Beiträge von Stefan S.

    Norfok: Erstmal Danke für das Lob.


    Ich dachte mir, ich lass andere DE bzw. .50AE User auch mal an meinen Erfahrungen teilhaben.


    Richtig, es ist die 500,- Euro Matrize. Diese hat nicht das übliche 7/8 - 14" Gewinde, sondern ein 1" - 14 Gewinde.


    Und da ich relativ viel mit meiner kleinen Fuffziger schieße, verbrachte ich deshalb Anfangs mehr Zeit in meinem Wiederladekeller als auf dem Schießstand.


    Die erste richtige Zeitersparnis war dann die Anschaffung der Hartmetallmatrize. Allein das Fetten und Entfetten nervte und kostete viel Zeit. Zumal ich bis dato die .50 AE über die Rock Chucker bediente.


    Und vorletztes Jahr kam dann die "Erlösung"!! Bei Ballistikservice sah ich dass es einen Conversion Kit für die .50 AE gab. Den flux gekauft, auch mit dem Hintergedanken, dass ich vielleicht die große Kalibriermatrize in den Toolhead integrieren kann. Ich muss hier erwähnen, dass ich im Besitz einer Drehbank und Fräsmaschine bin...


    Ich maß dann die Matrize aus und riskierte eben, dass mein Versuch, ein großes Gewinde in das 650er Toolhead zu bohren, schief läuft. Aber tatsächlich, es ging. Wobei es da so kanpp zugeht, dass man nach dem Gewinde bohren die Flanken außen erkennt und ein bisschen verschleifen muss, sonst setzt die Toolheadplatte an diesem "Grat" an und passt nicht mehr in die Presse.


    Das Ganze hat aber zwei kleine Pferdefüsse:


    1.) Ich wollte Anfangs (wie bei Progressivpressen üblich) Alles auf einmal machen (kalirieren, aufweiten und Pulver rein, Geschoss setzen, crimpen), aber der Kraftaufwand war mir zu enorm und ich hatte meine Zweifel, dass die Presse das ewig mitmacht.
    Ich habe daraufhin die Arbeitsschritte aufgetrennt. Ich nehme die entzünderte und wetgetumbelte (Anglizismen eingedeutscht :) ) Hülse und mache zunächst außer Kalibrieren nichts. Dann werden die Hülsen nochmal auf der Dillon mit einem zweiten Toolhead "restbehandelt". Ist zwar nicht Sinn der Sache mit einer Progressivpresse aber immer noch wesentlich schneller als mit der Rock Chucker.


    2.) Die Matrize sprengt mit ihren Ausmaßen (vor allem der Durchmesser) den Rahmen, was die üblichen Pressen so verkraften bzw. aufnehmen können. Da der Hartmetallring in der Matrize ja auch Platz benötigt, ließ RCBS an dieser Matrize die Fase weg. Eben diese Fase, welcher es der Hülse ermöglicht, "das Loch zu finden". Auf der Rock Chucker kein Problem, da setzt man ja eh jede Hülse von Hand ein und hilft dann ggfls ein wenig beim "einführen" nach. Auf der Dillon hat das echt Nerven gekostet.


    Mir kam dann die Idee, die Zündhütchenausstoßstange zu entfernen (Ich entzündere meine Hülsen, bevor ich sie wettumble) und mir aus Aluminium eine konische Hülse zu drehen, welche eben als Einführhilfe dient.
    Was soll ich sagen, es funktioniert!! So lade ich auf der Dillon gut und gern 250 - 300 Patronen in der Stunde und bin dabei noch gemütlich unterwegs.
    Wobei ich eh von Hektik an der Wiederladepresse nichts halte.


    Allein das "Hülsen-nicht-mehr-in-die-Hand-nehmen-müssen" ist schon eine Wahnsinnserleichterung.


    So, jetzt schick ich den Beitrag mal ab und versuch im nächsten die Bilder von der Matrize einzustellen. Ich bin nämlich sowas von "Kommbjuta-Auskenner" das kann sich keiner vorstellen......

