obere Anteilsgrenze P

  • Servus Leute,


    hatte mal wieder einiges an Muni beim Beschussamt hier in München. Gelegentlich erscheint auf der 2. Seite der Hinweis" obere Anteilsgrenze P überschritten" In der Auflistung der einzelnen Schüsse ist aber keine der geprüften Patronen im Überdruck. Die Messwerte liegen zwischen 1005 bar und 1214 bar... also weit weg von den 1300 bar!


    Konkret handelt es sich um eine 45ACP mit dem Gero Geschoss Hohlspitz in 230 grs und RS 20


    Weiß jemand von euch wie dieser Wert zustande kommt?? Wie beeinflusst man diesen letztlich beim Laden? weniger Crimp???


    Grüße an euch alle :winke:

    Habe in der Suche nichts dazu gefunden, also hab ich das hier mal eröffnet..

  • wird errechnet...


    ganz vereinfacht dargestellt wird aus deiner (überschaubaren) Anzahl Patronen / Messergebnisse = Stichprobengröße eine (Art) Gaußkurve / Normalverteilung erstellt, deren äußere "Anteile" eben über deinen min- und max-Wert rausschauen.


    Quelle


    "Anteilsgrenze bei einseitiger Abgrenzung für 99% der Grundgesamtheit bei einem Vertrauensniveau von 95%"

  • Faustfomel: liegt der Mittelwert plus 3xStandardabwichung über der Vertrauensgrenze (Pmax+30%) dann wird die Ladung verworfen.

    Innerhalb dieses Intervalls liegen statistisch gesehen 99.7% deiner Testwerte.


    Bei hoher Standardabweichung (>10m/s) passiert das ganz schnell auch bei Munition, deren Mittelwert noch WEIT im safen Bereich liegt.

    Ladedaten ohne jegliche Gewähr. Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!


    Listen my dear: no one makes a patsy of me!



  • Faustfomel: liegt der Mittelwert plus 3xStandardabwichung über der Vertrauensgrenze (Pmax+30%) dann wird die Ladung verworfen.

    Innerhalb dieses Intervalls liegen statistisch gesehen 99.7% deiner Testwerte.


    Bei hoher Standardabweichung (>10m/s) passiert das ganz schnell auch bei Munition, deren Mittelwert noch WEIT im safen Bereich liegt.

    Ich habe mich noch nicht in die Wiederladestatistik eingearbeitet, aber bist du dir da sicher?


    Je nach Lage des MW und Verteilungsbreite könnte damit trotzdem und auch bei MW < 100%Pmax ein bedeutender Anteil der Patronen zwischen Pmax und 130% Pmax liegen.


    Wäre nicht MW + 2 oder 3 Sigma < 100% Pmax sinnvoller, damit 97,72 bzw. 99,87 % der Patronen unter 100%Pmax liegen?


    Oder ist es tolerabel sich bewusst im Bereich bis 130%Pmax zu bewegen?


    Beispiel; Pmax = 3000 Bar

    Pmax+ 30% = 3900 Bar

    Stabw = 300 Bar

    MW = 3000 Bar

    MW + 3 Sigma = 3900 Bar

    Damit wäre ich Punktgenau auf der beschriebenen Obergrenze.

    Es würden aber ca. ;

    34% der Patronen zwischen 3000 und 3300 Bar,

    13% zwischen 3300 und 3600 und

    2% zwischen 3600 und 3900 Bar liegen.


    Bei diesem Extrembeispiel das grade noch so diese Faustregel erfüllt lägen trotzdem 50% der Patronen über Pmax.


    Oder stehe ich hier grade auf dem Schlauch? In die Wiederladestatistik habe ich mich wie gesagt noch nicht eingearbeitet.

    In der BeschussV steht auch was von Anteilsgrenze von 125% Pmax.

    Aber ist es tatsächlich tolerabel mich mit teilmengen meiner Lose im Bereich 100-125%Pmax zu bewegen? Das überrascht mich grade schon ziemlich.


    Verwirrte, aber ernstgemeinte Grüße

    TheSavage

    Glaubt mir nichts, ich habe doch auch keine Ahnung.

    .17 Hornet, .222 Rem., .22 Savage Hi-Power, 7x57R, .308 Win., .30-06 Spring., 8,5x55, 9,3x62, 9,3 Brennecke, .44 Rem. Mag.

  • … also, ich habe doch glatt eine Antwort vom Beschussamt bekommen und der Gute hat es mir Anhand einer Formel ganz gut erklärt. Ich würde mal den Ausschnitt aus dieser E-Mail hier als eine Art Zitat einfügen.


    Hier die Antwort:


    die obere Anteilsgrenze ist ein Teil der statistischen Bewertung einer Messserie (Voraussetzung es sind alle Munitionsparameter gleich). Das ist bei ihren Serien nicht der Fall(z.B. verschiedene Anzündhütchen unterschiedliche Pulvermengen ect). Das treibt natürlich die Standardabweichung in die Höhe.

    Es gibt bei der Gebrauchsmunition drei Kriterien die eingehaltenwerden müssen:


    1.- Der maximale Gebrauchsgasdruck darf im Mittelwert nicht überschritten werden. Beispiel 45 ACP 1300 bar.
    2.- die Obere Anteilsgrenze ( Beispiel 45 ACP 15% über dem maximalen Gebrauchsgasdruck 1300 bar * 1,15 = 1495,0 bar. Dieser Wert darf nicht überschritten werden.

    Bei der Berechnung in der Protokollnummer EEXX/XXX für die 45 ACP mit folgender Formel Mittelwert + (Standartabweichung * K-Faktor) Ergebnis 1154,4 +(88,4 * 5,75) = 1662,7 bar Obere Anteilsgrenze die Abweichung von 0,2 bar ist ein Rundungsfehler vom Programm.


    3.- Kein Schuss darf höher sein als die Obere Anteilsgrenze.


    So scheint das definiert zu werden :thumbsu:  

    Wie immer gilt… Jeder handelt selbstverantwortlich!