Tipp - Brille für die Jagd

  • Hallo,


    nachdem meine Sehstärke seit 40 sich rapide verschlechtert hat, war ich mit meinen Brillen immer auf Kriegsfuß. Mittlerweile bin ich im Nahbereich bei 4,5 Dioptrien.


    Zum Schießen hatte ich bis gestern immer eine Fernbrille. Zum Laden und Entladen hatte ich immer meine Gleitsichtbrille neben dem Fernglas liegen in der Kanzel.


    Dumm war es immer auf den Sitzen. Brille einfach in die Jagdjacke stecken kommt nicht gut. Die Gleitsichtbrille schlägt einfach mit rund 1000 Euronen zu.


    Seit heute habe ich eine Brille, die ist bivokal.


    Da muss man nicht mehr wechseln.


    Das gute ist, ich muss dazu sagen, mein Optiker hat gut verdient an mir, ich habe heute eine neue Lesebrille, Gleitsichtbrille und die bivokale Brille mitgenommen, man muss nicht mehr wechseln. Daheim aufsetzen und gut ist es.




    Man sieht deutlich den eingeschliffenen Lesebereich.


    Der Blick durch das Fernglas passt. Der Blick durch das Zielfernrohr passt.


    Laden und Entladen bei voller Sehstärke im Nahbereich. Passt.


    Fazit: Für sehr gut befunden.


    Was fehlt?


    Der Übergangsbereich. Da gewöhnt man sich daran.


    Kosten:


    Je Glas ca. 160€

    Gestell ca. 50€


    Gesamtkosten:

    Großeinkauf, ein Glas nachgelassen bekommen ca. 210€.


    Das hätte ich schon früher machen sollen. Die Brille wird jetzt auch mein Begleiter bei den Ordonnanzwaffen.


    Die Kimme wird nicht scharf, aber das Korn und der Spiegel.


    Vielleicht eine Idee für den einen oder anderen.


    Gruß Frank

  • Gute Idee. Aber man kann auch etwas gegen die sich verschlechternde Sehkraft selbst tun. Den Tip habe ich zufällig auf YT gefunden (von einem Arzt). Dabei muß man wissen, dass die Augen von einer ganzen Reihe Muskeln bewegt werden. Wenn man nun die Brille aufsetzt, zwingt man bestimmte Augenmuskeln in eine bestimmte Position, sodass sie mit der Zeit verkümmern. Dadurch verschlechtert sich die Sehkraft zusehends.

    Davor hatte ich mal meine Brille im Urlaub zuhause vergessen. Nach 2 Wochen dann wieder daheim, wunderte ich mich, dass meine Brille plötzlich zu stark war und ich beim Tragen Kopfschmerzen bekam.

    Was kann man tun? Möglichst die Brille nur aufsetzen, wenn es nicht anders geht. Daneben täglich ein paar Augenübungen machen.

    Mein Fazit: für die Ferne brauche ich keine Sehstärke mehr. Zum lesen weniger. Und es wird immer besser.

    Mein Optiker wunderte sich, dass mit 58 meine Augen besser werden und hat mir 10x (!) den Test gemacht, weil er es nicht glauben konnte (habe ihm nichts gesagt von meinen Übungen).

    Ich bin von Lesestärke 2,75 auf 1,5 runter. Und es geht weiter.

    Ich vermute, dass die guten Optiker das alles wissen. Aber behalten diese Tips für sich, denn wer will schon Kunden verlieren?

  • whoami:


    Moin...

    diese Aussage ist leider nur sehr, sehr bedingt anwendbar und betrifft nur Hyperopie.

    Könnte ich hierdetailliert erklären, sprengt aber den Rahmen.


    In Kurzform:

    Eiweißstruktur der Augenlinse verliert an Elastizität und deshalb könne die Muskeln den benötigten Radius der Linse nicht mehr biegen, deshalb erreicht der Brennpunkt der Linse nicht mehr zentriert die Netzhaut.

    In dem Fall ist Dein Kraftsport für die Augen bedingt anwendbar.