    Hier meine Ladedaten für die Fuffziger mit verschiedenen Pulvern (War mal eine Versuchsreihe von mir, als Hodgdon nicht zu bekommen war, Schwerpunkt setzte ich auf Lovex, weil gut und günstig und zuverlässig zu bekommen)


    Alle Ladedaten unter gleichen Rahmenbedingungen, siehe weiter unten





    Lovex D037.2 25,2 grain , repetiert sauber, kaum Mündungsblitz lt. QL 1871 bar, 396 m/s bei 6" Lauf



    Lovex S040 25,5 grain, Waffe repetiert, kaum Mündungsblitz lt. QL 1849 bar, 393 m/s bei 6" Lauf



    (Zur Vollständigkeit:)



    Lovex
    S053 32,0 grain, Waffe repetiert, aber unverbrannte Pulverreste
    im Lauf und somit auch im Drehverschluss, nach 2-3 Schuss kamen die
    ersten Zuführstörungen, weil sich Pulverreste an den Verschlusswarzen
    sammelten und der Verschluss nicht mehr schloss, unter 30 grain keine
    zuverlässige Funktion der Waffe (repetierte nicht mehr richtig, somit
    keine Patronenzufuhr, vom Schlittenfang nach dem letzten Schuss ganz zu
    schweigen)



    Lovex S060 29,5 grain, Schießt zwar, aber
    keine Repetierfunktion (Hülse wird ausgeworfen, das war es auch dann)
    identisch mit der Ladung < 30 grain S053




    Andere Pulversorten:



    Vectan
    SP3 31,0 grain, kerniger Rückstoß, etwas weniger "Lichteffekte"
    als mit H110, Ladedaten von der Vectan HP, guter Ersatz zu H110, etwas
    geringere Dichte als H110 (volumetrisch entsprechen 30,5 gn H110 = 29,5
    gn SP3) keine QL Berechnung möglich da Vectanpulver nicht hinterlegt ist, lt. Vectan Homepage 27-33 grain



    Vithavuori N110 29,0 grain, Funktionierende harte Ladung, lt. QL 1877 bar, 411 m/s bei 6" Lauf



    Meine Favoritenladung:



    Hodgdon
    H110 31,0 grain, bewährte RUMMS Ladung mit viel Lichteffekt und
    herzhaftem Rückstoß (Ladung kann lt. einschlägigen Foren bis 34,8 grain geladen werden, dann
    eine echte Fullhouse-Ladung mit gewaltigem Feuerball), lt QL bei 31,0
    grain 1540 bar, 378 m/s bei 6" Lauf



    Meiner Meinung nach ist das H110 das
    gutmütigste Pulver für die .50AE, ein starkes Magnumzündhütchen wie das
    CCI350 aber vorausgesetzt. Versuche, das H110 mit anderen Zündern zu
    "starten" waren unsicher (öfters Nachbrenner mit teilweise 0,5-1 Sekunde
    Verzögerung, bzw brannte das Pulver nicht vollständig ab, mit manchen
    Zündern wurde das Geschoss UND die komplette Pulvercharge einfach nur
    2cm nach vorne geschoben )





    Rahmenbedingungen:



    Hülse: IMI



    Zündhütchen: CCI 350



    Geschoss: H&N HPHS .501 300grain



    OAL 40,5mm



    Hülsen entzündert und im Nasstumbler mit Edelstahlstiften gereinigt



    vollkalibriert mit der RCBS Hartmetallmatrize (ungefettet), leichter Tapercrimp (Crimp ein selbstständiger Arbeitsgang)



    geladen auf einer Dillon XL 650



    Alle Ladedaten ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich



    Anmerkung zu den H&N Geschossen:


    Ich habe meine Desert Eagle seit 1999, bis jetzt hat sie ca. 5000 Schuss auf dem Buckel, wahrscheinlich aber eher mehr.



