Drilling Verschluss knackt beim Öffnen

  • Ich hatte es in einem anderen Fred schon angeschnitten, der Verschluss meines Drillings knackt neuerdings beim Öffnen.

    Spoiler, ich habe rausgefunden, was das knacken auslöst und warum es vorher nicht passiert ist.

    Aber wie ich es Weg bekomme und ob ich mir sorgen machen sollte, weis ich noch nicht.


    Vorgeschichte:


    Den Drilling führe ich seit ein paar Jahren. Nie das Knacken festgestellt.

    Patronen selbst geladen, Ladeleitern geschossen, große Kugel eingeschossen – kein Knacken.

    Samstagmorgen: ESL eingeschossen mit 4 Schuss GK (30-06), 7 Schuss KK(5,6x52R) und danach nochmal 12 Schuss KK aus Spieltrieb und um einen anderen Crimp zu testen. – kein Knacken (keins wahrgenommen; voller Schießstand etc.)

    Samstagabend: 4 Stunden Abendansitz, es war ordentlich Kühl geworden, die Waffe geladen neben mir und auch entsprechend kalt geworden. Vor dem Abbaumen entladen. Beim bewegen des Verschlusshebels höre ich nach den ersten Millimetern Bewegung ein lautes, metallisches Knacken.

    Seitdem ist das Knacken reproduzierbar.

    Video (mit Ton):

    Knacken.mp4


    Das knacken entsteht nur bei eingebautem Laufbündel, bei ausgebautem gibt es das Geräusch nicht. Es muss also an der Interaktion Verschlussmaterial-Laufbündel liegen.

    Meine Frau, die den Drilling auch schon öfters mit auf den Stand geschossen hat, hat mir auch bestätigt, dass das neu ist.


    Der Drilling ist ein Zoli MG 92 mit Stahlsystem.



    Ich habe rausgefunden, wann es knackt und wann nicht.


    Bevor ich den ESL ausgebaut hatte, saß er leicht verspannt, die Auszieherkralle des ESL saß nicht perfekt in der Ausfräsung der Auszieherkralle des Trägerlaufes und ließ sich nur entsprechend schwergängig bewegen und der Drilling entsprechend leicht schwergängig schließen. Aber immernoch leicht genug, dass der Drilling selbstständig verriegelt und keine Störungen aufgetreten sind.

    Im Nachgang festgestellt: Die Verschlusshebel ließ sich früher nur bis Position A Foto schließen. Das weis ich noch, weil er immernoch an der rot markierten Stelle minimal über das Holz ragte.

    Position A:


    Seit dem Aus- und Einbau des ESL sitzt der ESL Spannungsfrei, die Auszieher lassen sich sehr leichtgängig bewegen und der Drilling leichter schließen. Heute habe ich festgestellt, dass sich der Verschlusshebel jetzt auch weiter schließen lässt, bis in Position B.

    Position B:


    Wenn der Hebel in Position B ist und ich ihn leicht bewege, knackt es. Wenn ich den Hebel aus Position A bewege, knackt es nicht. Das Knacken entsteht zwischen Position B und Position A.

    Wenn ich den Drilling vorsichtig schließe, bleibt der Hebel auch in Position A stehen.

    Wenn ich ihn grob zuklappe oder nachdrücke, geht der Hebel bis Position B. Das war früher, auch mit Nachdrücken, nicht möglich.

    Ich vermute, dass der verspannte ESL den Verschluss früher leicht blockiert hat. Durch den jetzt verspannungsfreien Sitz und das Runterkühlen des Materials hat sich vermutlich irgendetwas gesetzt und der Verschlusshebel lässt sich dadurch weiter schließen, sodass jetzt das Knacken entstehen kann.




    Ist das plausibel?

    Ist das schlimm?

    Wie kriege ich das Weg?


    Oder habe ich mir mit meinen Patronen den Verschluss versaut?

    Zum Büchser will ich eh, aber vielleicht habt ihr ja vorher schon weisen Rat.


