Ab wann ist eine reduzierte Ladung gefährlich?

  • Hallo zusammen.
    Demnächst beginne ich mit einem neuen Kaliber beim Wiederladen, und zwar .45/70 gov aus einer Marlin 1895 (18,5" Lauf).
    Ich nutze QL, aber ich sehe da nicht ab wann eine Ladung zu gering ist. Gibt es da "Richtwerte" an denen ich mich orientieren kann?
    Ich nutze demnächst sowohl 300grs als auch 400 grs Geschosse, mit Starline-Hülsen und ZH CCi LR.
    Danke für Eure Tipps :wa:

  • Servus - Es gibt Kaliber die reagieren äußerst gutmütig auf Ladungsreduzierung die .45/70 Gov. gehört dazu, wie alle zylindrischen Hülsen. Das passende Pulver vorausgesetzt. Bei uns im Verein laden welche die 45/70 mit c.a. 16 grain VV N340 und einem 300 grains H&N Geschoss. Es gibt dazu eine Menge Ladeangaben von H & N.

    • Offizieller Beitrag

    Die 45-70 ist ursprünglich eine SP Hülse und keine moderne Patrone mit Flaschenhals Hülse.


    Mit NC Pulver wird man da kaum sinnvoll auf eine Ladedichte von mindestens 85% kommen.


    Ich baue das Kal nicht und kann da nur auf bereits erprobte Daten zurückgreifen und Daten per QL ermitteln/vergleichen.


    - Bei der Ladung #1 in der Tabelle wäre die Ladedichte laut QL bei ca. 60%

    - Bei der Ladung #2 liegt unter 60% (QL)


    - bei der Ladung mit N130 kommen wir schon wieder etwas über 80% und die wird als "kräftige Ladung" beschrieben. Die Ladedichte ist da aber auch unter 85%


    Bei reduzierten Ladungen würde ich mich nach erprobten Daten umschauen und nicht zu viel selber herum testen.


  • Ein spannendes Thema, das habe ich mich auch schon gefragt. Wir wollen für Cowboy Action einen 44 Magnum Revolver nutzen. Da hier minimale Ladungen gefragt sind, sind selbst 44 Special oft zuviel des Guten.


    Da ich nichts dazu gefunden habe, habe ich mich an Ladedaten ähnlicher Geschosse bzw. Patronen orientiert. Z. B. habe ich für die etwas größere 45 Colt interessante Daten mit sehr offensiven Pulvern wie Vectan Ba10 gefunden.


    Unser nächster Schritt wäre eine Ladeleiter nach unten und dabei auf Sprünge oder größer werdende Standardabweichungen in der Geschwindigkeit zu achten.

    Alle Ladeempfehlungen ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!

    • Offizieller Beitrag

    Taxol


    Das VV N32C ist eigentlich dafür gemacht. Verwende ich für reduzierte Ladungen in meinem Schwed. Bin da aber noch am testen. :winke:

  • Vihtavuori hat für die häufigen Cowboy Action Kaliber ein paar Ladedaten auf der Homepage:


    https://www.vihtavuori.com/rel…/cowboy-action-reloading/

    Ja, in der Tabelle habe ich zuerst geschaut. Statt den normal oder überschweren 240 gs bzw. 267 grs wollen wir die leichten 200 grs nutzen, die auch in der .44-40 verendet wird. Generell scheinen die Cowboys eher leichte Geschosse zu nehmen. Ausgehen von der 240 grs Ladung, ist die leichteste Ladung 4.6 grs N320, sprich für ein 200 grs Geschoss sind eher 6 grs angesagt, was auch unter dem Hornady XTP (nicht unter CAS Daten, 6.3grs N320, 470 Joule) gelistet wird. Das ist für den Revolver deutlich zu viel.


    Taxol


    Das VV N32C ist eigentlich dafür gemacht. Verwende ich für reduzierte Ladungen in meinem Schwed. Bin da aber noch am testen. :winke:

    Im Prinzip hast du recht. Leider ist das preislich eher Goldstaub (hier 70€/500g) und Vithavuori hält es nicht für nötig, Ladedaten zu veröffentlichen.


    Hier (LINK) wird die 45 Colt mit 200 grs Geschoss und 4,3 grs Ba10 geladen. Das kostet hier nur 47€ / 500g und lässt sich um Welten besser schießen (also die 4,3grs Ba10 in einer .44 Special Hülse mit 200grs RNFP Bleigeschoss). Wir haben bewusst die Pulvermenge aus der deutlich größeren 45 Colt in die 44 Special übertragen um eine größere Sicherheit zu haben (Ladedaten aus dem Internet...). In den französischen Foren lassen sich ähnliche Ladungen finden (z. B. um die 4,5 grs in der .44-40 mit 200grs Geschoss).


    Von einer ähnlichen Ladung (ARES Geschoss) haben wir 10 Stück mit dem Labradar gemessen. Da die relative Standardabweichung etwa bei einem 1% lag und es keine Ausreißer gab, haben wir dann noch mal ein anderes Geschoss genommen (das RNFP Blei) und noch mal 45 Schuss gemessen. Die relative Standardabweichung liegt auch hier nahe von 1 % und wir hatten keine Ausreißer, verzögerten Zündungen oder ähnliches. Wahrscheinlich könnten wir noch ein ganzes Stück runter gehen, was ja auch naheliegend ist, da wir die Ladung aus der 45 Colt übernommen haben. Mal schauen, ob und wie weit wir noch runter gehen. Vielleicht probieren wir mal 4,0 grs aus. Im Prinzip sind wir mit den 330 J, die wir aus den 4,3 grs Ba10 bekommen schon sehr zufrieden.

    Alle Ladeempfehlungen ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!

  • Anbei mal 2 CAS Manuals von Hodgdon und eines von Accurate

  • Das VV N32C ist eigentlich dafür gemacht. Verwende ich für reduzierte Ladungen in meinem Schwed. Bin da aber noch am testen. :winke:

    Kann ich bestätigen. Ich lade 6,5x55mm mit 12 gr N32C & 140 gr Bleigeschossen RN HS von H&N bei OAL 75mm. Ergibt eine Butterweiche Ladung zum Scheibenschießen.


    Meines Wissens sind reduzierte Ladungen um so gefährlicher, je langsamer das Pulver ist.

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