    In den einschlägigen Foren ist oft zu lesen, dass man aus der Desert Eagle KEINE Bleigeschosse (und auch die H&N Geschosse) verschießen
    soll, da sich durch Bleiabschabungen die Gasentnahmebohrung zusetzen kann, hier meine Erfahrung:


    Ich kann nicht bestätigen, dass die Gasentnahmebohrung sich bei mir zugesetzt hat. Ich
    machte mir letztes Jahr mal die Mühe und "flutete" den Gasentnahmekanal
    mit einem chemischen Laufentbleier und ließ diesen einwirken. Nach 30
    minütiger Einwirkungszeit leerte ich den Entbleier aus, dieser hatte
    keinerlei Verfärbung (so wie man das eben kennt, wenn man einen
    bleiverschmierten Lauf reinigt)



    Des Weiteren teste ich von Zeit zu Zeit die
    Gasentnahmebohrung mit einem einfachen Trick: Lauf gründlich reinigen
    (sonst gibt´s ne schwarze Gosche), an der Mündung den Lauf mit einem Finger
    zuhalten und am Patronenlager reinpusten, dabei sollte man da, wo der
    Gaskolben unterhalb der Mündung sitzt, es zischen hören und auch die
    entweichende Luft spüren (könnte man sicher auch mit einem
    Versuchsaufbau mittels Pressluft machen, aber mir reicht mein
    "Funktionstest")



    Zum Schluss: Jetzt, nach diesen ca. 5000 Schuss
    merke ich, dass die Federn langsam erlahmen (neuer Federsatz ist schon
    da, habe es aber noch nicht geschafft, diese zu wechseln. Und sie hat
    auch noch keine gravierenden Aussetzer.



    MfG



    Stefan

    Ich schätze mal Quickload. Ich nutze es auch und habe mir da schon einige Laborierungen zusammen "gebastelt". Mit gesundem Menschenverstand kann man da schon einiges auf die Beine stellen.
    ABER!!!!! Niemals blind Quickload vertrauen. Es ist ein Hilfsmittel und ersetzt nicht geprüfte und gemessene Ladungen!!!


    Gruß Stefan

    Das mit den Geschossen hat sich so ergeben. Ich lade schon seit Jahr und Tag die H&N. Vor zwei Jahren hab ich dann das Pulver gewechselt, von Hodgdon auf Lovex. Dann mussten neue Laborierungen her. Und vor einem Jahr hab ich dann noch die LOS Geschosse ins Boot genommen. Ich hab aber noch 1500 H&N Geschosse, die verlade ich zur Zeit noch für meine Frau, die LOS für mich. So hab ich schon einen optischen Unterschied, welche Muni für wen ist.


    Und das S020 hab ich bei meiner Frau deshalb eingesetzt, weil ihre Waffe mit dem D032 nicht sauber repetiert, ohne dass ich die Pulvermenge unnötig hochnehme. So hab ich dann das S020 verladen, geringerer Gasdruck, aber mehr Gasdruck an der Mündung und somit sicherer Funktion der P8 aus der Hand meiner Frau.


    Gruß Stefan

    Hallo,


    ich selbst verlade die LOS 123 HP hinter 3,6 grain D032 für meine HK P7 und 4,0 grain D032 für meine Glock 17. Beide schießen sich sehr "rückstoßarm". Diese Ladung läuft aber aus der Hand meiner Frau und ihrer HK P8 garnicht (Präzision ok, aber keine ausreichende Repetierfunktion) Ihr habe ich eine Ladung aus 4,8 grain Lovex S020 hinter einem H&N HSHP .356 / 115 grain "gebastelt". Mit der ist sie zufrieden.


    Zum D032 und Temperaturempfindlichkeit: Im "Pulverdampf" Forum wurde dies auch schon thematisiert, und beim D032 soll es sich ganz drastisch auswirken. Da haben viele IPSC Schützen (die ja immer um ihren Faktor kämpfen/fürchten/bangen müssen) eine Sommer- und Winterladung. Wenn ich mich richtig erinnere, ist es genau umgekehrt, wie man es erwarten würde:
    Die Patronen mit sommerlichen Temperaturen sind schwächer als die winterkalten.....


    Gruß Stefan


    Alle Ladedaten ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!!