Patrone für Jagd starke Hämatome

  • Hallo,


    Ich habe eine 308 Win mit einem Nosler Accubond 168 gr auf ca. 830m/s geladen. Bei Treffern auf Knochen hinterlässt es ziemlich starke Hämatome im Wildbrett.


    Habt ihr Erfahrungen, ob man eher von der Geschwindigkeit runter gehen soll oder eher mit dem Geschossgewicht?


    Habt ihr sonst praktische Erfahrungen zur Vermeidung von Wildbrettentwertung?


    Habt ihr Erfahrungen mit dem Sax MJG Geschoss, auch bei starkem Wild?


    Danke und Gruß

  • Bei Knochentreffern hast du immer Arbeit. Egal welches Geschoss.


    Dein Geschossgewicht richtet sich nach deiner Hauptwildart.

    Für Reh und Sau ist deines passend.


    Du kannst ja noch einmal eine Ladeleiter nach unten schießen und schauen, ob es noch einen Sweet Spot gibt.

    Ich jage gerne mit dem SST von Hornady, aber mit einer gemütlichen Ladung:ja:.


    GEE wird vollkommen überbewertet. Man kennt ja seine Entfernungen im Revier.


    Gruß Frank

  • Hallo Eddy,

    bitte ließ Dir das durch und bleibe bei Deiner Patrone, wenn es denn unbedingt etwas bleiernes sein muß.

    Gruß

    Michel


    Ladedaten ohne Gewähr! Du bist für Dein Tun selbst verantwortlich!

  • Meine Erfahrungen hat mir gezeigt: die meisten "Hämatome" sind gar keine, sondern einfach Blut, das sich zwischen Bindegewebe und Muskeln gesammelt hat und dann geronnen ist. Sieht schlimm aus, aber nach dem Auswaschen mit warmem Wasser ist davon nichts mehr zu sehen.


    Mein Eindruck ist, dass bei Wild dass (zB bei einer Einzeljagd) sofort aufgebrochen wird, deutlich seltener Hämatome vorkommen als bei Druckjagden, bei denen das erlegte Wild oft länger liegt, bis es aufgebrochen wird.


    Wenn man mal beobachtet, wie nicht selten bei Drückjagden mit dem erlegten Wild bis zum Streckelegen umgegangen wird, braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn weitere unnötige Unterblutungen dazukommen.


    Das erlegte Wild sollte nicht mit den beliebten Anhängeraufsetzkörben befördert werden - die Liegeseite sieht dann oft aus, als hätte die arme Sau post mortem Henry Maske als Boxsack gedient. Direkt über der Hinterachse sind die Bewegungen weit geringer - und im Innenraum eines Fahrzeuges hängen das erlegte Wild auch nicht direkt in den Abgasen und wird auch nicht noch vom Straßenschmutz eingesaut. Schließlich wollen wir ja mit der Jagd saubere und köstliche Lebensmittel erzeugen.

    Ladedaten ohne jegliche Gewähr. Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!


    Listen my dear: no one makes a patsy of me!



  • Dunkelschwarz


    Am besten aufgebrochen, dann ist es im Winter gleich gepökelt 😀😀😀.


    Bisher habe ich alle Sauen in den Bus gebracht, aber mir ist da so ein Wildschweinbergegerät für den Schlepper über den Weg gelaufen... Wenn es einmal nicht gehen sollte. Dann kann man daheim auch schön aufbrechen.


  • Hallo.

    das Accubond ist ja schon eine relativ harte geschosskonstruktion weil es ein bonded geschoss ist, wirkt ähnlich wie ein bleifreier deformierer.

