Hallo,
seit einiger Zeit kämpfe ich mit einem Problem bei der Herstellung von .45 ACP, dessen ursprüngliche Ursache mir nicht klar wird:
Beim Setzen eines Bleigeschosses (FMJ haben vielleicht nicht dieses Problem) schert sich beim Setzen ein hauchdünner Ring ab und legt sich fast unsichtbar um das Geschoss. Das sorgt dann dafür, dass die Patrone nicht vollständig ins Patronenlager rutscht, sondern 1~2 mm heraussteht. Die Patronenlehre bestätigt dies.
Oft kann ich diesen Ring, der dünn wie Folie ist, mit dem Daumennagel abpulen, manchmal brauche ich aber einen Schraubendreher oder ähliches Werkzeug, um ihn abzukriegen. Damit ist es natürlich mit der Präzision dahin, der Streukreis ist unbrauchbar groß: während ich vorher mit der Waffe noch einigermaßen sicher die 9 gehalten habe, sind bei einer 20er Serie immer auch Ausreißer von 1-3 dabei, manchmal sogar 0.
Zuerst hatte ich gedacht, ich hätte die Hülse nicht genügend aufgeweitet, doch das Problem verschwindet selbst dann nicht, wenn ich die Hülse so weit aufweite, dass die meisten reißen. Erst wenn der Trichter ohne Rücksicht auf Verluste so riesig wird, dass das Geschoss regelrecht in die Hülse hineinfällt (und dieses dann viel zu weit), gibt es sicher keinen abgescherten Ring mehr.
Irgendwann ist mir dann aufgefallen, dass an der Innenseite kurz unter dem Hülsenmund ein umlaufender Grat zu ertasten ist. Da dieser aber nicht direkt an der Kante liegt, sondern vielleicht ½mm darunter, kriegt man ihn auch nicht so einfach mit einem Kegelsenker weg. Man müsste die Hülse schon regelrecht kürzen, um den Grat zu erwischen. Oder ich nehme mir einen 12er HSS-Bohrer her und schleife ihn mir auf der Stichelschleifmaschine auf ø11,45mm herunter und bohre damit die Hülse aus. Aber normal ist das doch nicht.
Hat jemand eine Idee, woher das kommen könnte, und womöglich noch eine weitere zur Abhilfe?