Ladung für 357 mit WC- jetzt hats bei mir mal gerummst - aber warum?

  • Moin,


    beim letzten Schiessen mit dem Revolver hats mal kurz kräftig gerummst, Trommel war fest und konnte nicht ausgeschwenkt/weiterbewegt werden und die Duell-Serie war gelaufen nach dem ersten Schuss. Als ich dann noch das Loch in der "9" gesehen habe, das deutlich größer war als die, die die HN WC sonst stanzen, war mir klar- Überladung- aber wie????


    Zur Erläuterung:


    Ich lade immer zwischen 200 und 300 Patronen auf einen Schlag, gleich welchen Kalibers. Ohne Unterbrechung. Auf ner Dillon 1050. Die ZH setze ich vorher immer manuell. Die Station ist also unbesetzt. Pulverstandsmesser habe ich keinen auf der Maschine, Geschoß setzen und Crimpen sind zwei Stationen. Pulverwerfer ist der Mark 7, der eigentlich top-präzise ist. Auch verwende ich keine Patrone, bis die erste von der mit allen Stationen mit Hülsen besetzte Maschine ankommt.

    Spiegel zum Peilen ob Pulver drin ist, wird benutzt, Geschoß wird manuell gesetzt, da die WC nicht sauber aus dem Bullet-Feeder laufen. OAL wie vom Hersteller angegeben in der 357er Hülse. Pulver seit ewigen Zeiten in der Mitte der empfohlenen Ladungen, hat sich als gut herausgestellt.


    Dann kommt die Wiegerei: Ich weiß, ich will, sagen wir 200 Stück machen- der Pulverwerfer ist komplett geleert und ausgeblasen (ölfrei, alles gecheckt). Sagen wir einfach mal 200 x 7 grain macht 1400 Grain Pulver. Dann werf ich soviel mehr Pulver rein, daß das Dach immer bedeckt ist- auch zum Schluss. Menge wird notiert. Nach Beendigung der geplanten gesamten Ladung leere ich den Pulverwerfer wieder aus und wiege den Rest- verbrauchtes Material /200 sollte dann die Menge Pulver/Patrone sein. Grobe Fehler kann ich hier ausschließen.


    Zusätzlich nehme ich jede 5. oder jede 10. Patrone raus und wiege die Pulvermenge. Da ich festgestellt hatte, daß die Trommel des Korth um 1-2 100stel untermaßig gegenüber der CIP Geschoss-Lehre ist, geht jede (!) Patrone einmal in die Trommel und dann in die Box.


    Soweit, so gut, ich bilde mir ein, alle Fehlerquellen ausgeschaltet zu haben- wie kam es dann zu der Überladung, daß die (neue) Hülse sogar knapp unterhalb des gesetzten Geschosse abgerissen ist und zum Teil mit durch den Lauf marschiert ist- was das größere Loch erklärt in der Scheibe. Reste der Hülse hängen noch am Laufanfang, der Boden samt ZH hat sich gegen die Rückwand geschoben und ein Weiterdrehen der Trommel verhindert. Holzklotz angehalten und behutsam mit dem Feinmessgerät (Hammer) dagegengeklopft, dann kam die Trommel raus. Die Kammer zeigt keine Spuren.


    Wo ist mein Denkfehler? Mit der Kombi/Ladung habe ich ca. 1500 Schuß bisher durchgesetzt. Ein Nichtzünder dabei, der aber Pulver hatte.

  • Zusätzlich nehme ich jede 5. oder jede 10. Patrone raus und wiege die Pulvermenge.

    Bei mir hat sich genau dieser Eingriff in den aktuellen Produktionskreislauf als Fehlerquelle herausgestellt.

    Wenn Du nach der Prüfung die Hülse nicht mehr einsetzt kann der Teller durch den fehlenden Druck auf einer Position eine Unwucht haben.

    Evtl. nicht aufgepasst und die Hülse leer zurück in den Kreislauf gebracht und leer mit einem Geschoss bestückt.

    Evtl. nicht aufgepasst und die Hülse nach dem wiegen wieder voll in den Kreislauf eingebracht und noch einmal eine Ladung draufgesetzt.


    Bei mir war es Punkt 2. Zum Glück eine Pistole, Geschoss nicht weit genug im Lauf, dadurch Verschluss bei der nachfolgenden Patrone nicht geschlossen und das schlimmste verhindert. 2x passiert. Beim Revolver wäre das definitiv übel ausgegangen.

