Freiflug in der Trommel

  • Guten Morgen,


    hat einer von Euch eine Ahnung, warum die Bohrung einer Revolvertrommel nicht auf Zugkalibergrösse

    gemacht wird sondern so gross ist, dass ein Freiflug des Geschosses ermöglicht wird?


    Mir fällt da nicht wirklich ein Grund dafür ein... :krat:

    Alle Angaben ohne Gewähr!

    Die Anwendung erfolgt auf eigene Gefahr und auf eigenes Risiko!

    Auf die Plausibilitätskontrolle nicht vergessen!

  • Hallo Spenc,

    Der Grund dafür liegt auch darin, dass das Geschoss im Übergangskegel des Laufes an die Abmessungen ebendieses Laufes „kalibriert“ wird. Sollte ein hartes Geschoss wie eben ein Mantelgeschoss hier im Trommelübergang schon zu weit runterkalibriert sein, würde es im Lauf nicht mehr genügend geführt werden. Da spielen zwar noch ein paar andere Dinge mit über die sich die Experten seit rund eineinhalb Jahrhunderten streiten, aber das wäre wohl die kürzeste Erklärung.

    Freundliche Grüße aus München


    Lüftl


    Keinerlei Gewähr für Wiederladedaten. Jeder Wiederlader handelt nach dem Gesetz eigenverantwortlich usw. usw.

    Was immer ich hier schreibe gibt nur meine persönliche Meinung oder Erfahrung wieder. Ich erwarte gar nicht, dass jeder meiner Meinung ist, oder mit meinen Erfahrungen etwas anfangen kann.

  • Und welches Zugkaliber sollte das dann sein? Auf den Durchmesser für Mantelgeschosse? Damit nimmt man sich ja die Möglichkeit Bleigeschosse sinnvoll zu verwenden.

    Auf das Zugkaliber des Laufes.

    Damit hätte ich noch alle Möglichkeiten

    Hallo Spenc,

    Der Grund dafür liegt auch darin, dass das Geschoss im Übergangskegel des Laufes an die Abmessungen ebendieses Laufes „kalibriert“ wird. Sollte ein hartes Geschoss wie eben ein Mantelgeschoss hier im Trommelübergang schon zu weit runterkalibriert sein, würde es im Lauf nicht mehr genügend geführt werden. Da spielen zwar noch ein paar andere Dinge mit über die sich die Experten seit rund eineinhalb Jahrhunderten streiten, aber das wäre wohl die kürzeste Erklärung.

    Um Himmels willen... nicht zu weit 'runter kalibrieren.

    Derzeit ist es bei allen meinen Revos so, dass das Geschoss in die Trommelbohrung 'reinrutscht, in den Lauf (GsD) jedoch nicht.

    Es geht mir eigentlich darum, dass mir ein rotationsloser Geschossweg egal ist, ein Freiflug aber nicht.


    Derzeit führt die Vorgangsweise dazu, dass die 9mm Revos entweder nichts treffen (wenn die Trommel normal in den Rahmen passt) oder dass die Trommel kastriert wird.

    Die Schönheit liegt zwar im Auge des Betrachters, aber das 9mm Fenster ist einfach nur... :mauer:


    Deswegen würde mich der Grund interessieren...

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  • Vom welchen 9 mm - Revolvern redest du, die nicht treffen sollen?

    Kann mir beim besten Willen nicht ht vorstellen, dass ein S & W 929 PC nicht treffen soll.

    Dass ein Revolver für eine vergleichsweise kurze

    Pistolenpatrone anders aussieht, liegt halt in der Natur der Dinge.

  • Auf das Zugkaliber des Laufes.

    Damit hätte ich noch alle Möglichkeiten

    Um Himmels willen... nicht zu weit 'runter kalibrieren.

    Ich denke mal das Du noch keine Bleigeschosse verladen hast, denn sonst wüsstest Du das man diese größer belässt.

    Wenn nur Mantelgeschosse verwendet werden, dann gebe ich Dir recht.

  • hat einer von Euch eine Ahnung, warum die Bohrung einer Revolvertrommel nicht auf Zugkalibergrösse

    gemacht wird sondern so gross ist, dass ein Freiflug des Geschosses ermöglicht wird?

    Bei einem präzise gefertigten Revolver ist der Trommelhals gleich dem Laufzugdiameter!

    Wenn das anders ist, dann ist der Revolver leider eine Gurke!

    So eine Gurke habe ich u.a. auch, da steht Colt Python drauf, Trommelhals Diameter 0.360 und genauso schiesst er auch. Bei Mantelpillen wo standardmässig in 0.357 sind ist das nachvollziehbar, aber auch bei Bleigeschossen kalibriert in 0.358 kaum eine Verbesserung und Pillen in .359 oder gar .360 durch einen .357er Lauf zu quälen kann nicht das Maß der Dinge sein.


    Kann mir beim besten Willen nicht ht vorstellen, dass ein S & W 929 PC nicht treffen soll.

    Der hat in der Regel einen 9mm Lauf verbaut.

    Blöd wird es nur wenn 9mm (0.356) aus einem .357 Magnum Lauf fliegen, es kann funktionieren, aber meistens tut es dies nicht.
    Daher ist eine 9mm Wechseltrommel für einen .357Magnum Revolver, quatsch.


