gleichmäßigeres (engeres) Schussbild erzielt.


    Eine Sache, die ich auch mal testen möchte. Wenn ich nur mal auf den Stand dürfte - Mein Verein bei dem ich 100m testen könnte macht halt nicht auf.

  • ch mag es auch genau, aber es gibt da irgendwo den Punkt, wo man einer falschen Genauigkeit aufsitzt! Und der Punkt ist relativ teuer!

    Das ist des Pudels Kern - je kleiner der SK sein soll desto höher der Aufwand. Nach oben wird die Luft immer dünner. In der BR Scene ist der kleinste erzielbare SK bei 3 mm zur Zeit - wenn ich mich nicht irre.

    • Offizieller Beitrag

    Kleine Anmerkung - die Temperatur ist auch ein Thema bzw. kann zum Tema werden. Da ich im "100m Keller" teste wo es recht lange so um die fünf bis zehn grad hat. wird das im Sommer ein Thema - auch wenn man dann outdoor schießt wo es ggf. 25 - 30 Grad haben kann.

    Das N555 soll ja etwas unempfindlicher sein. Allerdings fehlt mir da etwas die V0 bei meinen ersten Tests - muss man sich halt herantasten. Damit das Pulver bei mir Sinn macht, muss ich wohl über die max Angabe vom Pulverhersteller gehen.


    Und dann kommen wir in den Bereich, wo man langsam mal Patronen zum Testen eisenden sollte, damit man keinen Überdruck hat.

    LW schießen - hätte ich bloß die Finger davon gelassen :boe:

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