Pulverreste in der Hülse bei N 110

  • Hallo Leute,


    ich hab mal wieder eine Frage und brauche das gesammelte Wissen.


    Ich habe vor einigen Tagen .38 Patronen gemacht, N 110 - 5,5 grain. Keine große Sache, die Dinger fliegen, meine Tochter freut sich, Rückstoß hält sich in Grenzen. Beim Ausdrücken der Hülsen aus der Trommel - ich schütte meine Hülsen immer auf ein Tuch - sehe ich eine Menge körniges Zeug. Zuerst dachte ich an Poliergranulat aus dem Tumbler. Bei genauerem Hinsehen ist es dann Pulver. Ein Bekannter der ebenfalls auf dem Stand war, sieht sich das an und sagt sowas wie "Oh, N 110 verladen ???" Ich sehe ihn erstaunt an und er erklärt mir das bei "N 110" immer einiges an Pulver unverbrannt aus der Hülse fällt.


    Diese "Problemtik" kannte ich bis dahin nicht, aber ich muss auch zugeben das ich bisher sehr wenige KW Patronen mit "N110" geladen habe. Aber 5,5 gr sind jetzt nicht wirklich viel Pulver und CCI 500 hatte bisher kein Problem diese "Häufchen" zu entzünden.


    Meist benutze ich N 110 für reduzierte Ladungen bei der 8 x 57 und da bleibt meines Wissens kein unverbranntes Pulver in den Hülsen zurück.



    Jetzt mal meine Frage an das "Schwarmwissen"; bleibt nei "N110" in KW Hülsen unverbranntes Pulver zurück oder habe ich was "falsch" gemacht.




    Schon mal Danke für Eure Mühen


    Mauser

    Jede(r) ist für ihre/seine Ladung(en) selber verantwortlich...... Und immer schön negativ bleiben

    • Offizieller Beitrag

    N110 ist ein Magnumpulver.

    Also .357Mag. und einen anständigen Rollcrimp in die Geschossrille. Dann kann sich das Pulver auch richtig rückstandslos entwickeln.


    Für reduzierte 38er gibt es N3xx.


    P.S.: In der 8x57 hat das Pulver auch nix verloren.

  • N110 ist eigentlich seiner Zeit von VV (damals noch Kemira) als sehr offensives Langwaffenpulver (kleinere Kaliber) entwickelt worden. Es hat dann seinen Weg in großvolumige Kurzwaffenpatronen gefunden und sich seit dem als "Magnum-Pulver" wie treppenfahrer schon schrieb, bewährt. Damit es gut abbrennt, bedarf es ua. auch eines eher hohen Füllgrades (z.B. 357 Mag = Pressladung). Für eine 38er ist das N110 definitiv ungeeignet!

    >>Ein Staat ist nur immer so frei wie sein Waffengesetz<< …“ Gustav Heinemann 1899-1976

  • So sehe ich das auch.

    Die zahme Ladung für die .38er WC meiner Frau mache ich mit 3,2grain Bullseye, also einem recht schnellen Treibladungsmittel.

    Da es eine homöopatische Dosis ist, so nehme ich ein Magnum Zündi. Das zusammen geht sehr gut und ist gleichmäßig.

  • Ich schließe mich meinen Vorrednern bezüglich N110 in der 38 an.

    Dann doch lieber 3,X grs Vectan Ba10, Vihtavuori N310, Bullseye... hinter einem Bleigeschoss, gerne auch Wadcutter.


    Mit 125grs WCHB (H&N oder selbst gegossen) und 3.2grs Ba10 (normaler SP Zünder) komme ich im 6" Revolver knapp auf 200 J und damit fast auf KK Niveau. Macht Spaß und trifft richtig gut. Drücke ich gerne den Anfängern in die Hand, damit sie sich ohne Angst an den Revolver gewöhnen können, bevor sie die 357 Magnum schießen.

    Alle Ladeempfehlungen ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!

  • Weis ja nicht wie du da rechnest,

    aber die 3,2grain Ladung Bullseye hinter dem 148grain WC Geschoss mit Magnum Zündi und aus 6 Zoll Revolver kommt auf ca. 275m/s oder etwa 360 Joule E0.

    Ist jetzt immer noch schlapp, aber schon höher als KK.

    ... laborierst du noch oder schiesst du schon? :peit:

  • Die Kombi .38spec und N110 ist maximal möglich - wird aber nicht unbedingt oft verladen. Eher N320

    Mit N110 muss wirklich alles passen. Das krümelt schon sehr gerne mal.
    Negative Erfahrungen damit hatte ich bisher bei .44Mag 240gr SWC mit maximaler Füllhöhe (22,5gr) gemacht. Eine Sauerei...

  • Wenn du präzise 38er Ladungen für deine Tochter willst (und für jeden männlichen Schützen für dynamische Disziplinen, wo ein starker Rückstoß suboptimal ist), nimm D036. 6,5gr mit LOS 158gr und 38,6mm.

    Funktioniert bestens mit Revolvern von 6" bis 3".

    Reichte für 2 Treppchen im BDMP und ist meine Wettkampfladung.

  • Weis ja nicht wie du da rechnest,

    aber die 3,2grain Ladung Bullseye hinter dem 148grain WC Geschoss mit Magnum Zündi und aus 6 Zoll Revolver kommt auf ca. 275m/s oder etwa 360 Joule E0.

    Ist jetzt immer noch schlapp, aber schon höher als KK.

    Das deutlich schwerere Geschoss und der Magnum Zünder machen viel aus.


    Die 231J +/- 14J (n=25, 125grs HBWC selbst gegossen mit 3,2grs Ba10 und S&B SP) sind nicht berechnet, sondern mit einem LabRadar gemessen.


    Mit den WM 125grs TCHB, 3,3grs Ba10 und S&B SP komme ich auch auf 227J +/- 12J (n=25).


    Übrigens eine tolle Ladung auch für den Unterhebler. Da erreicht die gleiche Ladung aus der 24" Marlin 352J +/- 11J (n=30). Leicht genug für schnelle Schuss folgen, aber Fallplatten werden mit dem UHR und 6" Revolver zuverlässig umgeworfen.


    Edit:

    Achso, die Berechnung:

    E0= 0,5*([Geschossgewicht in grs]/15432grs/kg)*v0^2

    Alle Ladeempfehlungen ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!

  • Negative Erfahrungen damit hatte ich bisher bei .44Mag 240gr SWC mit maximaler Füllhöhe (22,5gr) gemacht. Eine Sauerei...

    Kann ich nicht bestätigen. Bei mir ist das so nicht vorgekommen. Wenn man schon ein langsames Pulver verlädt, dann sollten wenigstens Magnum Zündhütchen und ein satter Crimp (in Crimprille) zur Anwendung kommen. Bei entsprechender Setztiefe.


    Übrigens hatte ich schon mal mit Fabrikmunition in .44Mag ebenfalls unverbranntes Pulver auf dem Stand. Wäre für mich interessant die gleiche Munition aus meiner Marlin 1894 zu probieren, ob das da auch der Fall ist.

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