Eigenbau Tumbler

  • Hallo Zusammen,


    auch wenn ich eigentlich gerade überhaupt keine Zeit für solche Basteleien habe, hats mich vor ein paar Tagen dann doch gepackt und ich hab mir einen "Rolltumbler" zusammengebaut.


    An dem wollte ich Euch mal teilhaben lassen...



    Eigentlich habe ich davor mit einem Gerät von einem Foren-Mitglied hier geliebäugelt, mich dann aber dafür entschieden mir selber eine andere Konstruktion zu bauen.
    Einmal wollte ich das ganze stabiler und grösser, und weiterhin wollte ich mir die Option offen halten, grössere und andere Behälter drauf laufen zu lassen, sowie auch deutlich schwerere Füllungen.
    Z.B. mal Stahlteile entgraten mit Split usw.
    Da musste eine andere Kontruktion her.
    Ausserdem wollte ich was ordentlich gelagertes und keine Rolle die nur an der Welle des Motors hängt.
    Und ich wollte mehrere Rollen verwenden können.
    D.h. die Rollen ansich sehr günstig bekommen und austauschen können, bzw. in der einen Rolle dieses Granulat und in anderen Rollen anderes Granulat betreiben können.


    Ich bin bei meinen Eigenbauten gerne für die Zukunft flexibel und möchte mir weitere Möglichkeiten oder Erweiterungen / Ergänzungen / Multi-Use usw. offen halten...


    Als erstes musste ein Antrieb her - ein stabiler Getriebemotor.
    Habe dann bei EBay usw. rumgesucht. Alles halbwegs taugliche war wirklich teuer, bzw. wollte ich nicht so viel dafür ausgeben. Darauf hin hab ich das Projekt erst mal beiseite gelegt.


    Zufällig war ich dann mal wieder bei dem Lieblings-Metallhändler meines Vertrauens (einem guten Schrottplatz in der Nähe) - und siehe da - vor einem Container lag ein etwa 2m langes, komplettes Förderband aus Alu.
    Mächtig stabil, ein super Getriebemotor dran, komplette saubere Industrieverkabelung mit 400V-Stecker und Kabeln und Motorschalter und allem drum und dran auch noch angschlossen.
    Der hat da quasi auf mich gewartet.
    Das andere Zeug abgezogen was ich sonst für meine Basteleien noch mit hab hat mich das komplette Förderband mit allem drum und dran etwa 6 Euro gekostet... :happ::happ::happ: Per Handschlag bezahlt. :)
    (Soviel kostet normal nur der 400V-Stecker wenn man alles neu gekauft hätte ;) ...von einem sauberen Motorschalter usw.usw.usw. ganz zu schweigen...)
    Da freut man sich wie ein kleines Kind... :D:kl:


    OK - dann musste ich das Maschinchen ja doch jetzt bauen... :)




    Der Motor hat für den Tumbler übermässig ausreichend Dampf - den hält an dem Getriebe nichts auf.
    Ausserdem ist es ein S1 Industriemotor - für Dauerbetrieb ausgelegt. Der wird auch nach stundenlangem laufen nur handwarm.


    Habe mir dann daheim den Motor mit Aufnahme und der angetriebenen Welle etc. von dem Förderband abgeschnitten und das gleich als Befestigung / Montage an die Unterkonstruktion genommen.




    Die ganze Maschine sollte auf eine stabile Plattform.
    Ich wollte mir offen halten, ggf. später auch noch längere oder kürzere Röhren draufmachen zu können.
    Die ganze Plattform ist 90cm breit.
    Platz hab ich genug - passt sogar in ein Regal in meiner WL-Werkstatt.
    Die Rolle läuft problemlos leer oder auch wenn 20 Kilo drin sind - wurde natürlich schon ausreichend getestet.
    Der Antrieb läuft "in die Rolle rein" - drückt also gegen die Rolle.


    Auf die Stahlwelle, die vorher das Förderband angetrieben hat, hab ich eben von diesem Förderband was draufgeklebt. Das hat richtig Biss an dem Rohr als Antriebsmaterial.


