Angfangen hat alles mit einem versauten Schießtag und einem Beitrag in "was ärgert mich gerade".
Kurze Zusammenfassung: Hülsenreißer bei .308, Bart dabei fast angebrannt, ZF im Eimer, ausgedehnte Putzstunde.
Das so ein Hülsenversager keinen Spaß macht, wissen wir alle. Aber die Ursache möchte man ja schon finden.
Also zurück zum Einpacken. Mun-Schrank auf, .308 rausholen. Letzte Lage an fertiger Munition, kurzer Blick aufs Schild, .308 Match. Alles klar, ich muß also bald wieder was stopfen.
Der erste Schuss war dann gleich der Reißer, der Rest nichtmal auf der Scheibe.
Da ich jetzt nach meiner Winterpause wieder auf den Stand will, muß ich neuen "Betriebsstoff" herstellen. Das war eine gute Gelegenheit, gleich mal die .308 unter die Lupe zu nehmen, die letztes Jahr den Reißer dabei hatte.
so sehen die meisten Patronen aus:
Alles ganz normal, Bisschen angelaufen, aber nichts ungewöhnliches.
Dann wirds aber schlimmer:
Der Grünspan ist feucht und lässt sich abwischen.
Dann mal ans auseinanderbauen!
nNun wirds gruselig....
So sehen ausnahmslos alle gezogenen Geschosse aus. Die Geschosse gehen alle mit einem deutlichen "plopp" von der Hülse, alles war tatsächlich, obwohl kein Lack am ZH und in der Fuge war, weitgehend dicht.
Das ausgeschüttete Pulver VV N140 rieselt nicht komplett aus den Hülsen und ein Anflug von Essiggeruch liegt in der Luft.
Das Kraut glänzt speckig und ist irgendwie schmierig in der Konsistenz.
Es läßt sich schwer anbrennen.
So sehen ausnahmslos alle Hülsen innen aus:
Alles in allem ist das ein Totoalschaden
Die Munition lag weder feucht noch unter großen Temperaturschwankungen. In diesem Schrank lagere ich schließlich meine Munition seit Anbegin meines Schützenlebens und da war noch nie was!
Die Erkenntnis kam nach genauem Lesen des Schildes:
Ja genau! 13.12.1995! 26 Jahre!
Habe ich doch im Laufe der Jahre tatsächlich mehrere komplette Boxen mit .308 immer wieder mit den neu hergestellten zugestellt
kein Wunder, daß das Pulver anfängt, sich zu zersetzen.
Nur 6 Monate vor dem Reißer im August 2021 war die Munition sowohl optisch als auch in der Trefferlage noch einwandfrei. Das Fenster von "geht noch" zu unbrauchbar und gefährlich ist interessanter Weise recht klein.
Soweit also zu meinem mehr unfreiwilligem Haltbarkeitstest.
Für das einbasige N140 kann man also tatsächlich sagen, daß ca. 25 Jahre die Munition verwendbar ist.
Ich betrauere jetzt einfach reichlich 150 Sierra Matchking sowie meine guten Lapua-Hülsen und werde von jetzt ab den Mun-schrank wie im Supermarkt verräumen:
Das Neuste nach hinten!