Hallo zusammen,
ich fürchte, ich habe mir meine Hornady Custom Grade Vollkalibriermatritze .308 versaut.
Vorweg, über die Matritze sind schon ca. 300 Stück abgeschossene Cineshothülen gelaufen, die danach top aussahen.
Habe kürzlich den Ausstoßerstift ausbauen wollen, um manuel delaborierte Patronen neu kalibrieren zu können ohne das ZH auszustoßen. Dabei musste ich etwas ruppig mit der Zange (glatte Backen, Schutz vor verkratzen zwischengelegt) nachhelfen, damit sich der Innenaufweiter löst. Da mir das nicht geheuer war, habe ich ihn trotzdem danach ersetzt.
Heute kam der neue Innenaufweiter (Hornady .307 für Patronen .308) an. Also frisch ans Werk, die Frabrikneuen Lapua-Hülsen einmal vollkallibrieren und entgraten, damit ich übers WE laden kann.
Hülsenhals graphitieren mit Keramikperlnen, Hülsen fetten mit Fettkissen, kalibriern.
Das ging etwas schwergängig, insbesondere beim zurückziehen des Innenaufweiters.
Hülsen genauer angeguckt, die Hülsen nehmen kein Graphit an und das Hülsenfett fing auch nach kurzer Zeit an regelrecht abzuperlnen und sich in größeren Tropfen auf den Hülsen zu sammeln.
Also Hülsenmund von da an mit dem Fettfinger eingefettet, zügig nach dem Fetten kalibieren und die Matritze lief weich.
Kurz danach ist mir aufgefallen, dass die Hülsenhälse leicht zerkratzt aussehen, erstmal nichts dabei gedacht. Nach 50 Hülsen habe ich entfettet und festgestellt, dass die Hülsenhälse deutlich zerkratzt sind und die Rauhtiefe sogar mit dem Fingernagel spürbar ist.
Matritze zerlegt, sauber gemacht, neue Lapua-Testhülsen rein, wieder zerkratzt. Kalibrierte Lapua-Hülsen mit den Cineshot-Hülsen verglichen, deutlicher Unterschied. Man sieht auf den Hülsenhälsen sogar einen kleinen "Ring" als wäre bis zu diesem Material abgeschabt geworden. (Bilder Im anhang, Cineshothülse und Lapuahülse, sowie Hülsenmundskizze und Innenaufweiter mit Messingbelag). Dann habe ich mir den Innenaufweiter angeguckt, an diesem haftet Messing, die Rauhtiefe des Innenaufweiters ist sogar mit der Fingerkuppe spürbar. Im vergleich, der alte Innenaufweiter war frei von Messingabrieb.
Meine Vermutung: Die Lapuahülsen sind wieauchimmer beschichtet, sodass weniger Schmiermittel anhaftet und Messing in der Matritze anlagert. Das angelagerte Messing in der Matritze verursacht die Kratzer am Hals.
Interesanterweise habe ich das Problem mit den 30-06 Lapuahülsen und der Hornadymatritze nicht.
Was also Tun? Matritze entsorgen? Matritze chemisch reinigen? Problem ingnorieren?
Lg
TheSavage
Bild 1: Innenaufweiter mit Messingbelag
Bild 2: Kalibrierte Cineshothülse ohne Kratzer
Bild 3: Skizze der Kratzer
Bild 4: Zerkratzte Lapuahülse