    Die aufgelegte Tumbler-Rolle dreht sich mit etwa 48 / 50 Umdrehungen pro Minute - genau richtig.


    Die Rolle läuft frei auf der Konstruktion.
    Kann man im Betrieb einfach drauflegen oder abnehmen oder gegen ne andere, vorbereitete austauschen. Ohne Schrauberei und Fummelei.


    Ich hab ein 18er Rohr genommen - habe mich dafür entschieden lieber etwas dünner, dafür aber länger.
    Der Vorteil ist - meiner Ansicht nach - dass die Hülsen darin weniger durcheinander fliegen, sondern eher rollen - sie füllen sich mit Granulat (bei mir aktuell Reis) und rollen dann in der Rolle im Granulat genau wie die Rolle auf der Maschine rollt...


    Mit den Ergebnissen bin ich sehr zufrieden.
    Ich muss nur noch was von dem Maisgranulat und Kupferpolitur organisieren - das sollte besser sein wie aktuell der Reis mit Elsterglanz... (Hat da jemand 5 Kilo zum Testen übrig..?)
    Hauptsächlich in Bezug auf das Oberflächenfinish - die Reinigungswirkung ist auch jetzt schon sehr gut.
    Ist mit Reis und Elsterglanz eher ein seidenmattes Finish, jedoch sehr sauber.
    Aber die kleinen sollen ja glänzen wie ein güldenes Spiegelchen wenn sie da raus kommen... :)



    Das Rohr das senkrecht auf der Maschine steht hat unten viele Löcher.
    Da kann ich nach fertiger Reinigung die Füllung der Tumbler-Rolle reinleeren...etwas schütteln und dagegenklopfen... das trennt mir die Hülsen vom Granulat.


    Seht mir die schlechte Bildqualität nach... Sollte schnell gehen... Die Kamera des Handys ist ein Elend...





    Hier die Maschine von vorne (noch etwas staubig...) - die Rolle liegt da auch komplett gerade drauf, sieht nur auf dem Bild irgendwie krumm aus...:




    Hier der Antrieb von der Seite:




    Hier der Antrieb von oben:





    Für die Sicherheitsfreaks:


    Ja - evtl. mach ich die Original-Abdeckung des Kettenantriebs bei Gelegenheit auch wieder drauf... 8)




    Das Holz hatte ich eh da... Waren Reste / Abschnitte ausm Baumarkt... Haben wenige Euros gekostet.
    Wenn ichs zusammenrechne hat das Teil jetzt rein Material gekostet:
    - Motor / Antrieb / Motormontage / Kabel / Schalter ~ 6 Euro
    - Holz / Schrauben / Klebezeugs usw. ~10-12 Euro
    - HT-Rohr-Zeugs / Gewindestange + Muttern / Scheiben ~ 13 Euro
    - Die Rollen auf denen das Rohr läuft ~ 6 Euro (hatte ich aber auch noch rumliegen..)


    Lasst es ~ 30-35 Euro
    + 2-3 Stunden Entwicklung / Design / Konstruktionsplanung
    + 2-3 Std. zügiger Arbeit / Umsetzung
    sein. was das Teil jetzt ausgemacht hat.


    Dafür hab ich ne flexible Maschine wie ich sie haben wollte.



    Momentan sind die Führungsrollen auf der Platte festgeschraubt.
    Wenn ich in Zukunft noch andere Tumbler-Rollen drauf laufen lassen will bau ich evtl. noch Schienen hin, auf denen ich die Führungsrollen beliebig verschieben / verstellen kann.
    Aktuell brauch ich das aber noch nicht - läuft perfekt so für die aktuellen Aufgaben...


    :wa:

    Ich übernehme keine Verantwortung oder Garantie für irgendwas. Jeder handelt eigenverantwortlich mit sämtlichen Informationen.

    • Offizieller Beitrag

    Schaut sehr gut aus. :thumbup: .

    Gruß
    Karl-Heinz

    Ich tue Recht und scheue keinen Feind.


