Für beschichtete HDB-Geschosse ohne Innenaufweiter kalibrieren

  • Hallo Schwarmweisheit,

    ich habe noch nie wiedergeladen, bin mich aber grade am vorbereiten.
    Ich möchte für die Jagd beschichtete Reichenberg HDB-Geschosse mit Führungsbändern und Crimprille verladen.
    Viele berichten in verschiedenen Foren, dass die gleitlackbeschichteten Führungsbandgeschosse nach dem Crimpen zwar fest sitzen, sich aber im Hülsenmund drehen lassen. Das Heilmittel wäre "ohne Innenaufweiter" zu kalibrieren und dann die Geschosse zu setzen.
    Das habe ich wiederholt als Halbsatz gefunden, jedoch ohne genauere Anleitung. Anbei eine Skizze der Geschosse von der Seite des Herstellers. Sie sollen laut Hersteller genau bis zur Crimprille gesetzt werden.



    Jetzt die eigentliche Frage; wie mache ich das? Und ist das Verfahren bei fabrikneuen und abgeschossenen Hülsen unterschiedlich?
    1. Zündhütchen separat ohne Hülsenumformung ausstoßen
    2. Hülsenkontrolle, Reinigung, etc. etc.
    3. ? Vollkalibrieren und dabei den ZH-Ausstoßer samt Innenaufweiter komplett aus der Matritze entfernen?
    --> ? keine weiter Hülenhalsinnebearbeitung?
    4. ZH, Pulver, Geschoss, kein Crimp, Endkontrolle, fertig?

    Lg
    TheSavage

    Glaubt mir nichts, ich habe doch auch keine Ahnung.

    .17 Hornet, .222 Rem., .22 Savage Hi-Power, 7x57R, .308 Win., .30-06 Spring., 8,5x55, 9,3x62, 9,3 Brennecke, .44 Rem. Mag.

  • Ich lade die HDB spezial für meine .308 und die 308 meiner frau sowie für einen jagdkamerad. habe sicher schon 200stk gestopft.

    tolles geschoss und seeeeeeehr präzise aus allen waffen für die ich lade.


    meiner erfahrung nach kannst du die ganz einfach laden ohne auf irgend etwas zu achten!

    die rille gibt dir die setztiefe vor und das war es dann eigentlich.

    bearbeite deine hülsen (kalibrieren, waschen, trimmen etc etc.) einfach ganz normal.

    sowas wie lockere geschosse hatte ich noch nie und jeder der das sagt hat irgendwas falsch gemacht. die geschosse sind maßlich sehr konstant und sollten daher nicht locker sein.

    crimpen tu ich sie nie, macht für mich einfach keinen sinn...


    ich mache eine vollkalibrierung von allen hülsen die ich jagdlich benutze da meine SR30 sich schwerer spannen lässt wenn man nicht vollkalibriert.


    einzig sollte man beachten dass die hülsenläge exakt gleich ist bei allen die du verlädst, sonst hast du (theoretisch) ja eine andere setztiefe!


    übrigens: kauf dir das N133 pulver zu den geschossen, so wie der herr reichenberg es in den ladedaten angibt. damit fliegen die super und auch aus kurzen läufen hast du kein mündungsfeuer.

    bei fragen: fragen

  • einzig sollte man beachten dass die hülsenläge exakt gleich ist bei allen die du verlädst, sonst hast du (theoretisch) ja eine andere setztiefe!

    Ist das bei den Führungsbandgeschossen nicht egal?
    Wenn ich die Setzmatritze einmal einegstellt habe, habe ich doch auch bei unterschiedlichen Halslängen immer den selben Pulverraum?
    Und durch die Führungsbänder ändert sich die Kontaktfläche und damit das Losbrechmoment im Hals auch nicht, oder?
    Aber ja, ich werde meine Hülsen bei Bedarf trimmen.


    Zum verladen:
    Also ganz normal vollkalibrieren mit Innenaufweiter und dann Geschoss setzen. Kein extra Crimpschritt? Und auch die Setzmatritze leicht hochgesetzt, sodass die nicht automatisch mitcrimpt?

    Glaubt mir nichts, ich habe doch auch keine Ahnung.

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  • also zum crimp: ich crimpe EIGENTLICH nie! mal bei meiner 9,3x64 und richtig knackigen ladungen!


    grundsätzlich empfiehlt es sich die hülsen immer auf die selbe länge zu trimmen da alles was mit wiederladen zu tun hat einfach gleichmäßigkeit benötigt um fehler auszuschließen (ich bin da aber vllt ein bisschen pedantisch)

    das mit der setztiefe war tatsächlich eher mit einem augenzwinkern gemeint denn wenn du eine hülse hast die einen millimeter kürzer ist wunderst du dich ggf über die setztiefe, drückst nach weil du gedacht hast du warst nicht am anschlag. ein fehler der einfach vermeidbar ist wenn man die hülsenlänge konstant hat.


    mach einfach eine vollkalibrierung und setz die geschosse bei einer hülse die von dir eine festgelegten hülsenlänge bekommen hat als muster. probier es einfach aus und du wirst sehen die geschosse verhalten sich wenn dein equipment stimmt wie jedes andere geschoss auch.

  • Vollkalibrieren und dabei den ZH-Ausstoßer samt Innenaufweiter komplett aus der Matritze entfernen?

    Das wird Dir nichts bringen , weil dann die Hülse am Hülsenmund etwa 0,3 mm zusammen-

    gedrückt ist und da passt dann kein Geschoss rein .

    Das Innenmaß der Hülse wird je nach Hersteller unterschiedlich verengt , einfach mal eine Hülse

    opfern und ohne den Innenkalbrierer , aussen kalibrieren , dann kannst Du das Aussenmaß gut

    messen und uns berichten


    Erwin

    Alle Daten und Tipps ohne Garantie.
    Jeder Wiederlader handelt auf eigenes Risiko und Verantwortung .

  • Habe inzwischen die ersten Experimente mit 5,6x52R (Norma Hülsen) und 30-06 (Lapua Hülsen) gemacht.

    Auch wenn ich mit Innenaufweiter Kalibriere, sitzen die Geschosse fest.

    Ich habe zusätzlich einen leichten Rollcrimp mit der Setzmatritze gesetzt (ca. 1/6 Drehung). Auch dann sitzen die Geschosse gut.

    Wenn ich zu stark Crimpe ( ca. 1/3 Drehung) werden die Geschosse lose, lassen sich drehen und im Bereich der Crimprille von Hand bewegen.

    Glaubt mir nichts, ich habe doch auch keine Ahnung.

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