    Und welches Zugkaliber sollte das dann sein? Auf den Durchmesser für Mantelgeschosse? Damit nimmt man sich ja die Möglichkeit Bleigeschosse sinnvoll zu verwenden.


    Ich denke mal das Du noch keine Bleigeschosse verladen hast, denn sonst wüsstest Du das man diese größer belässt.

    In diesem Fall 0.357 es können natürlich Bleigeschosse auch auf .358 kalibriert werden, dann dichten sie besser ab.
    Es kann aber auch sein das dann die Patrone nicht komplett in die Trommelkammer mit einem Trommelhals von .357, hineinpasst, vorallem dann nicht wenn das Geschoss weiter aus der Hülse heraussteht, z.B. die OAL an die Trommellänge angepasst wird, bei z.B. Pillen in Keith-SWC-Form ist das dann ein Problem...


    Ich kalibriere die Bleigeschosse auf den Trommelhals Diameter und da ich meistens mit FA-Revolvern unterwegs bin, ist das 0.357.

  • Ich denke mal das Du noch keine Bleigeschosse verladen hast, denn sonst wüsstest Du das man diese größer belässt.

    Wenn nur Mantelgeschosse verwendet werden, dann gebe ich Dir recht.

    Versteh ich jetzt nicht

    Was hat die Wahl meiner Geschosse beim Wiederladen mit dem fabriksmässig gefertigten Durchmesser der Trommelkammer zu tun?

    Bei einem präzise gefertigten Revolver ist der Trommelhals gleich dem Laufzugdiameter!

    Wenn das anders ist, dann ist der Revolver leider eine Gurke!

    So eine Gurke habe ich u.a. auch, da steht Colt Python drauf, Trommelhals Diameter 0.360 und genauso schiesst er auch. Bei Mantelpillen wo standardmässig in 0.357 sind ist das nachvollziehbar, aber auch bei Bleigeschossen kalibriert in 0.358 kaum eine Verbesserung und Pillen in .359 oder gar .360 durch einen .357er Lauf zu quälen kann nicht das Maß der Dinge sein.

    Naja, dann sind alle meine S&W Gurken.

    Da steht nämlich nur das Kaliber und nicht Diameter d'rauf.

    Sowohl die Ares Bleigeschosse wie auch die Hornady/Sierra Geschosse fallen in die Trommel auf Seite des Laufes hinein.

    Das bedeutet, dass die Trommelbohrung grösser ist als das Geschoss.


    Der Grund für das "9mm Fenster (Abstand zwischen Trommel und Rahmen)" ist, dass mit der kürzeren Trommel (Alfa Serie 9xxx, S&W 926, 929, Ruger 5066, etc.) der konstruktionsbedingte Freiflug und damit eine Verschlechterung der Präzi unterbunden wird.


    Von einer 9mm Trommel in einem .357iger Lauf habe ich nichts geschrieben.

    Alle Angaben ohne Gewähr!

    Die Anwendung erfolgt auf eigene Gefahr und auf eigenes Risiko!

    Auf die Plausibilitätskontrolle nicht vergessen!

  • Spenc

    Grundsätzlich sollte man bei der Wahl des Geschossdurchmessers ja den Zugdurchmesser anstreben. Also z.B. für den .357Mag eben genau diesen Durchmesser.

    Aber das könnte bei Bleigeschossen zu Problemen führen. Sollten diese Geschosse zu weich sein, schert es die Oberfläche einfach ab, anstatt den Zügen und Feldern zu folgen.

    Ergo wählt man für Bleigeschosse einen etwas größeren Durchmesser (ca.0,05mm größer als Zugdurchmesser).Dadurch wird das Blei im Laufkonus etwas gestaucht. Verdichtet sich dadurch und wird etwas härter(so meine Theorie) sprich es schert sich deswegen nichts ab.

    Wenn ich eine Trommelbohrung im Zugdurchmesser habe, dann kann ich also Bleigeschosse für meinen Revolver vergessen.

    Übrigens gab es früher extra Bleiläufe, die hatten aber lediglich einen kleineren Felddurchmesser. Somit verhinderte man das Abscheren auf andere Art.

    Heutzutage kann man mit der Zugabe von Zinn allerdings etwas gegen das Abscheren machen. Tests dazu wären interessant, aber für so etwas habe ich keine Zeit.

  • Ich denke, der größere Durchmesser des Trommelausgangs soll eventuelle Ladeschwierigkeiten durch Verschmauchung verhindern.

    Wahrscheinlich haben 95% aller in Großserie gefertigten Revolver eine Diskrepanz zwischen Lauf und Trommelausgang, im Durchmesser. Von Streukreisproblemen mit Mantelgeschossen hört man bei hochwertigen Revolvern aber trotzdem eher wenig.

    Ungünstig wäre vor allem ein zu kleiner Trommelausgang. Da hier das Geschoss unwiderruflich herunterkalibriert wird. In dem Fall lässt sich aber durch Aufreiben der Trommel Abhilfe schaffen.


    Bleigeschosse kalibriert man auf den Trommelausgang, um zu verhindern, dass die heissen Gase hier bereits das Geschoss seitlich "anknabbern" und das dann durch den ganzen Lauf hinweg fortsetzen. Wodurch dann auch die sogenannte Verbleiung entsteht.

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