    Aus der erfahrung heraus macht der Haltepunkt den unterschied.

    kommst du auf einen knochen (also aufs blatt oder auf bei stärkerem wild reicht eine rippe) dann ist die entwertung deutlich höher!

    die krasseste entwertung hatte ich mit leichten geschossen (die schnell geladen waren) aus meiner 308, wenn da der haltepunkt nicht hinterm blatt war dann gabs schon krasse hämatome. die wirkung war allerdings super, alles lag im knall.


    ansonsten: probier mal TTSX 168grain mit um die 820m/s das könnte evtl noch ein bisschen wildbret schonender sein.


    ich habe zur zeit das 168er verladen und laut ladedaten macht es angeblich 850m/s.

    kann dir zur entwertung noch nix sagen da ich erst 2 sauen damit geschossen habe


    das MJG ist ja dem KJG relativ ähnlich,

    das Sax KJG hatte ich einige zeit in gebrauch, bin aber davon abgekommen da es war unglaublich präzise aber bei nicht so guten treffern einfach wirklich viel kaputtgemacht hat. außerdem hat es mir immer wieder splitter in den rücken geschossen, darauf hatte ich irgendwann keinen bock mehr

  • Moin Leute!
    Um das Problem überhaupt angehen zu können, sollten wir doch erstmal verstehen, wie es entsteht. Peter Pulver beschreibt es in dem weiter oben von mir verlinkten Beitrag recht anschaulich, ich versuche es mal für die Lesefaulen zusammenzufassen:


    Bei praktisch allen Schußverletzungen entstehen diese blutunterlaufenen Stellen, mal mehr und mal weniger stark.
    Sind die Adern im Moment des Treffens prall mit Blut gefüllt, werden auch die heftigsten Hämatome entstehen. Dringt ein Geschoß in der Nähe solcher augenblicklich prall mit Blut gefüllten großen Adern ein und zerreißt sie, wird aufgrund der meinetwegen 800m/s Auftreffgeschwindigkeit des Projektils und des Maximaldruckes vom Kreislaufsystemes auch der größte "Schaden" entstehen. Die Wahrscheinlichkeit den günstigeren Erschlaffungszustand der Muskelpumpe zu treffen liegt bei etwa 50%, wer eine jagdlich nennenswerte Anzahl Wild erlegt, kann dies bestätigen.

    Wenn ich mit der .444Marlin (Auftreffgeschwindigkeit der Pille um 550m/s) etwas erlegt habe, sind Einblutungen kaum der Rede wert.

    Gruß

    Michel


    Ladedaten ohne Gewähr! Du bist für Dein Tun selbst verantwortlich!

  • Sollte ein Tierarzt unter uns sein kann er uns vielleicht erhellen…

    Könnte es damit zusammenhängen dass das Herz noch intakt ist und mal mehr ind mal weniger lange nachpumpt und das Blut in das aufgerissene Gewebe drückt?

  • "Hämatome" (es sind nicht wirklich welche) entstehen durch Hydrostatik. Die Stoßfront der Druckwelle lässt die Zellen platzen. Gab sogar mal ne Berechnung der Amis dafür. Kurzform: Je Schneller das Geschoß und je höher die Energieabgabe je Wegeinheit, desto höher der Druckstoß.

    "Stehle einem Mann die Brieftasche und er ist eine Woche lang Arm, lehre ihn das Wiederladen und er wird sein ganzes Leben lang Arm sein."

    Konfuzius

  • Moin Leute!
    Um das Problem überhaupt angehen zu können, sollten wir doch erstmal verstehen, wie es entsteht. Peter Pulver beschreibt es in dem weiter oben von mir verlinkten Beitrag recht anschaulich, ich versuche es mal für die Lesefaulen zusammenzufassen:


    Bei praktisch allen Schußverletzungen entstehen diese blutunterlaufenen Stellen, mal mehr und mal weniger stark.
    Sind die Adern im Moment des Treffens prall mit Blut gefüllt, werden auch die heftigsten Hämatome entstehen. Dringt ein Geschoß in der Nähe solcher augenblicklich prall mit Blut gefüllten großen Adern ein und zerreißt sie, wird aufgrund der meinetwegen 800m/s Auftreffgeschwindigkeit des Projektils und des Maximaldruckes vom Kreislaufsystemes auch der größte "Schaden" entstehen. Die Wahrscheinlichkeit den günstigeren Erschlaffungszustand der Muskelpumpe zu treffen liegt bei etwa 50%, wer eine jagdlich nennenswerte Anzahl Wild erlegt, kann dies bestätigen.

    Wenn ich mit der .444Marlin (Auftreffgeschwindigkeit der Pille um 550m/s) etwas erlegt habe, sind Einblutungen kaum der Rede wert.

    Das ist absolut zutreffend.

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