    Grüße

    TheSavage

    Glaubt mir nichts, ich habe doch auch keine Ahnung.

    .17 Hornet, .222 Rem., .22 Savage Hi-Power, 7x57R, .308 Win., .30-06 Spring., 8,5x55, 9,3x62, 9,3 Brennecke, .44 Rem. Mag.

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  • TheSavage

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  • Nun, ... vorher war dein Verschluß nie ganz geschlossen - der Verschlußhebel muss bei einer Kipplaufwaffe in der Mitte stehen. Ob das vorher sicherheitsrelevant war? Prinzipiell ja - in der Wirklichkeit nein.

    Ladedaten ohne jegliche Gewähr. Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!


    Listen my dear: no one makes a patsy of me!



  • Nun, ... vorher war dein Verschluß nie ganz geschlossen - der Verschlußhebel muss bei einer Kipplaufwaffe in der Mitte stehen. Ob das vorher sicherheitsrelevant war? Prinzipiell ja - in der Wirklichkeit nein.

    Ganz mittig steht er immernoch nicht.

    Bei meiner und anderen neu gekauften Bockflinten aber auch nicht.

    Ich dachte, dass das bei neuen Waffen normal ist und der Hebel erst mit zunehmendem Alter und Verschleiß in die Mitte wandert?


    Und das knacken? Einfach ignorieren?

    Glaubt mir nichts, ich habe doch auch keine Ahnung.

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    • Hilfreichste Antwort

    Der Verschlusshebel sollte bei keiner Kipplaufwaffe mittig stehen. Das deutet auf zu großen Verschleiß hin.

    Ich denke das knacken kommt vom Verriegelungskeil, der sich in den Laufhaken setzt. Sollte aber der Büchsenmacher mit ein bisschen polieren wieder hin bekommen.


    Deswegen wird sie aber auch weiterhin zuverlässige Dienste leisten.

  • TheSavage

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.
  • Wie vorher schon gepostet darf der Verschlusshebel nicht auf halb sechs stehen sondern eher auf fünf vor halb sechs, um mal bildlich zu schreiben. Diese Position zeigt eine sauber schliessende Verbindung von Verriegellungskeil und Laufhaken an. Ich bin genau wie mein Vorposter der Meinung dass dort das Klacken herkommt. Ich verorte es allerdings eher beim Öffnen als bei Schliessen. Bevor du zum Büchsenmacher gehst, solltest du mal ne genaue Sichtprüfung nach Fremdkörpern oder verharztem Öl machen und den V-Keil satt mit gutem Waffenöl einsprühen und Wirken lassen. Bewege während der Einwirkzeit den V-Hebel ab und an mal. Sollte das keine Abhilfe schaffen kannst du immer noch zum, BM.

  • .. versuch es doch mal mit etwas Ballistol auf allen Flächen von Verschlußkeil und Laufhaken

    Beim Hantieren könnte einer der Flächen entfettet worden sein


    der Zoli sollte meiner Erinnerung nach doppelten Laufhakenverschluß haben

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  • .. versuch es doch mal mit etwas Ballistol auf allen Flächen von Verschlußkeil und Laufhaken

    Beim Hantieren könnte einer der Flächen entfettet worden sein


    der Zoli sollte meiner Erinnerung nach doppelten Laufhakenverschluß haben

    Hab den schon sauber gemacht und satt Fett drauf :(

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    Einmal editiert, zuletzt von TheSavage ()

  • Wie vorher schon gepostet darf der Verschlusshebel nicht auf halb sechs stehen sondern eher auf fünf vor halb sechs, um mal bildlich zu schreiben. Diese Position zeigt eine sauber schliessende Verbindung von Verriegellungskeil und Laufhaken an. Ich bin genau wie mein Vorposter der Meinung dass dort das Klacken herkommt. Ich verorte es allerdings eher beim Öffnen als bei Schliessen. Bevor du zum Büchsenmacher gehst, solltest du mal ne genaue Sichtprüfung nach Fremdkörpern oder verharztem Öl machen und den V-Keil satt mit gutem Waffenöl einsprühen und Wirken lassen. Bewege während der Einwirkzeit den V-Hebel ab und an mal. Sollte das keine Abhilfe schaffen kannst du immer noch zum, BM.