    Jeder Wiederlader handelt eigenverantwotlich, alle Ladedaten ohne Gewähr


    Am Crimp hat es nicht gelegen....war keiner drauf.


    Egal was ich tue, für irgendjemand auf diesem Planeten ist es das Falsche.


    Neue Frage -------> Neues Thema.

  • Wow! Echt schön, das Gerät.


    *Hutzieht*

    Bis ich in Anschlag gehe, ist Schießen pure Wissenschaft.
    Liege ich hinter meinem Gewehr, ist Schießen reines Gefühl.

  • Wenn ich mir vom Nachbar Strom klaue und mit auf meine Steckdose lege, habe ich dann auch 400 Volt?
    Spass beiseite,
    bei dem Antrieb solten keine Wünsche mehr offen bleiben. Gut die Idee mit der Förderbandrolle als Antrieb. Ich treibe direkt über die Laufrollen an. Dafür muß man aber die Rollen auf der Antriebswelle festsetzen.
    Zu den Rollen: Ab und an etwas Fett auf die innere Hülse geben, sonst wird es laut ;)
    Alternativ kann man auch Wellenböcke zur Lagerung der Welle nehmen und auf die Welle die Rollen mit Madenschrauben festsetzen.


    Mit Reis war ich nicht ganz so zufrieden, weil wie bei dir das Messing nicht glänzend wird. Deshalb nehme ich Nußgranulat mit einem Esslöffel Autopolitur, das wirkt wunder ;)
    Reis ist bei 9mm Luger auch zu groß.


    Ich überlege, in den Verschlußdeckel eine große Scheibe auszuschneiden und dann mit Plexiglas o. ä. wieder abdichten. Dann kann man den Vorgang in der Trommel besser beobachten und den Füllstand sowie Drehzahl besser einstellen. Drehzahl ist bei meiner Anlage ähnlich, wenns scheppert, fallen die Hülsen von oben auf die innere Spindel (welche alles zusammenhält) und die Drehzahl ist zu hoch.



    Gruß
    Wolfgang

    • Offizieller Beitrag

    Mein Eindruck war, dass das Maiszeug deutlich günstiger ist...

    Ich empfehle das http://www.maisspindelgranulat.de/index.php?art=p216
    Staubt nicht und bleibt aus der Zündglocke.

    Gruß
    Karl-Heinz

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    • Offizieller Beitrag

    Wie lange reicht da so ein 20 Kilo Sack...?

    Kommt ja immer darauf an wie viel man an Hülsen zum reinigen hat.


    Kommt mir mächtig viel vor...

    Bei dem Kilopreis ist mir das egal.

    Kann man sagen wieviel 1000 Hülsen da pro Füllung gereinigt werden können...?

    Kommt auf das Gerät an. :nw:
    Beim Lyman Pro Magnum 2500 würde ich das mal über den Daumen auf 15.000 9mm schätzen.
    Achte da nicht so genau drauf.

    Wie oft wird das gewechselt...?

    Wenn es schwarz wird. ;)

    Gruß
    Karl-Heinz

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    • Offizieller Beitrag

    Wieviel Gramm hast Du in dem Lyman drin...? Also eine Füllung...?

    Ehrlich gesagt.......keine Ahnung.
    Wenn du bis Morgen Zeit hast werde ich es auswiegen.
    Aber 04300 klingelt Morgen der blöde Wecker.

    Gruß
    Karl-Heinz

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  • Walnussgranulat 1-2mm bei egun vor 6 Monaten 5kg für 13 Eus plus 5 Versand. Also nur geringfügig teurer als das Maisgranulat.
    Menge in der Trommel; ich habe meine 1/3 mit Granulat gefüllt.
    War aber rein nach Bauchgefühl. Trommel natürlich nicht randvoll, sonst bewegt sich die Masse nicht mehr. Aber auch nicht zu wenig (oder zu viel Hülsen), sonst "schwimmen" die Hülsen auf dem Granu.
    Nein, Reis und Politur hatte ich noch nicht versucht, weil schon der Anfangsversuch nicht so erfolgreich war. Ohne vorherige US Bad reinigung war da nichts zu machen.

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