7x64 sportlich die zweite

Moinsen,

seid etwa einem Jahr bin ich im Besitz einer CZ550 in 7x64. Mein BüMa hatte diese als Bastelprojekt im Fundus. Und da ich immer für Bastelprojekte zu haben bin hab ich das gut rostige Stück mitgenommen.

Nach der Aufarbeitung kamen erste Versuche mit Fabrikmunition. Hier verschiedene Jagdpatronen und Cineshot von RWS und S&B Screenammo, FMJ und SPCE.

Die Cineshot von RWS war präzisionstechnisch am besten. Den Spiegel einer 25m DSB Scheibe auf 300m zu halten war kein Problem.

Die 173grs SPCE haben über die gesamte Scheibe gestreut.

Nun stellt sich die Frage, was für Geschosse sind lohnenswert auszuprobieren?

Angefangen hatte ich mit 140grs FMJ von S&B und 150grs HPBT von PPU.

Die ersten Versuche mit dem B&P07 haben schonmal Mut gemacht.

Hülsen stammen von S&B, Zündhütchen sind CCI LR.

Für weitere Versuche habe ich das B&P08 ins Auge fast. Leider noch nicht bei meinem Händler angekommen.

Hülsen wären noch RWS und ein paar Lapua im Bestand. Dazu 150 und 168grs HPBT .284 von Sierra.

Weitere Geschossvorschläge?

Tatsächlich stellt sich mir noch die Frage, ob die Hülsen nun besser voll oder nur halskalibriert werden sollen. Hab in letzter Zeit viele gegensätzliche Meinungen dazu gehört und gelesen.

Wenn ein neues ZF besorgt ist geht's mit dem Testen weiter.

Bis dahin würde ich mich sehr über Vorschläge freuen.

Beste Grüße

Lenny

Moin,

nach längerer Pause geht's hier mal weiter.

Hab inzwischen eine neue Optik auf der Waffe, konnte diese aber noch nicht wirklich testen. Bevor ich dazu mehr schreibe möchte ich das Glas etwas testen.

In letzter Zeit habe ich viel vom 10 round loaddevelopment gehört und gelesen und dachte mir, ich probiere das einfach mal aus.

Hierfür habe ich das .284 150grs HPBT Sierra Matchking ausgewählt, nachdem Fabrikmun mit Geschossen zwischen 130grs und 150grs Geschossgewicht gut funktioniert hat, schwere Geschosse aber nicht.

Über Egun konnte ich günstig 200 Sakohülsen erstehen.

Diese wurden gewaschen, geglüht, mit Bonanza Benchrestmatritze vollkalibriert und auf 63,5mm getrimmt.

Im Regal lag noch ein Paket Federal LR Zündhütchen. Check.

Das B&P 108 Heavy Rifle war mittlerweile auch im Schrank.

Da keine Ladedaten zu finden waren habe ich über das Kontaktformular von B&P nach Ladedaten gefragt und wieder mal promt hilfreiche Antwort bekommen. Der Support von denen funktioniert gut.

Dear Mr....

You could use (and prudently increase the Max loads at 6% ) the data for 280 Remington in attached, 280 Remington is a yankee big game cartridge very similar to our 7x64 Brenneke.

Best Regards

B&P/....

Anbei eine Tabelle mit Daten für die 280 Remington.

Damit war ich also bei einer Max Ladung von 54,6grs bei Cip Länge.

Die maximale Patronenlänge mit dem Sierra bei Kontakt zu den Feldern und Zügen liegt mei meinem Gewehr bei 86,1mm.

Patronenlänge wurde dann 85,6mm, 0,5mm Luft zu den Feldern.

Geladen wurden dann 15 Patronen, beginnend mit 54,6grs BP108 in 0,2grs Schritten absteigend bis 51,8grs.

Diese wurden dann beginnend mit der schwächsten Ladung durch den Chrono geschossen und die Werte notiert.

Bild mit den Werten im Anhang.

Jede Hülse wurde auf Auffälligkeiten überprüft.

Die gemessenen Werte haben mich etwas überrascht.

Würde man einen Graph zeichnen, wäre die Kurve einer Sinuswelle, die nur leicht steigt, nicht unähnlich.

Die Theorie besagt nun, dass ich in den Bereichen, in denen trotz erhöhter Pulvermenge nur wenig Varianz in der V0 messbar ist eine gute Lademenge finden werde und die Präzision nur noch über die Setztiefe erreicht wird.

Einen solchen Bereich habe ich zwischen 52,6grs und 53,2grs.

Mir scheint 52,8 grs wäre ein Versuch wert.

Also geht es hiermit, mit unterschiedlichen Setztiefen weiter, nachdem das ZF eingestellt ist.

Habs heute zu einem 50m Gewehrstand in der Nähe geschafft.

100m Stände sind hier leider kein in der Nähe, auf den GK geschossen werden darf.

Das ZF ist ein Vector Optics Marksman 6-24x50 geworden.

Bisher bin ich positiv überrascht. Vom durchschauen ein besseres Bild als das Zeiss V6 vom Standnachbarn.

Nach 10 Schüssen war das ZF mit S&B FMJ eingeschossen und es ging an die selbstgestopften.

Komponenten, Maße, Mengen...entsprechent dem letzten Eintrag.

Zeitlich hab ich leider nur zwei Patronenlängen testen können.

Angefangen mit den ermittelten 85,6mm. Treffpunktlage etwas links hoch, Streukreis laut Ballistic X 3,089cm. Eine Patrone ließ sich nicht laden, die Hülsenschulter ist etwas deformiert. Daher nir vier Schuss.

Danach kamen fünf Patronen mit 85,4mm Länge.

Streukreis 1,984cm, inklusive eines kleinen Ausreißers.

Trefferpunktlage links oben an der 10 krazend.

So wie es aussieht funktioniert diese Art der Ladungsentwicklung.

Mal schauen wann und wie es weiter geht.

Grüße Lenny