    Probiere das morgen mal.


    Ja, Geräusch entsteht beim Öffnen.


    Meine große Sorge ist, dass ich, trotz fehlender Überdruckzeichen, den Verschluss mit meinen Patronen ausgenudelt haben könnte und der Hebel sich deswegen jetzt weiter bewegen lässt.

    Das Knacken also nur Symptom eines größeren Problems ist.


    Zum BM muss ich eh demnächst, ein Schlagbolzen muss getauscht werden.

    Dann soll der da in einem Aufwasch mit draufgucken.


    Schonmal vielen Dank für euren Rat, ihr seid Spitze :)

    Glaubt mir nichts, ich habe doch auch keine Ahnung.

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  • Wie vorher schon gepostet darf der Verschlusshebel nicht auf halb sechs stehen sondern eher auf fünf vor halb sechs, um mal bildlich zu schreiben. Diese Position zeigt eine sauber schliessende Verbindung von Verriegellungskeil und Laufhaken an. Ich bin genau wie mein Vorposter der Meinung dass dort das Klacken herkommt. Ich verorte es allerdings eher beim Öffnen als bei Schliessen. Bevor du zum Büchsenmacher gehst, solltest du mal ne genaue Sichtprüfung nach Fremdkörpern oder verharztem Öl machen und den V-Keil satt mit gutem Waffenöl einsprühen und Wirken lassen. Bewege während der Einwirkzeit den V-Hebel ab und an mal. Sollte das keine Abhilfe schaffen kannst du immer noch zum, BM.

    Du bist der beste!
    Ich hätte es nicht geglaubt. Aber ich will die Spannung noch nicht direkt nehmen.
    Ich habe das klickende Bauteil gefunden, es ist der Verschlusskeil selbst, der im geschlossenen Zustand Höhenspiel hat.
    Vor Video 1 habe ich das frische, satt aufgetragene Waffenfett weggewischt.
    In Video 1 bewege ich den Keil mit dem schwarzen Stift auf und ab, es entsteht das Knacken.


    Video 1.mp4


    Dann habe ich den bereich satt mit Brunox Waffen- und Lauföl eingesprüht, keine Minute einwirken lassen, bisschen getestet und Video 2 aufgenommen. Hier bewege ich den Keil mit gleicher Kraft wie in Video 1.


    Video 2.mp4


    Knacken ist Weg. Wenn ich das Laufbündel einsetze und den V-Hebel bewege, (Video 3) höre ich noch, das da drinnen was metalisches arbeiet, aber deutlich deutlich leiser als vorher. Spannend ist, wenn ich das Laufbündel nicht auf meinem Sandsack liegen habe und es frei "durchängt" ist das Geräusch beim öffnen nochmal leiser.

    Ich hätte absolut nicht damit gerechnet, dass das Öl kann, was das Fett nicht kann... Mir kam auch noch ein klein bisschen Dreck entgegen geschwommen...


    Video 3.mp4



    Jetzt abschließende Fragen um mein Gewissen zu berühigen, denn zum Büxer habe ich es noch nicht geschafft:
    1. Ist das Höhenspiel des Verschlusskeils ein Problem oder normal? Ich habe leider keine andere Waffe mit Doppellaufhakenverschluss zum Vergleichen.
    Im geschlossenen Zustand steht der V-Hebel immernoch nicht mitteig um beim Schütteltest hat das Laufbündel kein Spiel im Verschluss, was ja eigentlich gute Zeichen sind.

    2. Ich habe bisher nie Öl am Systemkasten benutzt weil "Kein Öl an die Sicherung darf". Ist es tragisch, dass da jetzt Waffenöl unter dem Verschlusskeil in die Basküle gelaufen oder in die Schlagbolzenbohrungen gekommen ist?

    Glaubt mir nichts, ich habe doch auch keine Ahnung.

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