Hülsen Schrumpfen statt längen

  • Hallo zusammen,

    ich wollte euch an einem Phänomen teilhaben lassen, dass mir kürzlich aufgefallen ist und zudem ich in der SuFu nichts gefunden habe.
    Meine Hülsen haben sich nach dem ersten abfeuern nicht gelängt, sondern gekürzt!

    Hülsen neu, vollkalibriert, ungeschossen vs. Hülsen 1x Abgefuert, unkalibriert
    .308 Win, Hülse Lapua
    Ich vermute, dass durch die "Feuerformung" Material von Hals und Schulter richtung Hülsenwand geflossen ist. Wird die Hülse dann beim VK wieder länger? Ich werde die Daten einstellen, sobald die Hülsen wieder kalibriert sind.
    Und habt ihr das auch schonmal beobachtet?

    Anbei die Rohdaten und ein Boxplot.
    Die Messgenauigkeit liegt, ermittelt durch zwanzigmaliges Messen der selben Hülse (.30-06), bei 2/100 mm (SD 0,007 mm).
    Um ein Driften der Messung zu verhindern, wurde der Messchieber alle 5 Hülsen neu genullt.
    Es wurden 50 neue und von diesen 33 anschließend abgefeuerte Hülsen vermessen.

    Die Hülsen wurden als Ladeleitern mit unterscheidlich starken ladungen abgefeuert, wobei die Hülsen Nr. 27 bis 33 nachweislich mit starken Ladungen verschossen wurden.
    Die neuen Hülsen wurden am 21.05., spät Abends, die abgefuerten Hülsen am 01.08. mittags vermessen. Die Temperaturdifferenz von ca. 15 °C zwischen den Messungen sollte doch nicht solche Längenunterschiede ausmachen, oder?

    Glaubt mir nichts, ich habe doch auch keine Ahnung.

    .17 Hornet, .222 Rem., .22 Savage Hi-Power, 7x57R, .308 Win., .30-06 Spring., 8,5x55, 9,3x62, 9,3 Brennecke, .44 Rem. Mag.

  • TheSavage

    Kann unter Umständen am Messverfahren liegen.

    Die ( billigen ) Messchieber unterliegen schon einer gewissen Tolleranz.

    Das gilt für alle Messmethoden.

    15 Grad Temperaturunterschied sind auch nicht zu verachten wenn Du auf 1/100 misst.

    Zusätzlich nimmst Du beides in die Hand , wodurch zusätzlich Wärme zugeführt wird.

    Natürlich kann es auch sein, dass beim feuerformen Material wandert.

    Ich kann mir vorstellen das , wenn sich die Schulter anlegt, dort Material gebraucht wird und es wandert.

    Ich persönlich messe die Länge nur auf 1/10 genau.

    Gruß Kay

  • zur Wärmeausdeckung bei verschiedener Raumtemperatur


    Längenausdehnung (angenähert, nur Taylorpolynom erster Ordnung betrachtet)

    l1 = l0(1+a(t1-t0) oder Delta l = l0 a (t1-t0)


    a ist für Messing ungefähr 18.4 x 10-6 /K

    bei einer Temperaturdifferenz von 15K ist a(t1-t0) also ungefähr 276x10-6

    bei einer Gesamtlänge von 51mm wäre die reine Wärmeausdehnung also 1,4 Hundertstel mm

    also deutlich kleiner als die beobachtete Schwankung


    Die Ablesegenauigkeit eines Mitutoyu Messschiebers (analog) liegt bei 3 bis 5 Hundertstel mm und damit über der möglichen Wärmeausdehnung

    Ladedaten ohne jegliche Gewähr. Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!


    Listen my dear: no one makes a patsy of me!



  • Die Messungenauigkeit hinsichtlich verkanten/Handwärme/Ablesefehler habe ich ja extra ermittelt, sind 2/100 und ein Drift bei 20x die selbe Hülse messen wie er durch handwärme auftreten müsste ist dabei auch nicht aufgefallen.


    Außerdem hat sich neben dem median auch die gesamtstreuung verschoben, was gegen einen systematischen Fehler sprechen würde.


    Zusätzlich habe ich Trimmlängendummies, bei denen ich regelmäßig auf +/-1/100 die gleiche Länge messen kann.

    Dort müssten die Umwelttemperstureffekte ja auch auftreten, sind aber bisher nicht aufgefallen.


    Zudem hat Dunkelschwarz die Wärmeausdehnung halbwegs wiederlegt.


    Ich werde berichten, sobald die wieder kalibriert sind :)

    Glaubt mir nichts, ich habe doch auch keine Ahnung.

    .17 Hornet, .222 Rem., .22 Savage Hi-Power, 7x57R, .308 Win., .30-06 Spring., 8,5x55, 9,3x62, 9,3 Brennecke, .44 Rem. Mag.

    Einmal editiert, zuletzt von TheSavage ()

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