Teil 1/3
Da ich selbst bis vor einiger Zeit recht Anhnungs- und Hilfslos war, möchte ich meine Erfahrung mit euch teilen, wie ich den Lauflangen Einstecklauf (NICHT VVV) meines Drillings (Zoli MG 92; .30-06/5,6x52R/12-70; Hersteller ESL unbekannt) eingeschossen habe und hoffe, damit einigen Jägern, die ebenfalls auf der Suche nach Informationen zum Einschießen sind, zu helfen.
tl,dr; es war überraschend einfach. Wer genug Zeit und Spaß am Schießen hat, sollte dafür nicht sein Geld beim Büxer verschwenden.
Ausführliche Anleitung in den nächsten beiden Posts, da Zeichenbegrenzung überschritten
Falls ich hier groben Mist verbreite, verbessert mich bitte. Es ist auch nur mein Erstlingswerk am ESL.
Meine Erfahrung:
Mit unter 10 Schuss war der ESL eingeschossen.
Vom erarbeiten der Ladeleitern und dem Einschießen war die TPL der kleinen Kugel bekannt. ca. 30 cm Tief, 10 cm Links.
Also ESL raus, halbe Drehung Hoch, viertel Drehung Rechts --> Schuss nicht auf der Scheibe. Vermutung: Überschossen. --> Tief angehalten, 2. Schuss auf der Scheibe.
Also ESL raus, wieder 3/8 Runter, 1/8 Links
3. Schuss, 10 Links Tief.
4. Schuss (Kontrolle ob Setzschuss erforderlich) - Loch an Loch.
Also ESL raus, messen, rechnen, nachjustieren
5. Schuss 5 Hoch, 2 Rechts. (Ziel: 4 Hoch)
4 Schuss mit der Großen Kugel gemacht (TPL: 5 Hoch, 2 Links)
Also ESL raus, minimal nach Links nachjustiert.
6. & 7. Schuss lagen genau in der mitte, Loch an Loch, zwischen den Großen.
Glas verstellt; 1 Klick Rechts, 1 Klick Tief
Noch eine große Gruppe mit der kleinen Kugel geschossen; 15mm umschlossen, TPL genau da wo sie hin soll.
Das erarbeiten der Ladeleitern für GK und KK hat mehrere Sitzungen gebraucht.
Das einschießen der GK hat ca. 2,5h in Anspruch genomen
Das Einschießen der KK nochmal ca. 3h
Schlusswort zum ESL:
Ich bin überzeugter ESL-Nutzer, jetzt um so mehr.
Ich hatte bisher an verschiedenen Waffen mehrmals Probleme und Treffpunktabweichungen durch Montagen, Gläser, stiefmütterlich geputze Läufe, durch einen sich selbst verstellenden ESL in den letzten Jahren noch nie.
Das einschießen des ESL ist aufwändiger als bei klassischen Büchsen mit modernen Gläsern, aber auch gut zu bewältigen.
Ich benötige keinen Setzschuss, könnte also den ESL flexibel aus und einbauen wenn ich wölllte.
Durch den ESL kann ich den Drilling flexibeler anpassen als einen Bergstutzen oder Bockdrilling.
So wie ich mich kenne, wird nach den bisher durchweg positiven Erfahrungen irgendwann ein zweiter ESL mit ganz kleiner Kugel einziehen, den ich dann im Jahr einsetze, wenn mehr Füchse als Rehe gejagt werden.
Durch die Wiederladerei war ich mit dem Drilling in den letzten 4 Wochen mehr "Übungsschießen" als in den letzten 2 Jahren mit Fabrikmunition und brauchte danach keinen Seelsorger ob der Preise der seltenen Jagdpatronen. Also ein klares Bekentnis zum Drilling, zum Einstecklauf und zum Wiederladen. Insgesammt hat das "Projekt für den Drilling Wiederladen und selbst einschießen (müssen)" über 2 Jahre beansprucht und deutlich weniger graue Haare, dafür aber auch deutlich mehr Freude bereitet, als ursprünglich angenommen.