Hallo zusammen,
mittlerweile war ich nun das 3. Mal mit verschiedenen Test-Laborierungen im Kaliber 444 auf dem Stand. Und was soll ich sagen, jedes Mal hatte ich Zündversager, zusammen etwa 15%.
Aber der Reihe nach:
1. Schießen: Ich hatte die Remington-Hülsen nach Lehrbuch und Lehrgang gezündert, also mit einer Setztiefe von etwa 0,1 bis 0,2 mm. Von 18 Patronen haben 3 nicht beim ersten Mal gezündet, davon aber zwei beim zweiten oder dritten Versuch.
Nach einem Hinweis in einem anderen Threat und eigener Recherche bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die ZH nicht bis zum Anschlag und somit nicht tief genug gesetzt waren, also beim Abschlagen nach vorne rutschen und nicht zünden.
Bei den übrigen bereits gezünderten Hülsen habe ich alle ZH gefühlvoll auf Anschlag nachgedrückt. Ich verwende den Lee Zündhütchensetzer für die Presse.
2. Schießen: Ich hatte (nur) einen kompletten Zündversager. Da ich ja einige ZH bereits ausgestatteter Hülsen nachgedrückt hatte, bin ich davon ausgegangen, dass ich eines übersehen hatte.
Also habe ich vor der nächsten Laborierung alle Zündglocken sowie alle Zündhütchen vermessen.
Höhe ZH (nur Zündkapsel, da der Amboss ja etwas heraussteht) = 2,93 mm
Tiefe Zündglocke = 3.18 mm
Errechnete Setztiefe = 0,25 mm
Tatsächliche Setztiefe (gefühlvoll auf Anschlag) = 0,3 mm
3. Schießen: Von 9 Patronen haben drei nicht gezündet, danach habe ich erstmal abgebrochen
Ich habe mir das erneute Abschlagen verkniffen und Bilder der ZH gemacht. Für mich liegt an diesem Punkt sehr nahe, dass einfach die Auftreffenergie des Schlagbolzens nicht ausgereicht hat.
(links die Versager, rechts abgefeuerte Hülsen)
Weitere wichtige Informationen:
- Meine Marlin wurde damals von Kai Hauck überarbeitet und die Spannung der Hahnfeder ist merklich geringer als bei meiner nicht bearbeiteten Marlin in 45-70.
- Bei der 45-70 treten diese Zündprobleme übrigens überhaupt nicht auf, obwohl hier die Setztiefe teils bei 0,4 mm (!) liegt.
- Ich verwende die "harten" CCI 200 ZH.
- Fabrikmunition (Hornady und Remington) hat bei mir bislang immer problemlos funktioniert, aber die Setztiefe war bei denen auch wesentlich geringer.
Ich komme zu dem Schluss, dass Setztiefe, ZH-Härte und Hahnfederspannung im Zusammenspiel zu den Zündversagern führen könnten.
Aber ich hadere auch mit der hohen Setztiefe an sich und frage mich, ob das alles so passt.
Mich würde interessieren, wie ihr Erfahrenen dieses Problem einschätzt und ob ihr eure Einschätzungen mit mir teilt, bevor ich die Waffe zum BüMa gebe.
Vielen Dank schonmal an dieser Stelle und allen ein schönes Wochenende!