    Das normale Zweitproblem ist aber die Eintrübung der Linse selbst, die altersbedingt über z.B. nicht mehr ausreichenden Kammerwasserkreislauf erfolgt oder aber erhöhter Augeninnendruck, der die Nervenenden im Netzhautbereich abdrückt.


    Da machst Du nix mit Übungen.


    In sofern ist Franks Tipp schon sehr hilfreich und hilft auch Leuten mit Myopie.


    Gruß Micha (gelernter Brillenoptikschleifr und Augenoptiker)

    "Wer der Herde nachläuft folgt nur Ärschen...."

    "Give Respect -- Get Respect "

    Übrigens:

    wer meinen Ladedaten glaubt , ist selber schuld....
    Das größte Sicherheitstool sitzt zwischen Deinen Ohren, also benutze es!



  • Moin.


    Dies waren die Vorläufer der Gleitsichtbrillen.

    In den unteren Teil des Brillenglases wird ein höherbrechendes Glas eingeschmolzen und beigeschliffen.


    Dadurch gibt es einen Bereich, der auf das Sehen in die "Ferne" angepasst ist und im unteren Brillenteil einen Bereich der für das "Nahsehen" einen anderen Dioptriewert hat.


    Nachteil ist, dass diese Werte starr sind und die Linse im Auge nur begrenzt anpassen kann.


    Wenn jemand eine Brille weit vorn auf der Nase trägt und über den Rand schaut, aber zum Lesen die Augen nach unten richtete und durch das Brillenglas schaut....das ist das gleiche Prinzip.

    Hier nur halt als dioptriespezifisch feiner angepasst ans Auge.


    Der Vorteil der Gleitsichtbrille liegt im nahtlosen Übergang der einzelnen Bereiche; hier ist einfach eine "harte" Trennung bzw. Dioptrie-Sprung vorhanden.


    Funktion ist aber einwandfrei und um viele Euros günstiger als Gleitsicht.


    Also "JA"; eine Einfach-Version der Gleitsichtbrille ( weil ohne Gleit :) )


    Gruß Micha

    "Wer der Herde nachläuft folgt nur Ärschen...."

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    Übrigens:

    wer meinen Ladedaten glaubt , ist selber schuld....
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  • Ich habe schon lange eine bivokale Brille, die ich auf der Arbeit als Schutzbrille - seitliche Blenden die das Auge vor Spritzern schützen - als Lesebrille und als "Fernsichtbrille" nutze. Auf der Arbeit geht es nicht anders, aber im privaten Bereich habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht wie "whoami".


    Je länger ich die/eine Brille trage, desto schlechter geht es dann ohne Brille. Ist mir auch eher durch Zufall aufgefallen.


    Es mag ja sein das sich die Sehfähigkeit mit fortschreitender Alterung verändert, aber solange es durch "nicht benutzung" der Brille möglich ist die Sehfähigkeit "zu verbessern" werde ich das auch machen.


    Wohl gemerkt, eine Schutzbrille bleibt eine Schutzbrille und sollte auch so gebraucht werden.



    Mauser

    Jede(r) ist für ihre/seine Ladung(en) selber verantwortlich...... Und immer schön negativ bleiben

  • Wie ich sagte - die Augenübungen sind entscheidend! Es ist wie beim Krafttraining (mache ich seit 40 Jahren). Fortschritt tut weh, ist anstrengend! Die Augenübungen sind für die Augen schmerzhaft und kosten jedesmal Überwindung. Aber es lohnt sich!

    Bei mir wurde eine Nervenerkrankung festgestellt, da ich, wenn ich ein Auge schließe, mit dem Anderen das Ziel vertikal zur Hälfte nur verschwommen sehe.

    Mein Augentraining hat trotzdem geholfen, auch wenn mein guter Optiker das bezweifelt hat. (Er hat mir die Brille vor Ort auf dem Schießstand angepaßt!).

    Augentraining ist schmerhaft und zeitintensiv - abet hey! - was hat man zu verlieren? Ein Versuch lohnt sich immer!