  • Pulverstandsmesser habe ich keinen auf der Maschine

    Genau um das zu vermeiden hab ich die RCBS Lock Out Matrize drin nach dem Pulverfüller

    https://www.grauwolf.net/rcbs-lock-out-matrize.html


    Hat mir bis jetzt auch schon 2-3x den A... vor leeren Hülsen gerettet :ja:


    Finde das ist gut investiertes Geld, wiege aber trotzem jede 10. Füllung nach da die Matrize ja nicht auf's Grain genau misst sondern nur ob nix oder doppelt :grueb:

    Hab in jeder Kopfplatte für mein KW Kaliber so ein Teil verbaut, ist immer noch billiger als ein neues Sportgerät oder ne Verletzung zu riskieren :nw:


    LW lade ich auf ner Einstationenpresse :la:

    Gott sei Dank ich bin a Frank 8)

    Wer einen Franken Bayer nennt, der besser um sein Leben rennt!


    Ladeempfehlungen ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich :la:


    Servus :winke:

    Norbert

  • Das ist nicht machbar, da ich die mit Pulver gefüllte Hülse NACH dem Pulverwerfer entnehme VOR dem Geschoßsetzen- und dazwischen ist der Spiegel durch den ich mitkriege, ob kein Pulver drin ist. Die kontrollierte Hülse kann ich als maximalen Fehler LEER in die Station zum Geschoßsetzen einbringen, dann machts einen kleinen Rülpser und sonst nix. Doppelte Menge ist auf diesem Weg nicht möglich.

  • So sieht die Hülse aus- ungefähr dort, wo der Geschoßboden sitzt, ist sie abgerissen... das letzte Bild zeigt den Lauf des Korth mit den Resten...IMG_6510.JPGIMG_6509.JPG

    IMG_6508.JPG

    IMG_6507.JPG

    Gruß,


    Michi

    Einmal editiert, zuletzt von Pablo ()

  • Das ist nicht machbar, da ich die mit Pulver gefüllte Hülse NACH dem Pulverwerfer entnehme VOR dem Geschoßsetzen- und dazwischen ist der Spiegel durch den ich mitkriege, ob kein Pulver drin ist. Die kontrollierte Hülse kann ich als maximalen Fehler LEER in die Station zum Geschoßsetzen einbringen, dann machts einen kleinen Rülpser und sonst nix. Doppelte Menge ist auf diesem Weg nicht möglich.

    Genau den Fehler der mir 2x unterlaufen ist. Kleiner Rülpser, Geschoss im Lauf. Dank Pistole und nicht geschlossenem Verschluss nichts passiert. Bei einem Revolver wäre weitergedreht und draufgesetzt. Wobei in Deinem Fall, erster Schuss im Duell, dann der letzte in der Präzision auf der Scheibe gefehlt haben müsste.

    Evtl. durch eine Unwucht ein zu starker Crimp bei der Patrone oder ein Geschoss in der Packung das einen zu großen Durchmesser hatte und der Auszugswiderstand daher zu hoch.

  • Genau den Fehler der mir 2x unterlaufen ist. Kleiner Rülpser, Geschoss im Lauf. Dank Pistole und nicht geschlossenem Verschluss nichts passiert. Bei einem Revolver wäre weitergedreht und draufgesetzt. Wobei in Deinem Fall, erster Schuss im Duell, dann der letzte in der Präzision auf der Scheibe gefehlt haben müsste.

    Evtl. durch eine Unwucht ein zu starker Crimp bei der Patrone oder ein Geschoss in der Packung das einen zu großen Durchmesser hatte und der Auszugswiderstand daher zu hoch.

    Wie soll das gehen? Es werden immer 5 Schuss geladen und zwischendurch wird die Scheibe gewechselt/Sicherheit hergestellt- wenn da ein Geschoss im Lauf gewesen wäre, hätte mich entweder die Standaufsicht frittiert, weil ich die Fahne nicht hätte einziehen können oder ich hätte es spätestens dabei bemerkt...


    Nochmal: Null-Ladung kann ich ausschließen, da Spiegel vor dem Setzen des Geschosses. Bisher dachte ich auch, daß Doppel-Ladung ausgeschlossen ist- anscheinend nicht und DEN Fehler suche ich.

  • Könnte es sein - das sich Reste von "zu" schnellen Pulver im Schieber befanden ? Was mich Irretiert das die Hülse genau da abgerissen ist, wo sich der Geschossboden befindet. Wenn das Geschoss einen Hohlboden besitzt wäre es möglich das dieser beim Setzen beschädigt wurde und sich irgendwie Verkeilte beim Abfeuern und somit eine Gasdrucksteigerung verursachte.

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