Moin,
Ich lade seit einigen Wochen meine eigene Muni in .223 und in 9 mm. Während in .223 alles prima läuft und ich mich über deutlich schönere Ergebnisse freue als mit Fabrikmuni, bringt mich die 9 mm sagen wir mal: ins Grübeln.
Ich schiesse eine CZ Sport II, die ich bislang mit diverser Fabrikmuni gefüttert habe: Geco, S&B, Winchester, Norma, alle liefen problemlos durch, egal ob 115 gn oder 124 gn. Keine Zuführungsprobleme, keine Probleme beim Hülsenauswurf.
Mein selbst geladenen setzten sich so zusammen:
LOS 115 gn RN copper plated .356
Hülsen Geco
ZH RWS SP
Lovex D032 Ladeleiter von 3,6 bis 4,2 gn
OAL 28,20
Keine einzige Laborierung brachte ein zuverlässig funktionierendes Resultat. Zuführungsprobleme ohne Ende. Z.T. Zündversager. Probleme beim Hülsenauswurf. Bzgl. des unteren Endes der Ladeleiter verstehe ich das. Die Hülsen waren da auch einseitig stark verschmaucht. Also liderten die Hülsen nicht vernünftig an, der Gasdruck war nicht ausreichend hoch.
Was ich aber nicht verstehe ist, wieso auch beim höheren Gasdruck Zuführungsprobleme auftreten. Ich hatte zunächst die OAL in Verdacht. Also neue Ladeleiter gefertigt mit Varianten der OAL. Von 28,5 runter bis 27,2 in 0,1 mm Schritten. Pulvermenge angepasst und mit QL vorab überprüft . Ergebnis: genauso schlimme Zuführungsprobleme.
Nächster Verdächtiger: die H2. Von den nicht zugeführten Patronen habe ich alle an der H2 gemessen und komme auf 9,58-9,66 mm. Eine Vergleichsmessung an 5 verschiedenen Fabrikmunisorten erbrachte 9,57-9,48 mm. Wie gesagt, die Fabrikmuni läuft problemlos.
Also nächster Verdächtiger: Crimp, bzw. die H2. Ein Nachcrimpen mit einer Tapercrimpmatritze auch 9,55 mm +- 0,03 mm hatte zum Ergebnis: noch mehr Zuführungsprobleme.
Jetzt gehen mir langsam die Verdächtigen aus. Was bleibt, ist die OAL. Ich habe zur Überprufung nochmal von vorne angefangen. Vorab habe ich die max OAL an meiner Waffe für jede Geschossart ermittelt. Abzgl. 0,03 mm Sicherheit lande ich bei den o.a. LOS Geschossen 115 gn bei 29,00 mm OAL. Also Ladeleiter mit 4.2 gn bis 3.8 gn gefertigt. Und wieder: Katastrophale Ergebnisse. Siehe oben.
Da mir die Verdächtigen ja ausgingen habe ich dasselbe mit einer anderen Geschossart gemacht. LOS FMJ 124 gn .355
Die.355 waren für mich der Grund sie auszuprobieren, weil die H2 hier naturgemäß kleiner ausfallen muss.
Und erstaunlicherweise: erstmals 10er Serien ohne Zuführungsprobleme.
Nach dieser ewig langen Vorgeschichte nun meine Frage(n):
- hat die OAL Einfluss auf die Zuverlässigkeit der Zuführung? Kann eine zu kurze OAL solche Probleme verursachen?
- hat Fabrikmuni 124 gn S&B, Geco, Norma Geschosse mit .355 oder mit .356 oder ist das nicht einheitlich?
- was könnte die beschriebenen Probleme noch verursacht haben?
Noch ein, zwei Sachen die mir auffielen. Meine erste Ladeleiter passte problemlos in die Patronenlehre. Eine Überprüfung im Patronenlager meiner CZ ergab, dass sie auch dort alle gut reingingen, aber oft nicht von selbst rausfielen wenn ich den Lauf umdrehte. Nachdem ich nachgecrimpt hatte, ging das prima, aber die selben Patronen machten noch mehr Zuführungsprobleme als vor dem Crimpen.
Zweite Merkwürdigkeit: bei den 10er Serien der Ladeleiter ergab sich bei den kürzeren OAL häufig das Problem, dass die ersten fünf Murmeln nicht zugeführt wurden. Ab Murmel 6 ging es dann. Natürlich ist der erste Gedanke: Magazinfeder. Aber das Magazin macht mit Fabrikmuni keine Mucken.
Ich bedanke mich schon jetzt bei Jedem, der bis hierhin gelesen hat. Und würde mich über Anregungen sehr freuen.